Woyzeck

1978

 

Filmliste Werner Herzog

 

  

  

Regie

Werner Herzog

Drehbuch

Werner Herzog

Regie-Assistent

-

Vorlage

nach dem Bühnenstück von Georg Büchner

Produktion

Werner Herzog Filmproduktion, München

Kamera

Jörg Schmidt-Reitwein

Musik

Fiedelquartett Telc, Vivaldi, Benedetto Marcello  

FSK

ab 16 Jahre

Länge

82 Minuten

Sonstiges

Frühere Verfilmung: Wozzeck, 1947, Regie: Georg C. Klaren, mit Kurt Meisel

Auszeichnung

1979: IFF Cannes

1979: Preis in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für Eva Mattes und Nominierung für die Goldene Palme

1981: Gilde-Filmpreis in Gold in der Kategorie Deutscher Film

FBW-Bewertung

Prädikat "besonders wertvoll"

Weitere Filmbeschreibung

- filmzentrale.com

- Trailer bei kinowelt

- Kritik von Hans-C. Blumenberg

- filmstarts.de

Ur-/Erstaufführung

22. Mai 1979 IFF Cannes

Genre

Literaturverfilmung

      

        

  

Darsteller Rolle
Klaus Kinski Woyzeck
Eva Mattes Marie
Wolfgang Reichmann Hauptmann
Willy Semmelrogge Doktor
Josef Bierbichler Tambourmajor
Paul Burian Andres
Volker Prechtel Handwerksbursche
Dieter Augustin Marktschreier
Irm Hermann Margret
Wolfgang Bächler Jude
Rosemarie Heinikel Käthe
Herbert Fux Unteroffizier
Thomas Mettke Wirt

 

           

  

Klaus Kinski - Foto: VIRGINIA

Kinski ist Woyzeck

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

Inhalt:

Beschreibung des Büchner-Stücks: "Der Soldat Woyzeck gehört zur untersten Gesellschaftsschicht, ist arm, ungebildet und fühlt sich hilflos den Schikanen seiner Dienstherren preisgegeben. Der Sold ist so gering, dass er versuchen muss, sich auf jede nur erdenkliche Art Geld zu verdienen. Seinen Hauptmann rasiert er täglich, und hier bekommt er allerhand Sticheleien zu hören, etwa Zitat: "Oh. Er ist dumm, ganz abscheulich dumm! Woyzeck. Er ist ein guter Mensch - aber (mit Würde) Woyzeck.

Er hat keine Moral!" Der Hauptmann wirft ihm selbstgerecht vor, dass er unverheiratet mit seiner geliebten Marie zusammenlebe und ein Kind "ohne den Segen der Kirche" habe. Woyzeck fällt in seiner unbeholfenen Art eine Antwort schwer, er kann nur so viel an Worten zusammenbringen: "Es muss etwas Schönes sein um die Tugend, Herr Hauptmann. Aber ich bin ein armer Kerl!", Leute mit sattem Magen tun sich eben leichter bei der Tugend. Woyzeck grübelt verbissen über dieses Gespräch nach, aber es verwirrt ihn nur. Weitere Nebeneinnahmen erhält Woyzeck von einem Doktor, der ihn für medizinische Experimente missbraucht; er darf wochenlang nichts als Erbsen essen und bekommt Schwindelanfälle. Als Woyzeck seine Ängste mitzuteilen versucht, urteilt der Doktor knapp. Zitat: "Er ist ein interessanter Kasus. Subjekt Woyzeck. Er kriegt Zulage, halt Er sich brav". Währenddessen wird ein forscher Tambourmajor auf Marie, Woyzecks hübsche Geliebte, aufmerksam. Er folgt ihr überall hin und macht ihr beharrlich Anträge. Das schlichte Mädchen, sonst nur von ihren Dienstgebern als Magd gedemütigt, kann den Schmeicheleien auf Dauer nicht widerstehen und gibt dem Drängen nach. Bald spricht sich das Verhältnis herum, und besonders der Hauptmann macht sich über den Betrogenen lustig. Anfangs will Woyzeck an Maries Untreue nicht glauben, aber nach einem heftigen Streit gibt sie alles zu. Für Woyzeck bricht eine Welt zusammen - nun hat man ihm das einzige genommen, was er auch wirklich besessen hat. Im Wirtshaus sieht er Marie in wilder Umarmung mit dem Tambourmajor tanzen. Halb betäubt von diesem Anblick fordert er seinen Rivalen zur Rauferei heraus, wird aber von dem kräftigen Offizier verprügelt. Jetzt überkommt Marie die Reue, auch sorgt sie sich um die Zukunft ihres Kindes. Doch es ist zu spät, in rasender Eifersucht wird sie am Rand eines Teiches von Woyzeck erstochen. Dann stürzt er noch einmal ins Wirtshaus, um sich sein Entsetzen wie besessen von der Seele zu tanzen. Man entdeckt Blut an seinem Ärmel. Woyzeck flieht und ertränkt sich im Teich, an dem er Marie getötet hat.

 

(Quelle: http://referateguru.heimat.eu)

 

 

 

Der Film erhielt von der FBW die einstimmige Entscheidung für das höchste Prädikat.

Zu allererst wegen Klaus Kinski, aber auch wegen der Regie wird man diesen Film künftig zu den klassischen, zu den überzeugendsten Inszenierungen des Woyzeck zählen müssen, denn bei aller Ausschöpfung filmischer Mittel bleibt dieser Woyzeck ganz und gar der Woyzeck Büchners. Insofern kann der Film auch als Muster einer gelungenen filmischen Adaption eines Theaterstücks der ganz allgemein von Literatur gelten, wofür es nicht eben viele Beispiele gibt.

Kinski war hier eine Filmrolle geboten, die von ihm fordert, was er wirklich kann. Man erlebt in der rücksichtslosen Intensität seiner Darstellung eine Identität mit der darzustellenden Figur, für die man sich keine Steigerung mehr vorstellen kann. Er - und das ist ja wohl mit gleichem Anteil auch die Konzeption der Regie - bleibt nicht nur bei der Darstellung eines Stoffes, er bringt vielmehr noch die nur schwer zu definierende Gewalt zum Ausdruck die zur Gewalttätigkeit treibt. Es handelt sich keineswegs nur um ein Eifersuchtsdrama, und gerade das wird durch den Film deutlich: dieser Kinski-Woyzeck zerbricht am Leiden an dieser Welt. Dabei ist es nicht so, dass die übrigen Darsteller neben Kinski verblassen würden, sie sind in jeder ihrer Szenen und in jedem Augenblick präsent. Insbesondere gilt das für Eva Mattes als Maria...

 

(Quelle: Inhaltsangabe aus der Broschüre "FBW Langfilme 1980/80", mit Erlaubnis www.fbw-filmbewertung.com).

 

 

 

 

  

  

  

  

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 11. November 2020

  

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