Herrenjahre
1983
Inhalt
Lehrling und Arbeiter ist Bruno Melzer, die Hauptfigur von Gernot Wolfgrubers Herrenjahre. Als Lehrling hat er noch Hoffnung, einmal aus der langweiligen Mittelmäßigkeit seines Lebens ausbrechen zu können. Nachdem er seine Tischlerlehre abgeschlossen hat, glaubt er, die Zeit ständiger Bevormundung sei zu Ende und die angenehmen Seiten des Lebens warten auf ihn. Doch der Traum vom Schmied des eigenen Glücks und der Unabhängigkeit erweist sich als brüchige Utopie: Er heiratet eine Zufallsbekanntschaft, als sie ein Kind von ihm erwartet. Mit Frau und Kind lebt er auf engstem Raum im winzigen Siedlungshaus seiner Mutter. Um mehr zu verdienen, stellt er sich ans Fließband einer Möbelfabrik. Seine Frau erkrankt an Krebs, der Kehlkopf wird ihr herausoperiert. Kurz nach dem Tod seiner Mutter stirbt auch sie. Mit inzwischen drei Kindern steht Melzer plötzlich allein da.
Vor zehn Jahren war er noch ein Unbekannter, heute gehört Gernot Wolfgruber zu den profiliertesten Schriftstellern Österreichs. Eine wichtige Sprosse auf seiner Erfolgsleiter war der Roman Herrenjahre, mit dem Wolfgruber sein hohes Ansehen bei Publikum und Kritik begründet hat. Dieser zweite Roman des heute 39jährigen Autors wurde an verschiedenen Schauplätzen in Wolfgrubers Heimat verfilmt, dem Waldviertel, wo auch die Handlung des Romans angesiedelt ist. Den Arbeiter Bruno Melzer spielt ein gebürtiger Grazer: Peter Simonischek. Nach Der Einstand (1977, ZDF, Kleines Fernsehspiel), Auf freiem Fuß (1978, ZDF, Kleines Fernsehspiel, Regie: Peter Keglevic), Das Vorbild (1980, ZDF, Regie: Peter Patzak), Der Jagdgast (1981, BR3) und Niemandsland (1982, ZDF, Regie: Dieter Berner) ist Herrenjahre bereits die sechste Verfilmung eines Wolfgruber-Stoffes.
"Ich habe ja schon vor Erscheinen des Buches 1976 die Druckfahnen von Herrenjahre gelesen und war auf Anhieb fasziniert davon", erinnert sich Axel Corti, der damals sofort die Idee hatte, daraus einen Fernsehfilm zu machen. Natürlich kennt er sämtliche Wolfgruber-Romane und zählt sie zu den interessantesten Werken der österreichischen Gegenwartsliteratur. Vor allem bewundert Corti darin die Präzision, mit der Wolfgruber die Menschen schildert: "Er kennt genau, was er beschreibt, und weiß auch genau, worüber er schreibt", erklärt Corti. Wolfgruber kennt diese Menschen aus dem ländlichen Arbeitermilieu von Angesicht zu Angesicht: 1944 in Gmünd geboren, schlug er sich zunächst als Lehrling und Hilfsarbeiter durchs Leben, machte dann die Externistenmatura und absolvierte ein Universitätsstudium.
(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Heft 43, Dez. 1983 - Febr. 1984, hrg. vom Zweiten Deutschen Fernsehen, Informations- und Presseabteilung / Öffentlichkeitsarbeit)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 8. Sept. 2020
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