Der Galgensteiger
1978
Inhalt Im März 1845 nahm der Luzerner Armenarzt und Geburtshelfer Dr. Jacob Robert Steiger am missglückten Freischarenzug gegen die Jesuitenherrschaft in seiner Vaterstadt Luzern teil. Nach der Niederlage fiel Steiger in die Hände seiner Todfeinde und wurde am 3. Mai zum Tode verurteilt. Im Juni wurde er - sozusagen vom Galgen weg - aus dem Luzerner Kesselturm befreit und unter dem Jubel der liberalen Eidgenossenschaft nach Zürich gebracht, wo ihn 50 000 Menschen am Weinplatz empfingen. Unter ihnen befand sich auch Mitstreiter Gottfried Keller, der zu diesem Anlass ein Gedicht geschrieben hatte und - stehend auf einem Stuhl - vortrug: "Mit deinem Adelsbriefe wohl versehen, dem Todesurteil mit dem argen Riss, sehn wir dich heute wieder auferstehen aus deines Grabes kalter Finsternis. Des Unglücks Feuertaufe auf dem Haupt, den letzten Kettenring noch in der Hand, so schreitest du durch dieses junggeglaubte und doch so tief gebeugte Vaterland."
Die Zeit zwischen Steigers Todesurteil und seiner Wahl zum höchsten Amt einer neuen Eidgenossenschaft, also die Jahre 1845, gehören zu den bewegtesten Jahren der Schweizer Geschichte. Der zuvor ohnmächtige Staatenbund erwuchs zu einem selbstbewussten Bundesstaat. Aus einem Wirrwar von Kantonalsouveränitäten, verschiedenen Maßen und Gewichten, Währungen, Zollschranken und Staatsformen entstand die Schweiz, wie sie noch heute besteht. Wo Schulbücher lediglich von General Dufour erzählen, vom "Sonderbundskrieg", der innerhalb dreier Wochen entschieden wurde und 123 Tote forderte, will der Film Zahlen und Daten und die hinter ihnen verborgene Geschichte bewusst machen.
(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Information und Presse / Öffentlichkeitsarbeit, Heft 28, März bis Mai 1980)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 25. November 2020
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