Gefundenes Fressen
1976/77
Inhalt
Alfred Eisenhardt, 70, ehemaliger Eisenbahner, konnte nach dem Krieg nicht mehr recht Fuß fassen. Als alter Mann lebt er jetzt praktisch auf der Straße, er ist ein "Penner". Nur ab und zu findet Alfred noch Arbeit; dann spart er jeden Pfennig für die Erfüllung seines langjährigen Traumes; die Reise in den Süden, wo man überwintern kann. Auch Erwin Kolozeczik hat Träume. Er ist ein Streifenpolizist, der gerne zur Kripo möchte und seiner verlorenen Jugend nachhängt. Beide lernen sich in einer Kneipe kennen, und zufälligerweise sind Alfred und Erwin in derselben Stadt geboren. Sie kommen in ein zunächst vorsichtiges, fast aggressives Freundschaftsverhältnis, aber man tastet sich doch näher aneinander heran, interessiert sich füreinander. Erwin ist zugleich fasziniert und irritiert durch diesen bedürfnislosen alten Mann, der all das nicht braucht, wofür Erwin schuftet. So fängt er an, seinen Traum vom schönen Leben ganz und gar auf Alfred zu projizieren und versucht, ihn zu überreden, sich seinen lang gehegten Wunsch zu erfüllen. Schließlich löst Alfred sein Sparbuch auf und kauft eine Flugkarte nach Mallorca. Erwin verspricht, in ein, zwei Jahren nachzukommen. Doch Alfred weiß beim Abschied, dass Erwin niemals diesen Schritt schaffen wird. Und er selbst schafft ihn auch nicht. Auf dem Rollfeld macht er kehrt und geht zurück in sein armseliges Leben.
Michael Verhoeven in eigener Sache Wir haben Gefundenes Fressen im März 1977 in den Kinos gestartet; der Film war in der Sommersaison 77 der publikumsstärkste "Nichtinternationale-deutsche Film". Außerhalb der Bundesrepublik ist er in erster Linie von den Fernsehanstalten übernommen worden. In Moskau liegt der Film in einem 3000-Plätze-Theater. Es war aufregend für mich, die dunklen Menschenmassen auf das hellerleuchtete Kino zuströmen zu sehen. Es besteht dort offenbar großes Interesse für das Leben im Westen. Das russische Publikum hat den Film genau verstanden, obwohl ihm ein obdachloser Penner ebenso unbekannt sein muss wie ein aufmüpfiger Polizist, weil das sowjetische Gesellschaftssystem beide nicht duldet. Damit soll aber nicht gesagt sein, dass hierzulande Verständnis für das Verhalten eines Penners und eines ungefügigen Ordnungsbeamten besteht.
(Quelle: Broschüre ARD Fernsehspiel, Januar - März 1980, herausg. von der ARD Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Seite 82 und 83)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 18. Dezember 2020
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