Malou

1981

 

Filmliste Jeanine Meerapfel

  

  

     

Regie

Jeanine Meerapfel

Drehbuch

Jeanine Meerapfel

Produktion

Ziegler Film

Kamera

Michael Ballhaus

Musik

Peer Raben

FSK

-

Länge

93 Minuten

Sonstiges

Filmportal

FBW-Prädikat

Besonders wertvoll

Auszeichnungen

- FIPRESCI-Preis Cannes 1981

- 1. Preis San Sebastián 1981
- 1. Preis Chicago 1981

Ur-/Erstaufführung

20.03.1981

Genre

Liebe, Emanzipation

  

  

   

Darsteller

Rolle

Ingrid Caven

Malou

Grischa Huber

Hannah

Helmut Griem

Martin

Ivan Desny

Paul

Marie Colbin

Lotte

Peter Chatel

Albert

Liane Saalborn

Pauls Mutter

Lo van Hensbergen

Pauls Vater

Dietrich Mattausch

Fremder

Margarita Calahorra

Lucia

    

  

  

Inhalt

Malou spielt in Berlin, in Straßburg, in einem kleinen Ort in Süddeutschland, in Amsterdam und Buenos Aires. Es ist die Geschichte zweier Frauen, Malou und Hannah, Mutter und Tochter.

  

Helmut Griem und Grischa Huber, Szenefoto - Foto mit freundl. Genehmigung Ziegler-Film

Helmut Griem und Grischa Huber

(Szenefoto)

Foto: Ziegler-Film

 

Hannah, etwa 30 Jahre alt, mit Martin, einem Berliner Architekten, verheiratet, arbeitet als Sprachlehrerin in der Volkshochschule. Unzufrieden mit ihrer Ehe und ihrer Rolle als Frau, sucht Hannah im Leben ihrer verstorbenen Mutter nach Antworten: Die immer intensivere Beschäftigung mit der Vergangenheit ihrer Mutter wird fast zu einer Obsession, zu einer zweiten Realität in ihrem Leben. Einerseits ist sie fasziniert von allen erhaltenen Zeugnissen der Existenz dieser Frau: Fotoalben, Silberschalen, ein Reisekoffer; andererseits ist sie getrieben von der Angst, die gleichen Fehler zu machen wie die Mutter. Denn Malou bezog ihre Identität ausschließlich von dem Mann, den sie liebte.

 

Geboren 1905 in Südfrankreich, arm auf dem Lande, fand Malou den Märchenprinzen, der sie heiratet und ihr den ersehnten bürgerlichen Status, Glück und Geborgenheit verhieß. Bei Paul bekam Malou die ganze Wärme einer jüdischen Familie zu spüren, das Gefühl einer Zusammengehörigkeit, das sie bis dahin nicht kannte. Sie folgte dem jüdischen Kaufmann nach Süddeutschland, floh mit ihm vor den Nazis nach Holland und dann nach Argentinien. Nach Emigration und Trennung von ihrem Mann war sie unfähig, ihr Leben in die Hand zu bekommen; ihre Welt brach zusammen, sie trank haltlos, ließ sich gehen und starb als psychisches und physisches Wrack in der Fremde, in Buenos Aires.

(Quelle: Kino - Bundesdeutsche Filme auf der Leinwand 1981/82, herausgegeben von Robert Fischer, Verlag Monika Nüchtern, München)

 

 

  

Hannah, 30 Jahre alt, Sprachlehrerin an der Volkshochschule, verheiratet mit einem Architekten, hat im Leben erreicht, was sie einst erträumt hatte: eine funktionierende Ehe, einen guten Beruf. Trotzdem spürte sie eine Leere in sich, ist unzufrieden mit ihrer Rolle als Frau, unzufrieden mit ihrer Ehe. Sie fühlt sich magisch angezogen von den Zeugen aus der Vergangenheit ihrer jüdischen Mutter - von Fotoalben, einem Reisekoffer, alten Silberschalen. Immer tiefer steigt sich in das Leben der 1905 in Südfrankreich geborenen Marie-Luise, genannt "Malou", ein, um ihre eigene Identität zu finden. Sie erfährt, wie behütet Malou aufgewachsen, wie geschützt sie in der Ehe mit Paul, ihrem "Märchenprinzen", lebte, bis Verfolgung, Flucht und Emigration sie jäh aus der Geborgenheit rissen. Die Ehe zerbrach. Malou überwand die Trennung von Paul nicht. Zerstört vom Alkohol und vereinsamt starb sie im fernen Buenos Aires.

"Hannah hat den Verfall ihrer Mutter bewusst und ohnmächtig miterlebt, diese Erfahrung bestimmt ihre Fluchtbewegungen, ihre Skepsis, ihren Zwiespalt in der Beziehung zu ihrem Mann. Sie hat sich noch nicht abnabeln können, und das steht zwischen ihr und einer realen Beziehung zur Außenwelt", sagt Jeanine Meerapfel, als Kind deutscher Emigranten 1943 in Argentinien geboren, über ihren Film, der autobiographische Züge hat.

 

(Quelle: Der Frauenfilm - Filme von und für Frauen, Gudrun Lukasz-Aden / Christel Strobel, Heyne Filmbibliothek, Originalausgabe, Wilhelm Heyne Verlag München, TB Nr. 90 - mit Erlaubnis der Autorinnen)

  

 

  

Zwei Lebensgeschichten: Malou, gebürtige Französin, verheiratet mit einem deutschen Juden, nach Südamerika verschlagen - das Panorama der Vorkriegsgeneration im Spiegelbild eines ungewöhnlichen Frauenschicksals. Und Hannah, eine unabhängige, wache, moderne Frau unserer Tage mit Lust nach Freiheit und Selbstverwirklichung, die im heutigen Berlin zwischen verschiedenen Kulturkreisen lebt.
Zwei Liebesgeschichten: Malou und Paul sind das nostalgische Märchenpaar unserer Träume - schön, reich, romantisch, ineinander verliebt - eine Love Story, die nur tragisch enden kann. Hannah und Martin sind ein ganz reales Ehepaar von heute, mit allen akuten Schwierigkeiten einer Zweierbeziehung. Zwei Lebens-, zwei Liebesgeschichten: Mutter und Tochter, zwei Frauenwege, die sich ineinander spiegeln, sich vielfach kreuzen, sich gegenseitig ergänzen.

 

(Quelle: Ziegler-Film)

 

 

  

 

 

   

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 2. Dezember 2020

  

Die o.g. Angaben zum Film sind nach bestem Wissen gesammelt, aufgeschrieben und bearbeitet worden und enthalten zum Teil Texte aus fremden Webseiten bzw. literarischen Quellen.

Weiterhin möchte ich bemerken, dass ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe und keine Gewähr dafür übernehmen kann. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt.

Sollten mir bei den o.g. Angaben Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle ebenfalls entfernt bzw. korrigiert.