Hans-Reinhard Müller

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Theaterintendant, Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Hans-Reinhard Müller

Urheber/Fotograf: Willy Pragher
Rechtsstatus:
Geboren am 15. Januar 1922 in Nürnberg.

Gestorben am 5. März 1989 in Bad Feilnbach.

 

 

Seinen Schulbesuch beendete er mit dem Abitur.

 

 

Anschließend Schauspielunterricht bei Friedrich Kayssler in Berlin. Sein erstes Schauspielengagement erhielt er in Klagenfurt. Durch den 2. Weltkrieg wurde seine Schauspieltätigkeit von 1941 - 1945 unterbrochen. In den Jahren nach dem Krieg war H. R. Müller am "Münchner Theater der Jugend", von 1946 bis 1948 bei den Münchner Kammerspielen. Zeitgleich studierte er in dieser Zeit Philosophie, Literaturgeschichte und Geschichte des Mittelalters.

 

 

In den Jahren von 1948 bis 1960 arbeitete er als Regisseur und Schauspieler am Bayerischen Staatsschauspiel. Eine weitere Theaterstation war die Städt. Bühne in Freiburg/Brg., dann kam er zurück nach München und leitete dort die Otto Falckenberg-Schule. Ab 1973 war er für zehn Jahre Nachfolger des Theaterdirektors August Everding an den Münchner Kammerspielen.

 

 

 

 

 

Im Theater sieht man H.R. Müller als Dettmichel in Sternheims "Die Kassette", als Snyder in Shaws "Die heilige Johanna" (1973/74), als Karl Salzmann in Wedekinds "Schloß Wetterstein", als Albert in Wietkiewicz' "Die Mutter" (1974), als Paul in Botho Strauß' "Groß und klein" (1978), als Konsul Werle in Ibsens "Die Wildente" (seine Regie), als Teufel in Dorsts "Merlin oder das wüste Land" (Regie: Dieter Dorn), um hier nur einige Theaterrollen zu nennen. 

 

 

Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u.a. "Ein deutsches Stadttheater - Freiburg 1866-1966", "Reden und Aufsätze", "Linien - eine Dokumentation", "Streß - Unser Schicksal" und (als Herausgeber) "Theater für München". Ein Arbeitsbuch der Kammerspiele 1973-1983".

 

 

Bereits ab den 1950er-Jahren arbeitete H. R. Müller auch für das Fernsehen als Regisseur und Schauspieler. So war er 1974 zu sehen in Helmut Dietls Münchner Geschichten, mit Gustl Bayrhammer hatte er eine Rolle in der Tatort-Folge Schwarze Einser. In Die Undankbare (von Käthe Braun) mimte er unter der Regie von Franz Josef Wild einen Sägewerkbesitzer und in Kerbels Flucht war er mit Peter Sattmann als einer der Hauptdarsteller zu sehen. Eine dauerhafte Rolle bekam er von Regisseur Bernd Fischerauer mit dem Kommerzienrat Anton Wiesinger in der TV-Serie Die Wiesingers.  Seine letzte Rolle hatte Müller als Dr. Juckenack in Michael Verhoevens Das schreckliche Mädchen mit Lena Stolze in der Hauptrolle.

 

 

In einem seinem Nachruf schrieb C. Bernd Suche am 8.3.1989 in der "Süddeutschen Zeitung" unter anderem "… Er wollte nicht als Regisseur, nicht als Schauspieler sich in den Vordergrund manövrieren, sondern mit Menschen, die er schätzte, seine (christliche) Vision vom Theater als moralische Anstalt verwirklichen; wollte für Künstler einen Freiraum der Arbeit schaffen. Hans-Reinhard Müller verdanken Dieter Dorn und Ernst Wendt viele ihrer Erfolge. Müller, ein integrer, gebildeter, nobler Konservativer, ließ an seinem Hause Aufführungen zu, die seinem Verständnis wohl manchmal zuwider waren; er stritt für sie in der Öffentlichkeit, ja gar gegen die katholische Kirche. Er sah in all diesen Produktionen, für die er einstand, eine Qualität 'Wir sind gegen Moden angerannt'."

 

 

Hans-Reinhard Müller hat drei Kinder (Thomas *1946, Gabriel *1949 und Florian *1954.

 

 

Im Laufe seines Theater- und Schauspielerlebens erhielt Hans-Reinhard Müller u.a. diese Auszeichnungen:

1976: Bundesverdienstkreuz I. Klasse

1976: Ludwig Thoma-Medaille der Stadt München

1983: Goldene Ehrenmünze der Landeshauptstadt München

Bayerischer Verdienstorden

 

(Quelle:  u.a. www.steffi-line.de und aus Egon Netenjakob: "TV-FILMLEXIKON - Regisseure - Autoren - Dramaturgen", Fischer-Cinema TB-Verlag, Originalausgabe März 1994, Frankfurt/Main - mit Erlaubnis des Autors)  

 





   

  

  

  

 

 

  

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 4. Juni 2021

 
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