Zwischen zwei Kriegen 

1978

 

Filmliste Harun Farocki

 

  

  

Regie

Harun Farocki

Drehbuch

Harun Farocki

Vorlage

nach dem Hörspiel "Das große Verbindungsrohr" von Harun Farocki

Produktion

Harun Farocki (Eigenproduktion aus den Mitteln aller Beteiligten)

Kamera

Axel Block, Melanie Walz, Ingo Kratisch

Musik

Auszüge Gustav Mahlers "Lied von der Erde"

FSK

-

Länge

83 Minuten

Sonstiges

-

Auszeichnung

-

Ur-/Erstaufführung

5. Nov. 1978 Duisburger Filmwoche

17. Nov. 1978 Kinostart Berlin-West (Cinema Bundesallee)

11. Dez. 1993 TV

Genre

Geschichte, Industrialisierung

      

  

    

Darsteller

Rolle
Jürgen Ebert Mann mit Hemd / Soldat
Michael Klier Polizist / Soldat / Kommissar
Ingemo Engström Krankenschwester
Hartmut Bitomsky Soldat
Geoffry Layton Hochofenmann
Peter Fitz Ingenieur
Hildegard Schmahl Frau
Carlos Bustamante LKW-Fahrer
Friedhelm Ptok Schlotbaron
Peter Nau Kommunist
u.v.a.

       

 

Inhalt  

 

"Ich verfolge eine Rationalisierungsidee für den Eisenverhüttungsprozess durch die Geschichte der Weimarer Republik. Warum ist ihre Einführung einmal unmöglich, warum wird sie das andere Mal dringend verlangt? Ich rekonstruiere die Gedanken, die sich fortschreitende und stillstehende Industrie, organisierte und vereinzelte Arbeiterschaft zu dieser Frage machen. Die Rationalisierungsidee wird schließlich verwirklicht und scheitert; die treibt deutsche Schwerindustriellen in das Hitlerlager. Ich untersuche die ökonomischen Ursachen des Faschismus exzessiv, um auch die Grenzen dieser Untersuchungsmethode zu finden." (Harun Farocki)

 

   

Harun Farocki, Absolvent der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und Redaktionsmitglied der Filmkritik, arbeitete an Zwischen zwei Kriegen  von 1971 bis 1977; es war sein erster Langfilm. Neben Hellmuth Costards Der kleine Godard... und Alexander Kluges Die Patriotin ist dies der wichtigste Versuch eines deutschen Filmemachers, Ende der 70er Jahre zu einer Erneuerung filmischer Inhalte und Sprachformen zu gelangen. "Am Ende des Films stürzt sich ein Hochöfner, verzweifelt über den Sieg der Nazis, aus einem Fenster in den Hof. Wo er auf den Boden aufgeschlagen ist, hat die Polizei die Umrisse seines Körpers aufgezeichnet. Es beginnt zu regnen. Die Kreide fließt weg, ein weißer Strom sammelt sich um den Gully, verschwindet darin. Herzzerreißender (unterstützt von Musik Gustav Mahlers), endgültiger kann ein Untergang nicht sein; er könnte aber auch kaum formalisierter dargestellt werden. Einfache Bilder mit mehrfachen Bedeutungen: Farocki zeigt wie kaum ein anderer, was Kino, selbst mit ärmlichsten Mitteln, leisten kann" (Wilhelm Roth, in: Jahrbuch Film 79/80).

 

(Quelle: Robert Fischer/Joe Hembus: Der Neue Deutsche Film 1960 - 1980, Goldmann Verlag München, 1981)

 

  

  

  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 10. Oktober 2020

  

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