Michael Lähn Regisseur Drehbuchautor
Geboren 4. März 1943 in Berlin.
Dort Gymnasium und Abitur, Studium Kunstgeschichte, Germanistik, Theaterwissenschaft in Bonn und München.
Neben dem Studium ab 1964 Kurzfilme.
Regieassistenz bei
Reinhard
Hauff (Mathias
Kneißl, 1971), bei der Bavaria Rechercheur und Regisseur zunächst
von Folgen verschiedener Serien, dann eigenständige Arbeiten.
Der 1979 gedrehte Fernsehfilm von Eva Mieke Beate S., gespielt von der wunderbaren Suzanne von Borsody, versucht, für ein jugendliches Publikum in sieben Episoden beispielhaft den Lebensweg einer jungen Frau nachzuzeichnen, die keinen Boden unter die Füße bekommt.
Einer der
bemerkenswertesten Filme von Michael Lähn ist - wie ich finde -
Jokehnen
oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland nach dem Roman von Arno
Surminski: "Dies ist die Geschichte des kleinen Hermann Stepputat (als
kleiner Junge gespielt von
Jona
Mues, als älterer Junge von Christian Mueller-Stahl), die
Geschichte seines Vaters Karl (Armin
Mueller-Stahl) und seiner Mutter Martha (Ursela
Monn) und die Geschichte des kleinen fiktiven Dorfes Jokehnen, irgendwo
zwischen Angerburg und Insterburg in Ostpreußen, wo der kleine Hermann am 2. August 1934 zur Welt kommt. Ausgerechnet an jenem Tag, an dem Reichspräsident
Paul von Hindenburg verstirbt und Adolf Hitler endgültig zum uneingeschränkten
Diktator in Deutschland aufsteigt. Seine ersten Kindheitsjahre verbringt Hermann
unbeschwert, er kommt in die Jokehner Dorfschule und wird, wie alle Jungen in
seinem Alter, in die Hitler-Jugend geschickt. Probleme gibt es zu Anfang keine,
auch nicht als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Doch allmählich machen sich Krieg
und Rassenpolitik der Nazis in Jokehnen bemerkbar ... Ohne seine Figuren zu
diffamieren, soll dieser dreiteilige Film das Geschehen in einem ostpreußischen
Dorf zwischen 1934 und 1945 nachvollziehbar machen: u.a. als eine
"politische Charakterologie" von Menschen, wie sie sich nicht nur
damals verhielten.
Layout:
Rosemarie Kuheim
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