Claus Hubalek
Drehbuchautor und Dramaturg
Claus Hubalek wurde am 18. März 1926 geboren. Gestorben 1995 in Hamburg.
Besuchte das Gymnasium, wurde im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht eingezogen. Geriet in Gefangenschaft. Nach dem Krieg Studium der Philologie, anschließend Tätigkeit als Lehrer, Redakteur, Verlagsredakteur in Ost-Berlin.
Bereits zwei Jahre nach Kriegsende erschien als literarisches Erstlingswerk der Novellenband "Unsere jungen Jahre". Ein Jahr später wurde die Erzählung "Das Glasauge" veröffentlicht. Populär wurde Hubalek jedoch zunächst mit seinen dramatischen Werken, von denen Der Hauptmann und sein Held sein erstes und gleichsam erfolgreichstes Theaterstück war. Die Uraufführung fand am 14. Januar 1954 im Theater am Kurfürstendamm unter der Regie von Oscar Fritz Schuh mit Jo Herbst, Walther Suessenguth und Günther Pfitzmann statt. Bereits zwei Monate zuvor wurde Hubalek für seine Tragikomödie mit dem Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne ausgezeichnet. 1955 erhielt er den Dramatiker-Preis des Deutschen Bühnenvereins. Im selben Jahr wurde das Stück verfilmt, wiederum mit Jo Herbst in der Titelrolle (Regie: Max Nossek; Produzent: Artur Brauner). (Quelle: Felix Bloch Erben)
Von 1949 bis 1952 war Claus Hubalek Dramaturg in Brechts "Berliner Ensemble", dann von 1963 bis 1966 Chefdramaturg bei Egon Monk in der Abteilung Fernsehspiel des NDR und Dramaturg während der Intendanz Egon Monks am Hamburger Schauspielhaus. Beim NDR erfolgte 1963 die Erstausstrahlung die Adaption von Stalingrad zum Fernsehfilm, wo Ullrich Haupt, Hanns Lothar und Wolfgang Büttner in der Regie von Gustav Burmester die Hauptrollen spielen. Weitere Fernsehfilme und -spiele folgten wie Im Schlaraffenland (mit Eberhard Fechner und Folker Bohnet, 1965, Regie: Claus Peter Witt) nach einem Roman von Heinrich Mann, der den Aufstieg und Fall des mittellosen und wenig talentierten Provinzliteraten beschreibt.
In Die Festung (1957, Regie: Gustav Burmester) erzählt Hubalek über die Rettung einer Stadt vor der Zerstörung durch die Rote Armee 1945 durch einen mutigen Widerstand gegen Hitlers Durchhaltebefehl. Neben eigenen Stoffen erarbeitet Hubalek auch Adaptationen von Geschichten aus der Gegenwart wie Die Revolution entlässt ihre Kinder (1962) nach dem Buch von Wolfgang Leonhard (Regie: Rolf Hädrich). Die Kette an deinem Hals ist eine Romanverfilmung nach Ute Erb, bei dem wiederum Claus Peter Witt, der einige weitere Filme Hubaleks in Szene setzte, Regie führte. Das Fernsehspiel Zuchthaus (1967) ist nach Henry Jaegers Roman "Die bestrafte Zeit" gedreht und thematisiert die Resozialisierung Strafgefangener. Die Fiktion eines an Hitler geglückten Attentates wird in dem 1972 gedrehten Drama Der 21. Juli zum Thema beschrieben.
Ganz besonders sind für mich die Filme nach den Romanen von Arno Surminski: die Auswanderergeschichte Fremdes Land oder Als die Freiheit noch zu haben war (Regie: Claus Peter Witt, 1982) und Jokehnen - Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland (Regie: Michael Lähn, 1987).
(Quelle: u.a. Egon Netenjakob: "TV-FILMLEXIKON - Regisseure - Autoren - Dramaturgen", Fischer-Cinema TB-Verlag, Originalausgabe März 1994, Frankfurt/Main, Seite 181-183 - mit Erlaubnis des Autors)
Layout:
Rosemarie Kuheim |