Wolf Dietrich Brücker
Dramaturg
Infokasten
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Wolf-Dietrich Brücker wurde am 7. Mai 1945 in Jerichow geboren. Sein Abitur absolvierte er in Berlin auf der Schulfarm Insel Scharfenberg.
Studium der Publizistik, Theaterwissenschaften und Philosophie an der FU Berlin.
Mitarbeit als Regieassistent, Fabrikarbeit, Aufnahmeleiter bei verschiedenen Firmen und beim Westdeutschen Rundfunk. Dort angestellt als Redakteur und Dramaturg.
Brücker förderte als Produzent vor allem Filme, die sich politisch bewusst und differenziert mit gegenwärtigem und geschichtlichem Alltag der Bundesrepublik auseinandersetzten. Weil nicht an anderer Stelle des Lexikons gewürdigt, mag ein Film hier für viele stehen: Jeder ist seines Glückes Schmied (1970): Die jung gestorbene Autorin Ilona Perl erforschte und beschrieb beispielhaft den Teufelskreis der Obdachlosigkeit: bei überwiegendem Versagen der Institution Fürsorge hat "die Ausweisung meist durch einen privaten Vermieter und die Einweisung in die Siedlung einen wie mechanisch ablaufenden sozialen Abstieg der betroffenen Familie zur Folge" (Perl).
Brücker betreute jeweils mehrere Filme von Herbert Brödl, Christel Buschmann, Klaus Emmerich, Uwe Friessner, Max von der Grün, Reinhard Hauff, Marianne Lüdcke, Peter Märthesheimer, Hans Noever, Erika Runge u.v.a., zuletzt (lt. Filmportal) waren es Im Angesicht des Verbrechens*) (Regie: Dominik Graf), Sturm (Regie: Hans-Christian Schmid), Zivilcourage (Regie: Dror Zahavi) und Quellen des Lebens von Oskar Roehler.
*) Dominik Graf hat ein Musterbeispiel des abgeschlossenen seriellen Erzählens vorgelegt. Dass wir es tatsächlich sehen durften, ist auch dem WDR-Redakteur Wolf-Dietrich Brücker zu verdanken, der zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen beteiligten Anstalten in der schwierigen Postproduktionsphase die Fertigstellung des Werkes sicherte. Die Mühe und das herausragende Ergebnis hätten es gerechtfertigt, wenn die Serie auf einem der allerbesten Plätze im ARD-Abendprogramm gelaufen wäre. (Zitiert aus der Webseite des Grimme-Instituts)
Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet am 15. Oktober 2020