Jochen Ziem Autor
Jochen Ziem wurde am 5. April 1932 in Magdeburg geboren. Er starb am 19. April 1994 in Berlin.
Ziem studierte Germanistik in Halle und in Leipzig an der Karl-Marx-Universität. 1956 Übersiedlung nach West-Berlin. Dort arbeitete er zunächst als Hoch- und Tiefbauhilfsarbeiter, dann als Zeitungswerber. Er schrieb nebenbei Gedichte, die er in der Zeitschrift KONKRET veröffentlichte. Er wurde Zeitungsredakteur und schrieb Film- und Buchkritiken. Mitte der 1960er-Jahre war er als freier Journalist, u.a. als Chefredakteur der Zeitschrift "DM" (Zeitschrift für Warentests).
Uraufführung im Berliner Schlossparktheater seines ersten Theaterstückes 1967 mit dem Titel "Die Einladung".
Seit 1972 Mitglied des P.E.N.
Jochen Ziem lebte in Berlin, wo auch seine meisten Geschichten spielen. In den ersten Jahren befasste er sich kritisch mit den Verhältnissen in der BRD, beispielsweise in Nachrichten aus der Provinz (1969) mit Episoden aus realen Geschehnissen (Regie: Claus Peter Witt).
In dem Fernsehspiel Unternehmer (Regie: Eberhard Itzenplitz) zeigte er 1970 die Figur eines Arbeiters (Jürgen Prochnow) bewusst kritisch und gegen Klischees von "DDR-Propagandisten" oder modischen "Pseudolinken in der Bundesrepublik".
In Federlesen wurde das Psychogramm eines skrupellosen und gewitzten Aufsteigers, der es bis zum Millionär gebracht hatte, gezeigt.
Weiterhin zeigte Ziem mit seinen Geschichten auch Lebensläufe von sich emanzipierenden Frauen auf, so ging es in in Männergeschichten - Frauengeschichten (1976, Regie: Peter Beauvais) um einen aus der DDR nach West-Berlin gewechselten Professor der Romanistik, der sich zwischen zwei Frauen in West bzw. Ost entscheiden musste. In den Hauptrollen waren hier Helmut Griem, Renate Küster, Susanne Uhlen und Marlies Engel zu sehen.
In seinem Film von Rainer Wolffhardt Die Klassefrau aus dem Jahr 1982 erzählte er von jemandem, dessen Leben bisher schlecht verlief und der vorübergehend die Liebe einer emanzipierten Frau findet.
Durch eigene Erfahrungen in der Schule erzählt der Film Was soll bloß aus dir werden? den Kampf eines engagierten Pädagogen um einen vernachlässigten Schüler aus problembeladenen Kreuzberger Verhältnissen.
(Quelle: u.a. Egon Netenjakob: "TV-FILMLEXIKON - Regisseure - Autoren - Dramaturgen", Fischer-Cinema TB-Verlag, Originalausgabe März 1994, Frankfurt/Main - mit Erlaubnis des Autors)
Layout:
Rosemarie Kuheim
|