Franz Seitz jr. (Pseudonym: Georg Laforet)
Regisseur - Drehbuchautor
Geboren am 22.10.1921 in München Gestorben am 19.01.2006 in München
Er beginnt bei dem Filmarchitekten Richard Eichberg 1949 ein Volontariat. Mit Jochen Genzow gründet er 1951 die Produktionsfirma "Allegro-Film", die aber nur drei Filme produzierte. Die neu gegründete "Ariston-Film" war mit Filmen wie Roberto Rosselinis Film Angst und 1955 an Es geschah am 20. Juli von G. W. Pabst beteiligt.
1956 entsteht die "Franz Seitz Filmproduktion", wobei die ersten Produktionen Heimatfilme wie z.B. das Drama Der Meineidbauer oder Mein Schatz ist aus Tirol waren. Außerdem erkannte Franz Seitz Anfang der 1960er-Jahre das äußerst geschäftstüchtige Genre der Lümmel- und Paukerfilme wie Wenn Ludwig ins Manöver zieht o.ä. Er trat aber auch als Regisseur in Erscheinung mit seinem Debütfilm Ein Mädchen aus Paris, 1962 inszenierte er so erfolgreiche Filme wie Das schwarz-weiß-rote Himmelbett, wobei er hier auch das Drehbuch schrieb. Zu einer großen Zahl seiner Filme hatte er das Drehbuch verfasst, aber oft unter dem Pseudonym Georg Laforet.
Es gibt natürlich auch Filme in seinem großen Repertoire, die weitab der breiten Masse produziert wurden, z.B. der international erfolgreiche Volker Schlöndorff-Debütfilm Der junge Törless von 1966 oder Jean-Marie Straubs Chronik der Anna Magdalena Bach (1967). 1978 wurde von Franz Seitz jr. der OSCAR-prämierte Schlöndorff-Film Die Blechtrommel produziert. Dass Seitz eine besondere Schwäche für Thomas Mann-Stoffe hatte, war nicht zu verleugnen, denn er produzierte eine ganze Reihe, so z.B. Tonio Kröger von Rolf Thiele, weiterhin Wälsungenblut, Der Zauberberg. Zwei weitere Filme, bei dem Franz Seitz jr. selbst Regie führt und das Drehbuch schreibt, sind Unordnung und frühes Leid nach einer Novelle von Thomas Mann und überragenden Schauspielern wie Martin Held, Ruth Leuwerik, Sabine von Maydell, Christian Kohlund u.a. und Doktor Faustus. 1973 war Seitz als Darsteller in Maximilians Schells Der Fußgänger als Dr. Karl Peters zu sehen.
"Bereits seit 1968 engagiert sich Franz Seitz in der Filmförderungsanstalt (FFA), wobei insbesondere sein Wirken als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates von 1984 bis 1998 von besonderer Bedeutung ist. In der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. (SPIO), der obersten Vertretung der Filmwirtschaft in der Bundesrepublik, hat er jahrelang im Vorstand gearbeitet, war von 1987 bis 1997 Präsident und ist noch jetzt Mitglied des Präsidiums." (Quelle: www.franzseitz.de)
Der Bruder von Franz Seitz jr. war der Filmschauspieler Hans Terofal, der 1976 gestorben ist. Franz Seitz jr. verheiratet mit Anneliese Conrad, Vater der Kinder Peter und Gabriele. Er starb am 19. Januar 2006. Bis zuletzt war er mit großem Engagement in seinem Beruf tätig. Er wurde auf dem Friedhof in Schliersee beigesetzt.
Im Laufe seines Filmlebens bekam Franz Seitz jr. folgende Preise (eine Auswahl)
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Rosemarie Kuheim
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