Imogen Kogge
Schauspielerin
Imogen Kogge wurde am 8. Februar 1957 in Berlin geboren. Sie besuchte die Hochschule der Künste in Berlin, machte 1980 ihren Abschluss, und ihr erstes Engagement hatte sie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, wo sie bis 1984 blieb. Danach wechselte sie kurzzeitig zum Schauspielhaus Bochum. Luc Bondy holte sie 1985 an die Schaubühne am Lehniner Platz. Zwölf Jahre gehörte sie dort zum Ensemble und spielte sich mit großen Frauenrollen in die erste Reihe der Bühnendarstellerinnen ihrer Generation.
Wegen der intensiven Theaterarbeit war es Imogen Kogge kaum möglich, größere Rollenangebote bei Film und Fernsehen anzunehmen. Das änderte sich nach ihrem Abschied von der Schaubühne 1997. Es gelang ihr in kürzester Zeit der Schritt in eine weitere Karriere. Sie spielte u.a. in Andreas Dresens hochgelobtem Kinofilm Nachtgestalten (1998) sowie in den Kinofilmen Anna Wunder (Regie Ulla Wagner) und Ivan Filas König der Diebe*) Im Fernsehfilm Schande (1999), der mich sehr betroffen gemacht hat, nach einem Drehbuch von Burkhard Driest, Regie Claudia Prietzel, will sie als Mutter den Missbrauch der eigenen Tochter durch ihren neuen Lebensgefährten nicht wahrhaben und beschuldigt sogar den leiblichen Vater. Für diese Rolle wurde Imogen Kogge mit dem Sonderpreis der Deutschen Akademie für Darstellende Künste ausgezeichnet.
Es folgten eine Reihe von Fernsehspielen, in denen Imogen Kogge ihren Rollen unverwechselbaren Charakter verlieh: Sperling und das Krokodil im Müll (2000), Mörderherz (2002), Die Geisel (2002 ), Die Versuchung (2003) und In einem anderen Leben (2003).
Von 2002 bis 2010 verkörpert die Schauspielerin im Polizeiruf 110 aus Brandenburg die charmante und zugleich durchsetzungsstarke Kriminalhauptkommissarin Johanna Herz. Hier ist Horst Krause alias Polizeihauptmeister Horst Krause immer an ihrer Seite. Ihr erster Fall als Nachfolgerin von Kommissarin Wanda Rosenbaum, gespielt von Jutta Hoffmann, dreht sich um einen jungen Ex-Knacki, der in Verdacht gerät, den neuen Freund seiner ehemaligen großen Liebe ermordet zu haben.
Neben der Arbeit für Film und Fernsehen, hier zuletzt als Frau Kaminer in Russendisko (2012), widmet sich Imogen Kogge auch weiterhin dem Theater, zum Beispiel als Gast am Maxim Gorki Theater in Berlin und auch an der Schaubühne am Lehniner Platz. In der Spielzeit 2005/2006 war sie festes Ensemblemitglied des Schauspielhauses in Bochum (unter Intendant Elmar Goerden spielte sie die Elisabeth in "Maria Stuart") und war am Düsseldorfer Schauspielhaus Ensemblemitglied. Dort ist sie u.a. als Marthe Rull in "Der zerbrochene Krug", als Wirtin Josepha Vogelhuber in "Im weißen Rössl" und als Gertrude, Hamlets Mutter, in "Hamlet" zu sehen. Weiterhin arbeitete sie am Staatsschauspiel Dresden.
Worum geht es: "Mit hochkarätiger Besetzung hat Stephan Wagner diesen Fernsehfilm nach Motiven des gleichnamigen Sachbuchbestsellers von Robin Alexander verfilmt. In den Hauptrollen spielen Imogen Kogge als Angela Merkel, weiterhin Josef Bierbichler (Horst Seehofer), Wolfgang Pregler (Thomas de Maizière), Tristan Seith (Peter Altmaier), Timo Dierkes (Sigmar Gabriel), Radu Banzaru (Viktor Orbán), Rüdiger Vogler (Wolfgang Schäuble), Uwe Preuss (Joachim Sauer), Walter Sittler (Frank-Walter Steinmeier) u.v.a."
Regisseur Wagner zu seinem Film: »In meiner
filmischen Arbeit habe ich mit historischen Projekten oft den Anspruch
größtmöglicher Genauigkeit in der fiktionalen Darstellung dokumentierter
Abläufe gelegt. Mein Ansatz ist, Zusammenhänge von Politik und
Gesellschaft mit Schauspielern in Rollen von Personen aktueller
Zeitgeschichte hautnah, menschlich nachvollziehbar, zugleich emotional
spannend und sachlich akkurat mit den Mitteln der Fiktion darzustellen.
'Die Getriebenen' ist eine Fortsetzung dieser Arbeitsmethode und nimmt
sich vor, die Vorgänge im Zentrum der Macht filmisch erlebbar und so
einem großen Publikum zugänglich und nachvollziehbar zu machen.« (Quelle: daserste)
Weitere Filme mit Imogen Kogge (Auswahl)
Die Geschwister Oppermann (Rolle: Schwester), 1982, Regie Egon Monk
Tatort - Buntes Wasser (Rolle: Frau Ziller), 1996, Regie Pete Ariel
Nachtgestalten (Rolle: Rita), 1998, Regie Andreas Dresen
Anna Wunder (Rolle: Otti), 1999, Regie Ulla Wagner
Holz (Kurzfilm), 2000, Regie Nicolai Rohde
Requiem (Rolle: Marianne Klingler) (Dt. Filmpreis für die beste weibliche Nebenrolle an Imogen Kogge), 2004, Regie Hans-Christian Schmid
Die Bluthochzeit (Rolle: Hannelore Walzer), 2004, Regie Dominique Deruddere
Barfuß (Rolle: Dr. Blöchinger), 2004, Regie Til Schweiger
Alter und Schönheit (Hella), 2007, Regie Michael Klier
Bella Block - Tod eines Mädchens (Rolle: Frau Lechner), 1997, Regie Markus Imboden Im Hochhausviertel "Hoffnungsberg" am Stadtrand von Hamburg häufen sich Selbstmorde junger Mädchen. Als die 13-jährige Claudia eines Morgens tot aufgefunden wird, tritt Bella Block auf den Plan. Das Mädchen hatte im vierten Stock gewohnt, die Verletzungen lassen jedoch auf einen Sturz aus einem weit höher gelegenen Stockwerk schließen. Bella glaubt nicht an die Selbstmordtheorie ihrer Kollegen; sie taucht ein in die Welt der Hochhaussiedlung, ein Gebilde mit ganz eigenen Gesetzen. Da ist Tommy, der "Ansprechpartner" genannt werden will und mit seiner Jugendgang den "Hoffnungsberg" im Griff zu haben glaubt. Da ist die 13-jährige Manuela, von der Bella Block bald zu wissen glaubt, dass sie sich prostituiert - und das mit Wissen ihrer Mutter. Und Manuela ist, so scheint es, nicht die einzige. Während Bella noch ermittelt, werden am Hoffnungsberg zwei Zuhälter ermordet. Alles deutet darauf hin, dass Tommy auf seine Weise für Ordnung sorgen und vor allem Manuela, in die er verliebt ist, dem Zugriff der Zuhälter entziehen wollte. Tommys Aussagen und verstörende Beobachtungen in ihrer eigenen Umgebung bringen Bella Block auf die Spur eines ungeheuerlichen Verbrechens. (Quelle: Inhaltsbeschreibung ufa.de)
Mörderherz (Rolle: Irene Weiss), 2002, Regie Christian Görlitz
Polizeiruf 110 (Verdammte Sehnsucht) (Rolle: Hauptkommissarin Johanna Herz), 2008, Regie Bodo Fürneisen
Tatort (Rebecca) (Rolle: Dr. Schattenberg), 2016, Regie Umut Dag
Sperling und das Krokodil im Müll (Rolle: Iris Forster), 2000, Regie Peter Schulze-Rohr
Layout:
Rosemarie Kuheim
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