Dieter Meichsner Drehbuchautor - Regisseur - Produzent - Darsteller
Dieter Meichsner wurde am 14. Februar 1928 als jüngstes von fünf Kindern der Eltern Walther und Frieda in Berlin geboren. Hier auch Schulbesuch.
1945 Hitlerjugend, Kriegsdienst. 1946 Abitur.
1946 - 1948 Studium der Germanistik, Geschichte, Anglistik an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin. 1947 erste Begegnung mit dem Verleger Ernst Rowohlt. Wurde dann von Kurt W. Marek (C.W. Ceram) und Ernst von Salomon zum Schreiben ermutigt. Der Erlebnisbericht, der bereits begonnen wurde mit dem Titel "Versucht's nochmal mit uns" erscheint 1948.
1948 - 1952 weiterhin Studium Anglistik, Geschichte an der "Freien Universität Berlin". Studentenparlament, Sprecher der philosophischen Fakultät. Parallel entstehen zwei Romane: „Weißt Du, warum?“ (1952), „Die Studenten von Berlin“(1954). Dann auch freier Schriftsteller, zunehmend für den Rundfunk.
1957 heiratet Dieter Meichsner die Dramaturgin Dr. phil. Edith Neise. Zwei Kinder werden 1960 (Maximlian) und 1963 (Karoline) geboren.
Durch Hans Gottschalk, Helmut (Friedrich) Krapp und Rolf Hädrich wurde Meichsner für das Fernsehspiel gewonnen und von Egon Monk 1966 als Chefdramaturg zum NDR nach Hamburg gerufen. 1968 war er Leiter der Hauptabteilung Fernsehspiel NDR mit der Verpflichtung, weiterhin Drehbücher zu schreiben.
Sein erstes für das Fernsehen geschriebene Drehbuch (gemeinsam mit Helmut Pigge), welches die politische Unterdrückung Ost und das "Wirtschaftsgaunertum" West thematisierte, war Besuch aus der Zone. Dieser Film gehörte zu den wenigen frühen Fernsehspielen mit aktueller politischer Thematik. Er wurde von Rainer Wolffhardt 1956 inszeniert, Siegfried Lowitz und Werner Peters glänzten hier in den Hauptrollen. Ein Kapitel seines Roman "Die Studenten von Berlin" (1954) ist in dem von Rolf Hädrich inszenierten Nachruf auf Jürgen Trahnke verfilmt worden. Weiterhin schrieb er Drehbücher für - Nach Ladenschluss (1964, Regie: Hädrich, mit Dietmar Schönherr, Matthias Fuchs u.a.), - Preis der Freiheit (1966, Regie: Egon Monk,
- Das
Arrangement
- beschäftigt sich mit dem Widerspruch zwischen erotischer Emanzipation und
seelischen Bedürfnissen. Zu den ganz besonderen Fernsehereignissen dürften die 7 Folgen der TV-Reihe Die Unverbesserlichen zählen, bei denen Meichsner als Dramaturg tätig war. Bis heute - so meine ich - hat es keine bessere "Familienserie" gegeben, obwohl nur jedes Jahr eine einzige Folge gedreht wurde.
Ab 1972 war Dieter Meichsner Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik. 1973 Mitbegründer der Sektion "Darstellende Kunst" der Freien Akademie der Künste, Hamburg. Im Laufe seines Lebens wurden ihm etliche Preise verliehen und Ehrungen zuteil, u.a. der Schiller-Gedächtnis-Preis (1959), DAG-Fernsehpreise in den Jahren 1967, 1969, 1975 und 1978, Grimme-Preis (1967 für Preis der Freiheit), Goldene Kamera (1981), Goldener Gong (1985), Ernst Schneider-Preis (1991, 1993). Weiterhin bekam er 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1994 einen GRIMME-PREIS "für hervorragende Verdienste um das Fernsehen in der Bundesrepublik Deutschland" hinzu.
Seine letzte Fernseharbeit war das Drehbuch zu einer Folge der TV-Serie Schwarz Rot Gold mit dem Episodentitel Im Sumpf (Regie: Theo Mezger, 1995). Im Laufe seiner Zeit beim NDR war Dieter Meichsner für ca. 700 TV-Produktionen (auch Theaterarbeiten und Dokumentarfilme) verantwortlich.
Nach seiner Pensionierung 1991 zog er mit seiner Frau ins bayerische Lenggries, wo er ein Jahr nach ihrem Tode am 1. Februar 2010 verstarb.
(Quelle: Einige Informationen mit Erlaubnis von Frau Karoline Meichsner-Sertl (Tochter von Dieter Meichsner) aus der HP des Künstlers, aus Wikipedia und Egon Netenjakob: "TV-FILMLEXIKON - Regisseure - Autoren - Dramaturgen", Fischer-Cinema TB-Verlag, Originalausgabe März 1994, Seite 257-259, Frankfurt/Main - mit Erlaubnis des Autors)
Layout:
Rosemarie Kuheim |