Männergeschichten - Frauengeschichten
1976
Inhalt Philipp Boethin, Romanistikprofessor an der Westberliner FU, führt - so meint er - eine weitgehend intakte Ehe mit Katharina. Umsomehr überrascht es ihn, als Katharina sich nicht mehr mit der Rolle des unterdrückten, abhängigen Partner zufrieden geben will und beim Bezirksamt die Betreuung von Gastarbeitern übernimmt. Misstrauisch und unwillig erlebt Philipp, wie diese neue eigene Umwelt Katharinas auch in seine Privatsphäre eindringt, wie er für Katharina mit ihrem zunehmenden Engagement unwichtiger wird. In Ostberlin sieht Philipp seine geschiedene Frau Maria und seine 19jährige Tochter Milena wieder, die er vor Jahren in der DDR zurückgelassen hat. Sie sind gerade von Leipzig nach Berlin gezogen; Maria hat in der 'Hauptstadt' ein Engagement als Schauspielerin bekommen, Milena wird hier studieren. Zwischen Philipp und den beiden Frauen entwickelt sich ein intensiver Kontakt über die Grenze hinweg. Philipp, dessen Attraktivität durch die Attribute des "Westens" eher gesteigert wird, genießt es, Mittelpunkt zu sein. Die schnell wieder aufgenommene Liebesbeziehung zu Maria ist ihm angenehm, weil er bestimmen kann, wann er kommt und wann er geht. Philipp fährt nun öfter nach Ostberlin. Mit Milena besucht er Chefarzt Professor Pratt, eine der letzten bürgerlichen Koryphäen in der DDR, die sich alles erlauben können, weil sie - noch - gebraucht werden. Die Begegnung mit Pratts Kindern Jan und Bettina, die sich von der reaktionären Position ihres Vaters distanzieren, macht Philipp die unterschiedliche, teils das Positive ihrer Gesellschaft bejahende, teils extrem kritische Haltung der DDR-Jugend eher verständlich. Durch Maria lernt Philipp Ostberliner Künstler und Intellektuelle kennen, auch den Schauspieler Volker, mit dem sich Maria angefreundet hat. Katharina fliegt zu einer Gewerkschaftstagung in die Bundesrepublik. Als sie nicht zum angekündigten Zeitpunkt zurückkehrt, wird sich Philipp zum ersten Mal der möglichen Konsequenzen einer Situation bewusst. Er sucht Katharina und erfährt von ihr, dass sich auch in ihrem Leben etwas verändert hat: In Eduard, einem jungen Sprachwissenschaftler, hat sie jemand gefunden, der sie als Mensch und Kollege ernst nimmt. Für Maria wird die Wochenendehe auf die Dauer unerträglich. Sie stellt Philipp vor die Entscheidung, ganz zu ihr zu kommen oder die Beziehung abzubrechen. Philipp, für den eine Rückkehr in die DDR niemals eine echte Alternative war, verliert Maria, wie er vor den Trümmern einer zerstörten Ehe mit Katharina steht. Milena, deren Zuneigung er besonders genossen hatte, wird mit Jan Pratt zusammenleben.
(Quelle: Fernsehspiele Westdeutscher Rundfunk, Herausgeber: WDR-Pressestelle, Heft Januar - Juni 1976)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 29. April 2024
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