Theodor Schübel Drehbuchautor - Schriftsteller
Geboren am 18. Juni 1925 in Schwarzenbach/Saale.
Gestorben am 30. Januar 2012 ebenda.
Seine Schulzeit verbrachte er in Hof und in Starnberg.
1943 - 48 Militärdienst und Kriegsgefangenschaft, danach kaufmännische Ausbildung.
1957 erhielt er den Gerhart-Hauptmann-Preis für sein erstes Stück "Der Kürassier Sebastian und sein Sohn" (Urauff. 1958 Berliner Schlossparktheater, anlässlich der Berliner Festwochen).
1960 ging er als Dramaturg zum Fernsehen. Seit 1963 lebte er als freier Autor im Fichtelgebirge. Inhaber zahlreicher Literatur- und Fernsehpreise.
Theodor Schübel begann beim Fernsehen mit einer Reihe von Fernsehspielen nach Anton Tschechow, die von Rainer Erler inszeniert wurden.
Mit dem Stück Karl Sand (1964) wird mit dem Mord an dem Dramatiker August Kotzebue 1819 die politische Stimmung im damaligen Deutschland eingefangen. Regie führte Franz Peter Wirth. Es spielten Gerd Baltus (Karl Sand), Ernst Jacobi (Asmis), Hartmut Reck (Döring), Sigurd Fitzek (Kaiser), Wolfgang Koch (Rödiger), Karl Michael Vogler (Follen), Dagmar Altrichter (Madame Jäger), Peter Lühr (Staatsrat von Hohenhorst), Konrad Georg (Staatsrat von Kamptz), Hans Karl Friedrich (Hofrat Döring), Hanns Ernst Jäger (Weitzel), Max Mairich (Jagemann), Hans Cossy (Pfarrer Karbach), Herbert Tiede (Advokat Rüttger), Herbert Hübner (Exzellenz). Die HörZu schrieb am 27. Mai 1964: "Deutschland 1819, vier Jahre nach dem Sieg über Napoleon. Die deutsche studentische Jugend, die sich von seiner Niederlage eine Verwirklichung ihrer liberalen Ideen erhoffte, ist über die Restauration reaktionärer politischer und sozialer Verhältnisse enttäuscht. Oft genug schlägt diese Enttäuschung in fanatischen Nationalismus um. An der Universität Jena fordert der Dozent Follen seine Studenten zur Gewaltanwendung gegen politische Gegner auf, zum Tyrannenmord! Bei Karl Sand, einem stillen, fast scheuen Theologiestudenten, fällt diese „Lehre“ auf fruchtbaren Boden. Im Gegensatz zu denen, die nur Worte machen, beschließt er zu handeln: Sein Opfer wird der Komödienautor August von Kotzenbue, der in seinen Stücken die liberalen Ideen der Burschenschaft verspottete und sich bei ihnen als Vertreter der Reaktion verhasst machte. Kotzebue wird am 23. März 1819 in seiner Mannheimer Wohnung von Karl Sand erdolcht. Die Bluttat wird nicht nur dem Mörder, sondern auch seinen Gesinnungsgenossen zum Verhängnis."
In Herr Wolff hat seine Krise geht es um die Midlife-Crisis eines 50jährigen Mannes.
Ein Teenager spürt ihrer Mutter nach, die sich einen jungen Liebhaber zugelegt hat, in dem Fernsehfilm Neugierig wie ein Kind.
Eine Tragödie in der Provinz ist z.B. Im Schatten (1974, Regie: Diethard Klante): der Suizid eines von der Mutter unterdrückten Sohnes spiegelt zugleich den Existenzkampf kleiner Geschäftsleute in einem Randgebiet der Bundesrepublik.
In der Episode Alles umsonst der Tatort-Reihe hat eine anrührende Kleinstadt-Liebesgeschichte auch eine Kehrseite als mörderischen Ehezwist. Genial darin Katharina Tüschen als böse, habgierige, eifersüchtige Ehefrau und Horst Michael Neutze als unterdrückter Ehemann (Regie führte hier Hartmut Griesmayr). Diether Krebs ist hier in seiner einzigen Rolle als Tatort-Kommissar Nagel zu sehen.
Die Grenze (1981) erzählt eine Ost-West-Begegnung: Vermessungstruppe aus er BRD und der DDR überprüfen auf der Basis des Grundlagenvertrages den Grenzverlauf zwischen Bayern und Sachsen.
Weiterhin schrieb Theodor Schübel das wunderbare Drehbuch zu dem von Rainer Wolffhardt wunderbar in Szene gesetzten Film Martin Luther (ZDF 1983) mit Lambert Hamel in der Titelrolle.
Am 29. Januar 2022 wurde bekannt, dass die Tochter von Theodor Schübel den Nachlass, der aus Schriftstücken, Fotografien und Plakaten besteht, am Freitag seiner Heimat Schwarzenbach übergeben hat. Lesen Sie bitte hier auch >>> den Bericht in der Frankenpost.
Layout:
Rosemarie Kuheim
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