Peter Simonischek

Darsteller

  

 

 

   

  

  

Peter Simonischek wurde am 6. August 1946 in Graz geboren.

Er starb am 30. Mai 2023 in Wien (weitere Hinweise zu seinem Tod)

  

Besuchte im Konvikt St. Paul die Schule, danach Ausbildung an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz. Hatte Engagements am Grazer Schauspielhaus, in St. Gallen, Bern, Düsseldorf und seit 1979 an der Berliner Schaubühne, dort blieb er 20 Jahre und arbeitete vor allem mit Peter Stein, aber auch mit Regisseuren und Regisseurinnen wie Luc Bondy, Andrea Breth, Klaus Michael Grüber und Edith Clever zusammen. 1998 spielte er in Berlin in der von Klaus Maria Brandauer inszenierten Uraufführung von Esther Vilars "Speer". 1999 wurde er von Klaus Bachler an das Burgtheater nach Wien geholt, wo er u.a. mit Peter Zadek und Thomas Langhoff zusammenarbeitete.

Bei den Salzburger Festspielen konnte man ihn in "Torquato Tasso", "Prometheus", "Die Hochzeit", "Der Kirschgarten" und als reichen Mann in "Jedermann" sehen, den er seit Sommer 2002 in Christian Stückls Inszenierung von Hugo von Hofmannsthals spielt (weitere Infos siehe unten).

 

 

Peter Simonischek als Hörspielsprecher in der Rolle des Großvaters in "Für den Herrscher aus Übersee"

© SWR/ORF/Schimmer (Hörspieldatenbank)

 

 

Peter Simonischek war auch ein ausgezeichneter Hörbuchvorleser, so hatte er u.a. "Der Waldgänger" nach einer Novelle von Adalbert Stifter, "Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?" (von Erika Pluhar) und "Ein Jahr mit Thomas Bernhard" gesprochen. Über seinen Vortag des Buches "Der Meister des jüngsten Tages" befand die Jury des Deutschen Hörbuchpreises, den der Künstler 2008 verliehen bekam: "Den unvergleichlichen Sinn für das Lebensgefühl der von Perutz beschriebenen Epoche und ihrer Atmosphäre, die sparsamen wie wirksamen Charakterisierungen vermittelt Simonischek mit großer Könnerschaft."

 

Weitere Hörbücher, die Simonischek gelesen hatte, waren unter anderem: "Alexis Sorbas", "Der Keller" von Thomas Bernhard, "Der Hahn ist tot" von Ingrid Noll und auch "Der Verschollene" von Franz Kafka.

  

Seine Kollegin Brigitte Karner, die er bei Dreharbeiten zur TV-Produktion Lenz oder die Freiheit kennenlernte, war seit 1989 seine Ehefrau. Mit ihr hat er zwei Söhne. Aus einer früheren Beziehung mit Schauspielerin Charlotte Schwab stammt Sohn Maximilian, der ebenfalls Schauspieler ist.

 

Mein Film-Favorit mit Peter Simonischek ist die Rolle des Schreiners Melzer in der Verfilmung von Gernot Wolfgrubers Herrenjahre, Regie: Axel Corti; ein wunderbarer Film - der Roman ist ebenfalls lesenswert.

  

 

Nach 91 Vorstellungen des "Jedermann" standing Ovations für Peter Simonischek, der im August 2009 Abschied nahm von der Rolle des reichen Mannes, dem das viele Geld auch nicht helfen konnte. Er hatte vier Buhlschaften und drei Mütter. Das müsste doch eigentlich reichen. Simonischek ist der Nachfolger von Bühnengrößen wie Alexander Moissi, Curd Jürgens, Klaus Maria Brandauer oder Helmut Lohner in dieser Paraderolle. Seine Buhlschaften waren Veronica Ferres, Nina Hoss, Marie Bäumer und zuletzt Sophie von Kessel. In der Spielzeit 2010-2012 übernahm der Schauspieler Nicholas Ofczarek die Rolle des reichen Mannes und die Buhlschaft in dieser Zeit war Birgit Minichmayr. In den letzten drei Jahren waren als Jedermann Lars Eidinger (2 Jahre) und Michael Maertens (2023) zu sehen.

  

 

10. November 2013: 

Im November 2013 konnte der Mime seinen neuen Kinofilm vorstellen, an seiner Seite Sebastian Koch; Titel November - Dezember, Drehbuch und Regie: Götz Spielman: "Zwei Schwestern und ihr alter Vater kommen im Haus der Familie, einem ehemaligen Dorfgasthof, zusammen. Über die Jahre einander fremd geworden bringt das Wiedersehen langsam und unerbittlich die Konflikte zwischen den so unterschiedlichen Frauen ans Licht. Und auch der Vater weiß, dass er für die Offenbarung eines Geheimnisses nicht mehr lange Zeit hat."

Weitere Darsteller sind Nora von Waldstätten (Sonja), Ursula Strauss (Verena), Johannes Zeiler (Michael), Samuel Finzi (David).

"Mit seinem Film widmet sich der Regisseur Götz Spielmann fünf Jahre nach seinem OSCAR-nominierten Drama Revanche den großen Fragen des Lebens: Selbstverwirklichung, Identität, Liebe, Tod. Dafür steht ihm eine herausragende Besetzung zur Verfügung: Ursula Strauss, Nora von Waldstätten, Peter Simonischek, Sebastian Koch und Johannes Zeiler - sie alle wollten mit dem für seine Genauigkeit bekannten Filmemacher arbeiten. Im Mittelpunkt der Handlung stehen zwei gegensätzliche Schwestern - die eine Schauspielerin, die andere Mutter und Ehefrau. Als der Vater der beiden dem Tod ins Auge blickt, kommt Bewegung in das festgefahrene Familienmodell. Es sind gewichtige Themen, die in "Oktober November" verhandelt werden, und dennoch gelingt es Götz Spielmann und seinem hochkarätigen Schauspielerensemble, neben der Tragik des Lebens auch dessen Leichtigkeit fein nuanciert einzufangen. Der Tod ist im Kino allseits präsent, doch so authentisch und im besten Sinne des Wortes unaufgeregt, wie in Spielmanns Werk hat man ihn noch selten gesehen. Und genau das ist die große Stärke dieses Films, der trotz seiner Stille vieles erzählt." (Quelle: Kursivschrift Pressetext 3sat)

 

Toni Erdmann (Simonischek) geht seiner Tochter Ines (Sandra Hüller) gehörig auf die Nerven (Szene)
© SWR
 Hinweis zum Foto rechts: Peter Simonischek und August Diehl bei den Salzburger Festspielen,

2012, in Heinrich von Kleists "Prinz von Homburg" -

Urheber: Luigi Caputo, diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

 

 

Die Tragikomödie Toni Erdmann (Foto links) der Regisseurin Maren Ade war der Favorit beim Europäischen Filmpreis 2016. Der Film heimbste in den letzten Monaten Preis um Preis ein, war für den OSCAR nominiert, fiel aber letztendlich mit seinen 162 Minuten durch, jedenfalls in Cannes (< Statement im "Spiegel") und Hollywood. Der Film wurde hochgelobt, aber auch verrissen (siehe Wikipedia/Kritik). 

 

Seit 2016 war der Schauspieler zu sehen in Nur Gott kann mich richten, ein Thriller des Regisseurs Özgür Yildirim mit Moritz Bleibtreu, Edin Hasanovic, Alexandra Maria Lara und Birgit Minichmayr u.a.

 

Constantin Film Verleih schreibt: "Ricky (Moritz Bleibtreu) hat vor Jahren nach einem misslungenen Überfall den Kopf hingehalten für seinen Bruder Rafael (Edin Hasanovic) und seinem guten Freund Latif (Kida Khodr Ramadan). Nachdem er endlich aus dem Knast entlassen wurde, soll Ricky für seine lange Leidenszeit hinter Gittern entschädigt werden: Latif bietet ihm einen letzten und vermeintlich todsicheren Coup an, der allen viel Geld einbringen könnte. Ricky zögert zunächst, willigt dann aber doch noch ein und holt sogar Rafael wieder mit ins Boot. Bei ihrer letzten Nummer scheint zunächst alles wie am Schnürchen zu laufen, doch dann taucht die Polizistin Diana (Birgit Minichmayr) auf und macht den Jungs einen Strich durch die Rechnung. Von nun an beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel, das alle in den Abgrund reißen könnte…"

 

 

  Peter Simonischek im Januar 1998
Foto: Klaus Morgenstern, Aufn.-Nr.: df_mo_0001409_001.

Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek

Erlaubnis zur Veröffentlichung erhalten am 18. Mai 2017

 

 

 

 

Maria Neumann (Gisela Schneeberger) ist glücklich über das veränderte Verhalten ihres Mannes Jakob (Simonischek) seit dessen Amnesie. Szene aus dem Fernsehfilm "Mit einem Schlag".
Foto: BR / Kerstin Stelter
2008 drehte der Schauspieler zusammen mit Gisela Schneeberger (Foto links) den Fernsehfilm Mit einem Schlag. Bei Amazon ist zum Film zu lesen: "Maria hat ihr Leben lang hinter Jakobs Beruf zurückgesteckt. Davon hat sie jetzt genug - sie will aus dem grauen und lieblosen Alltag ausbrechen. Doch Maria kommt nicht zu dem entscheidenden Schritt, denn Jakob bricht mit einem Schlag zusammen. Diagnose: Schlaganfall. "Wer sind Sie?" will Jakob wissen, als Maria das Krankenzimmer betritt. Er ist aus dem Koma erwacht und leidet unter völliger Amnesie. Maria kämpft, lässt nicht locker. Sie nimmt Jakob mit nach Hause. "Ich bin Deine Frau seit über dreißig Jahren, das ist Janne unsere Tochter, das ist unser Haus und das ist Dein Unternehmen." Maria versucht alles, um seine Erinnerungen wieder aufleben zu lassen. So einfach möchte sie sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Doch so sehr sich Maria auch um Jakobs Gedächtnis bemüht, der Erfolg bleibt aus. Im Laufe der Zeit entdeckt Maria das Abenteuer darin, jeden Tag mit Jakob neu zu erleben..."

 

Weiterhin ist Peter Simonischek 2018 in Martin Sulíks Film Dolmetscher zu sehen. Der Film erzählt von einer Reise in die nationalsozialistische Vergangenheit, von einem Slowaken mit jüdischen Wurzeln und einem Österreicher. Die Premiere der slowakisch-tschechisch-österreichischen Koproduktion mit Jiří Menzel und Peter Simonischek in den Hauptrollen erfolgte am 23. Februar 2018 im Rahmen der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin, wo der Film in die Sektion Berlinale Special eingeladen wurde (Wikipedia).

 

Ein weiterer Film von 2018 ist das von Thomas Vinterberg inszenierte Historiendrama Kursk mit August Diehl und Max von Sydow. In Kursk geht es um eine wahre Begebenheit, wobei die Besatzung eines U-Bootes zu ersticken droht, weil Hilfe nicht schnell genug vor Ort ist. Bei Moviepilot ist zu lesen: "Basierend auf Robert Moores Sachbuch "A Time to Die" verfilmte Thomas Vinterberg mit seinem Thriller die wahre Geschichte des russischen Atom-U-Boots K-141 Kursk. Am 12. August 2000 kam es während eines Übungsmanövers in der Barentssee am Rand des Nordpolarmeers zu Explosionen an Bord des U-Bootes, bei denen ein Großteil der Mannschaft starb. 23 Besatzungsmitglieder kämpften daraufhin in dem sinkenden Schiff ums Überleben." Peter Simonischek ist hier als Admiral Vyacheslav Grudzinsky zu sehen.

 

 

Auf inspirierende Weise erzählt Dror Zahavis 2019 gedrehter Spielfilm Crescendo von jugendlichen Musikern aus Palästina und Israel, die in einem gemeinsamen Konzert ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen sollen. Peter Simonischek ist hier als Eduard Sporck, berühmter Dirigent an einer Frankfurter Musikhochschule, zu sehen. Der Film wird u.a. von CCC Filmkunst produziert. Weitere Darsteller u.a. Bibiane Beglau und Götz Schubert.

 

 

Auszeichnungen:

1989 - Deutscher Kritikerpreis

1998 - Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste

1999 - Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst

2001 - Goldenes Ehrenkreuz des Landes Steiermark

2003 - ORF-Hörspielpreis

2004 - Mitglied der Akademie der Künste in Berlin

2004 - Nestroy-Nominierung als bester Schauspieler

2008 - Deutscher Hörbuchpreis als bester Interpret für "Der Meister des jüngsten Tages" von Leo Perutz

2009 - Nestroy-Nominierung als bester Schauspieler für "Baumeister Solness"

2010 - Deutscher Hörbuchpreis in der Kategorie Beste Information für seine Lesung "Thomas Bernhard / Siegfried Unselt: Briefwechsel"

2012 - Goldene Kamera

2012 - Grimme-Preis für Liebesjahre

  

      

      

 

Weitere Filme mit Peter Simonischek

  

Titel

Jahr Regie

Das eine Glück und das andere (Rolle: Anton Jutz)

 

1980

Axel Corti

Herrenjahre (Rolle: Bruno Melzer)       --- MEIN FILM-TIPP! ---

 

1983

Axel Corti

Lenz oder die Freiheit (Rolle: Lenz)

Feuriger Schwärmer und Rebell und dazu ein ganzer Mann - das ist Andreas Lenz, der Held dieses Romans. Zwei Frauen kreuzen seinen Weg: Josepha, das lebensfrohe Mädchen aus dem Volk, und die geistvolle und charakterstarke Lenore, die aus Liebe zu Lenz mit ihrem großbürgerlichen Elternhaus bricht und da gefahrvolle Leben des Freundes teilt. Schauplatz der Handlung ist das Großherzogtum Baden im Revolutionsjahr 1849. Vor dem Auge des Lesers rollt die bewegte Geschichte des Aufstandes ab, in dem das Volk um die Lösung der nationalen Frage und um die Schaffung demokratischer Verhältnisse kämpfte. (Quelle: Amazon)

Darsteller: Peter Simonischek, Brigitte Karner, Ulrich Tukur, Dominic Raacke, Uwe Ochsenknecht, Otto Mächtlinger, Helmut Berger, Annette Uhlen.

 

1986

Dieter Berner

Fürchten und lieben (Rolle: Massimo)

 

1988

Margarethe von Trotta

Der achte Tag (Rolle: deVries)

 

1990

Reinhard Münster

Erfolg (Rolle: Dr. Martin Krüger)

Die packende Geschichte einer großen Liebe, eines selbstlosen Kampfes und einer mächtigen Freundschaft die nicht einmal der Tod beenden kann. Krüger ist knallhart und unnachgiebig. Er fürchtet weder die Bonzen der Regierung, noch die Braunhemden der SA. Doch seine Feinde schrecken vor nichts zurück. Korruption und Intrigen bringen einen mächtigen Mann wie ihn zu Fall und schließlich in die düsteren Staatsgefängnisse in denen es keine Gnade gibt. Nur seine Geliebte steht noch zu ihm und entfacht ein Feuer des Aufstands unter Gleichgesinnten. Doch den Staatsgewalten ist jedes Mittel recht um das Feuer brutal im Staub, des immer stärker werdenden Hitler-Faschismus, zu ersticken. (Quelle: Amazon)

 

1991

Franz Seitz

Krücke (Rolle: Ferdi)

 

1993

Jörg Grünler

Die Grube (Rolle: Karl Kretschmer)

Im August 1941 werden in der Nähe von Kiew 900 Juden ermordet. Nur durch einen "organisatorischen Fehler" überleben 90 Kinder das Massaker. Kriegspfarrer und Offiziere protestieren gegen die katastrophalen Bedingungen, unter denen die Kinder gefangengehalten werden. Die Wehrmacht setzt daraufhin alles in Gang, um die wehrlosen Opfer "ordnungsgemäß" zu töten... Am 23. August 1941 erschossen ukrainische Hilfstruppen die Kinder. Regisseur Fruchtmann rekonstruierte die Vorgänge unter Verwendung authentischen Materials.

Darsteller: Ernst Jacobi, Peter Simonischek, Helmut Griem

 

1995

Karl Fruchtmann

Beresina oder Die letzten Tage in der Schweiz (Rolle: Fritz Ochsenbein)

Die Russin Irina verlässt ihr Land und sucht ihr Glück in ein em kleinen Alpenländchen. Sie wir zum Luxus-Callgirl, das durch seine Kontakte zu hohen Vertretern aus Wirtschaft und Politik bald mehr Einfluss auf das Ländchen hat, als der regierenden Klasse lieb sein kann. Sie löst den Beresina-Alarm aus, einen Staatsstreich. (Quelle: Amazon)

Darsteller: Elena Panova, Geraldine Chaplin, Martin Benrath, Ulrich Noethen

 

1999

Daniel Schmid

 

Gebürtig (Rolle: Hermann Gebirtig)

Österreich, 1987. Die Waldheim-Affäre erschüttert gerade die Alpenrepublik, als die Journalistin Susanne Ressel den New Yorker Juden Hermann Gebirtig bittet, in seine Heimatstadt Wien zurückzukehren, um als Zeuge gegen einen KZ-Aufseher auszusagen. Zur selben Zeit lernt der jüdische Filmkomparse Danny Demant den Journalisten Konrad Sachs kennen, der mit der Schuld nicht fertig wird, Sohn eins KZ-Arztes zu sein. Zusammen mit Susanne, Danny und Hermann findet er jedoch letztlich Versöhnung mit der Vergangenheit. (Quelle: Amazon)

 

2002

Lukas Stepanik, Robert Schindel

Hierankl (HFF Abschlussfilm) (Rolle: Goetz Hildebrand)

2003

Hans Steinbichler

(auch Drehbuch)

Daniel Käfer und die Villen der Frau Hürsch (Rolle: Chefredakteur Daniel Käfer)

 

 

 

 

2005

Julian Roman Pölsler

   

    

  

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 3. August 2023

 
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