Juliane Köhler
Schauspielerin
Juliane Köhler kam 1965 in Göttingen zur Welt als Tochter eines Marionettenspielers.
Nach dem Besuch einer Waldorfschule zunächst Ausbildung im Schauspielstudio Gmelin in München. 1985 geht sie nach New York, wo sie bis 1988 Schauspiel bei Uta Hagen studiert.
Nach ihrem ersten Theater-Engagement in Hannover ging sie 1993 an das Bayerische Staatsschauspiel München unter der Intendanz von Eberhard Witt, wo sie durch Auftritte in "Hedda Gabler" und "Fräulein Else" zum Star der Theaterszene avancierte, mehrfache Auszeichnungen folgen. Danach Wechsel zum Residenztheater. 1995 wurde sie gleich mehrfach ausgezeichnet, beispielsweise mit dem Staatlichen Förderpreis für Junge Künstler des Bayerischen Kultusministeriums.
Max Färberböck drehte 1999 mit ihr und Maria Schrader den Film Aimee und Jaguar. Von da an war sie eine bekannte Größe im Filmgeschäft und die Angebote ließen nicht auf sich warten. Für diesen Film wurde die Schauspielerin mit dem Silbernen Bären auf der Berlinale, mit dem Bayerischen Filmpreis und mit dem Bundesfilmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. 2002 wurde sie für den Bundesfilmpreis nominiert. 2009 wurde ihr der Bayerische Verdienstorden verliehen.
Fürs Kino drehte Juliane Köhler bisher Schattenboxer (1993) und Weiser (1999) und unter der Regie von Caroline Link Pünktchen und Anton (1999). 2002 spielte sie wieder unter der Regie von Caroline Link in Nirgendwo in Afrika, und 2004 wurde sie in Oliver Hirschbiegels Der Untergang an der Seite von Bruno Ganz, der Hitler darstellte, eingesetzt und hatte das zweifelhafte Vergnügen, Hitlers Geliebte, Eva Braun, darzustellen.
Zu ihren Fernseharbeiten zählen Klaus Emmerichs Inzest - Ein Fall für Sina Teufel (1995), Busenfreunde 2 - Alles wird gut (1997), und sie stand bisher (Stand Mai 2020) in zehn Folgen der Tatort-Serie den Kölner Kollegen Schenk und Ballauf als Polizeipsychologin Lydia Rosenberg zur Seite.
Beeindruckend war für mich der wirklich sehenswerte Fernsehfilm In Sachen Kaminski von 2005, Regie: Stephan Wagner. Zusammen mit Matthias Brandt spielt Juliane Köhler ein Ehepaar, dem - weil minderbegabt - von "amtswegen" ihre Tochter weggenommen werden soll. Beide Schauspieler boten hier grandiose Leistungen. Nach einer wahren Geschichte wird hier ein Fall aufgerollt, der bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ging und durch eine couragierte Rechtsanwältin für das Ehepaar entschieden wurde.
Biberacher Filmfestspiele 2012 Der Film Zwei Leben, eine deutsch-norwegische Koproduktion, ist zum Abschluss der Biberacher Filmfestspiele, mit dem Goldenen Biber ausgezeichnet worden, Regie führte Georg Maas. Zwei Leben erzählt die Geschichte der in Norwegen lebenden Deutschen Katrine Evensen (Köhler), einer ehemaligen DDR-Spionin, die die Liebe ihres Lebens, ihre Familie und ihr gesamtes Dasein in Norwegen auf einer gefälschten Identität aufgebaut hat.
2019 war die Schauspielerin in der Serie Eden zu sehen, in der es um unterschiedlichste Sichtweisen zur Flüchtlingspolitik geht. Es geht um die Welt hinter den Kulissen der EU-Politik und der privaten Sicherheitsindustrie, die Lebensrealität der in Europa ankommenden Flüchtlinge und die Reaktionen der europäischen Gesellschaft darauf. (Produktionsfirma Lupa-Film). Produziert in Kooperation mit Arte und SWR. Regie führt Dominik Moll, am Drehbuch wirkten Constantin Lieb, Dominik Moll, Nele Mueller-Stöfen, Laurent Mercier und Edward Berger mit.
Außerdem sah man Juliane Köhler in mehreren Tatorten wie z.B. "Große Liebe" (2004), "Mit ruhiger Hand" (2009), "Altes Eisen" (2011) und neun weitere.
Weitere Filme mit Juliane Köhler (Auswahl)
NeuFundLand (Rolle: Frau Offergeld), 2000, Regie Georg Maas
Mein erstes Wunder (Rolle: Franziska), 2002, Regie Anne Wild
Pünktchen und Anton (Rolle: Bettina Pogge), 1999, Regie Caroline Link
Weiser (Rolle: Juliana), 2000, Regie Wojciech Marczewski
Anonyma - Eine Frau in Berlin (Rolle: Elke), 2008, Regie Max Färberböck
Novemberkind (Rolle: Claire), 2007, Regie Christian Schwochow
In Sachen Kaminski (Rolle: Petra Kaminski), 2005, Regie Stephan Wagner Petra und Martin Kaminski leben glücklich mit ihrer fünfjährigen Tochter Lona. Da die Eltern minderbegabt sind, rät ihr Kinderarzt zu einer Fördermaßnahme, damit das Mädchen nicht in einen Entwicklungsrückstand gerät. Was als Hilfe gemeint war, entwickelt sich zum Problem. Martin und Petra fühlen sich von der Familienhelferin kontrolliert und lehnen sie ab. In aller Unwissenheit treten sie damit eine Lawine los. (Quelle: Amazon)
Auf ewig und einen Tag (Rolle: Frau Luckner), 2006, Regie Markus Imboden Wir schreiben den 11. September 2001: Soeben ist das Flugzeug in den Nordturm eingeschlagen und Gregor Luckner, ein deutscher Banker, hatte dort einen Termin, den er für seinen Freund Jan Ottmann, der seine schwangere Frau nicht alleine lassen wollte, wahrgenommen hatte. Jetzt quält Jan das Gewissen, weil er nicht weiß, was Gregor passiert ist, ob er tot ist oder schwer verletzt. War er in einem der Türme? Zusammen mit Gregors Freundin, einer Journalistin, wartet er auf ein Lebenszeichen von Gregor. Dabei lässt er sein und Gregors gemeinsames Leben Revue passieren. (rk) prisma.de schreibt: "Regisseur Markus Imboden (Die Leibwächterin, Hunger auf Liebe, Ins Leben zurück) inszenierte diese brillante Saga über Freundschaft, Liebe, Schuld und Sühne nach dem Buch von Christian Jeltsch mit einem hervorragend aufgelegten Schauspieler-Ensemble. Jeltsch schrieb zuvor die Drehbücher für erfolgreiche TV-Filme wie die Tragikomödie Einer geht noch (Adolf-Grimme-Preis und Bayerischen Fernsehpreis) und das Sozialdrama Rote Glut. 2004 erhielt er den Hessischen Film- und Kinopreis für sein Drehbuch zu Auf ewig und einen Tag."
Nirgendwo in Afrika (Rolle: Jettel Redlich), 2002, Regie und Drehbuch Caroline Link Die jüdische Familie Redlich emigriert 1938 nach Kenia, wo der Anwalt Walter Redlich als Verwalter auf einer Farm arbeitet. Während Ehefrau Jettel, Tochter aus gutbürgerlichem Hause, sich nur schwer an das neue Leben gewöhnt, blüht ihre einst schüchterne Tochter Regina förmlich auf. Sie lernt die Sprache und Gebräuche und findet im einheimischen Koch Owuor einen guten Freund. Doch der Verlust von Heimat und Verwandten und die Sprachlosigkeit darüber bedroht die Ehe von Jettel und Walter, und sie finden nur ganz langsam wieder zueinander. Als der Krieg endlich zu Ende ist, wird Walter eine Anstellung als Richter in Frankfurt angeboten. Aber nach all den Jahren, in denen sie das Leben in Kenia schätzen gelernt haben, ist es fraglich, ob Jettel und Regina ihn zurück nach Deutschland begleiten... (Quelle: Amazon)
Mondkalb (Rolle: Alex Niemann), 2006, Regie Sylke Enders
Das Blaue vom Himmel (Rolle: Sofia Schleier), 2011, Regie: Hans Steinbichler
Effi Briest (Rolle: Mutter Luise Briest), 2009, Regie Hermine Huntgeburth
Der Untergang (Rolle: Ehefrau von Adolf Hitler, vorm. Eva Braun), 2004, Regie: Oliver Hirschbiegel
Alles inklusive (Rolle: Frau Luecken), 2014, Regie: Doris Dörrie
Schoßgebete (Rolle: Frau Drescher), 2014, Regie: Sönke Wortmann
Layout:
Rosemarie Kuheim
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