Winfried Glatzeder

  

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Winfried Glatzeder - Foto: VIRGINIA

Winfried Glatzeder

     

Copyright: Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

 

 

 

 

   

Geboren am 26.4.1945 in Zoppot bei Danzig.

  

 

Winfried Glatzeder ist Sohn eines Arztes. Während der Kriegsgefangenschaft stirbt sein Vater. Die Familie wandert 1945 mit einem Flüchtlingstreck nach Berlin. Hier wächst der kleine Junge bei seiner Mutter und seinen Großeltern auf. 

 

 

Vorerst macht er eine Berufsausbildung zum Maschinenbauer.

Von 1965 bis 1969 absolviert er ein vierjähriges Studium an der Deutschen Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, u.a. bei Fritz Marquardt und B. K. Tragelehn. Unter Tragelehn spielt Glatzeder im Stadttheater Potsdam den Probstein in Shakespeares Wie es Euch gefällt. Danach bekommt er ein Engagement an der Volksbühne in Ost-Berlin, wo er unter der Regie von Benno Besson für das Stück Der gute Mensch von Sezuan von  Bertolt Brecht eingesetzt wird und 1971 in der Uraufführung von Müllers Weberkomödie mit dabei ist. Er spielt in Gorkis Nachtasyl, in Kopkows Die goldenen Elephanten, den Oronte in Moliers Der Misantroph und in der Uraufführung von Müllers Die Bauern (Regie: jeweils Fritz Marquardt). 

 

 

In mehr als 20 Defa-Kino- und Fernsehfilmen wurde Glatzeder ab Mitte der 1960er Jahre in der DDR neben seiner Theaterarbeit einem größeren Publikum bekannt. Man sah ihn als Christian Smolny in Zeit der Störche (1970, Regie: Siegfried Kühn), er spielte den Erwin Graffunda in Der Mann, der nach Oma kam von Roland Oehme (1971), in Die sieben Affären der Dona Juanita, Regie: Frank Beyer (1972).

 

 

 

1973 kam dann der Film, auf den er heute noch angesprochen wird und der vermutlich auch seine Karriere am meisten beeinflusst hat:  "... bekannt mit seiner Rolle des Paul in Heiner Carows realitätsbezogenem, ungewöhnlich offenen Zeitbild mit dem Titel Die Legende von Paul und Paula, das vor allem dadurch beeindruckte, dass es sich jeder politisierenden SED-Floskelhaftigkeit enthielt und somit viel vom realen Lebensgefühl einer Nischengesellschaft zu vermitteln vermochte." (Quelle: "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Band 3, Seite 278 - mit Erlaubnis des Autors). Die Pudys lieferten zum Film den Soundtrack mit dem Titel "Geh' zu ihr".

Weiterhin spielte Glatzeder den Till Eulenspiegel in Rainer Simons gleichnamigem Film, den Dr. Jonas in Nelken in Aspik, Regie: Günther Reisch (1975), den Franz Kaden in Zünd an, es kommt die Feuerwehr, Regie: Rainer Simon (1977) und den Hauptmann Lohm in Für Mord kein Beweis, Regie: Konrad Petzold (1978).

  

 

Nach der Ausbürgerung aus der DDR übersiedelte er 1982 mit seiner Familie nach West-Berlin, dann folgte ein Engagement am Schiller-Theater. In den Jahren 1982-1986 spielte er in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen wie z.B. in (Rosa Luxemburg, Regie: Margarethe von Trotta (1985), Vergeßt Mozart (hier spielt er den Salieri) Regie: Miroslav (Slavo) Luther (1984), Bali, Regie: Istvan Szabo (1983), Haus Excelsior, Regie: Nenad Djapic (1983) Der Kunstfehler, Regie: Peter Beauvais (1982), Der Tod des weißen Pferdes, Regie: Christian Ziewer (1984), Gossenkind, Regie: Peter Kern (1991), Der Tanz auf der Kippe, Regie: Jürgen Brauer (1991) u.v.a.

 
 
Winfried Glatzeder spricht die Rolle des Max Penzel in der Hörspiel-Komödie "Die ganze Wahrheit über meinen Vater" von Christoph Bungert
(ARD Hörspieldatenbank - © MDR/Thekla Harre
In den Jahren 1986 bis 1996 war er gern gesehener und ständiger Gast am Schauspielhaus Düsseldorf. Ab 1997 spielte er an mehreren Häusern, u.a. Theater am Kurfürstendamm, Komödie am Winterhuder Fährhaus in Hamburg, Komödie Dresden und Theater im Rathaus in Essen. 
Mit den Komödien "Mein Freund Harvey", "Pension Schöller", "Freunde zum Essen", "Treue, oder der Hochzeitstag" tourte er durch ganz Deutschland.

 

Im Juni 1996 (bis 22.11.1998) trat er die Nachfolge von Günter Lamprecht an und arbeitete als Kommissar Ernst Roiter in den SFB-Tatorten; er hatte 12 Einsätze.

 

Winfried Glatzeder ist verheiratet und hat zwei Söhne, Robert (geb. 1972) und Philipp (geb. 1975). Sein Sohn Robert arbeitet mittlerweile ebenfalls erfolgreich als Schauspieler.

 

2014 präsentierte Glatzeder sich dem Fernsehpublikum in der RTL-Show "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!", kurz "Dschungelcamp". Mit seiner manchmal doch schroffen Art gegenüber anderen Bewohnern im Camp konnte er vom Publikum keine Lorbeeren ernten.

 

Seine bisher letzten Filmarbeiten waren die Kino-Komödie Kundschafter des Friedens (2016) in der Regie von Robert Thalheim, mit Henry Hübchen und Michael Gwisdek und der Fernsehfilm Düstersee (2023) nach dem gleichnamigen Roman von Elisabeth Hermann, Regie: Josef Rusnak, mit Jan Josef Liefers, Anna Loos und Carmen-Maja Antoni.

 

 

 

 

  

Winfried Glatzeder äußert sich auch in der Sendung "Früher war alles besser" im ZDF am 24. April 2019
© ZDF/John Patrick Classen, honorarfrei

In der TV-Dokumentation "Früher war alles besser", in der "die guten alten Zeiten" unter die Lupe genommen und prominente Zeitzeugen gefragt werden, ob früher wirklich alles besser war, bringt das ZDF am 24. April 2019. Oder war es schlechter, oder ist es nur Nostalgie? Was können wir aus den guten alten Zeiten lernen?
Jede Generation verbindet mit ihrer Jugend ein bestimmtes Lebensgefühl, eng verknüpft mit Mode, Musik und politischen Meilensteinen jener Zeit. Wenn wir uns daran erinnern, verfallen wir gern in nostalgische Schwärmerei. Hängen bleibt vor allem das Positive. Erinnerungen geben uns ein warmes, geborgenes Gefühl und gleichzeitig den bittersüßen Beigeschmack, dass Vergangenes nun mal unwiederbringlich verloren ist.
Prominente Zeitzeugen wie Karl Dall, Wolfgang Lippert, Winfried Glatzeder, Marie-Luise Marjan, Rhea Harder-Vennewald, Maria Ketikidou, Mirja Boes, Heike Drechsler und Michael Opoczynski öffnen ihre privaten Fotoalben und geben Einblick in ihr eigenes "Früher". Nostalgie hebt die Stimmung, dämpft das Gefühl von Einsamkeit, vertreibt Ängste - das belegen Studien.
Experten ordnen die Fakten ein, Experimente beleuchten aus wissenschaftlicher Sicht das Phänomen der Nostalgie. (Quelle: ZDF)

  


Seine Autobiographie "Paul und ich" ist 2008 im Berliner Aufbau-Verlag erschienen, wozu der Verlag schreibt:

Ein Filmleben zwischen Ost und West. "Jede Rolle hat mit mir zu tun - egal ob Mörder, Lüstling, Geizkragen oder idealistischer Phantast."
Winfried Glatzeder präsentiert seine Autobiographie. Im Kultfilm "Die Legende Paul und Paula" schrieb er zusammen mit Angelica Domröse Filmgeschichte - jetzt erzählt Winfried Glatzeder sein Leben. Seit "Paul und Paula" gehörte Winfried Glatzeder zu den beliebtesten Schauspielstars der DDR - mit seinem markanten Gesicht avancierte er zum "Belmondo des Ostens". Nun erzählt er amüsant und authentisch sein Leben auf Leinwand und Bühne zwischen Berlin, Hamburg, Düsseldorf.
Mit bissigem Witz und ironischem Charme berichtet Glatzeder von seiner Nachkriegskindheit im Ostsektor Berlins und den Anfängen seiner Schauspielkarriere, als er u. a. mit Armin Mueller-Stahl 1966 "Ein Lord am Alexanderplatz" dreht. Nach "Zeit der Störche" und "Der Mann, der nach der Oma kam" gelingt Glatzeder 1973 an der Seite von Angelica Domröse im DEFAKultfilm "Die Legende von Paul und Paula" der Durchbruch. Doch seine Arbeit gerät immer wieder in das Blickfeld der Stasi. 1982 zieht Glatzeder mit seiner Familie nach West-Berlin. Es folgen Krisen, die sich in Alkoholproblemen und kreativer Erschöpfung niederschlagen. So erzählt diese Autobiographie 35 Jahre nach "Paul und Paula" auch von künstlerischer Identitätsfindung und den Schwierigkeiten eines Schauspielerlebens zwischen Ost und West. Bis heute ist Glatzeder auf Bühne und Leinwand präsent. 

(Quelle: Mit Erlaubnis des Aufbau-Verlages)

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 29. Mai 2023

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