Ediths Tagebuch 

1983

 

Filmliste Hans-W. Geissendörfer

  

  

Regie: Hans W. Geißendörfer

Drehbuch: Hans W. Geißendörfer

Vorlage: Roman "Ediths Tagebuch" von Patricia Highsmith

Produktion: Hans W. Geißendörfer

Musik: Jürgen Knieper

Kamera: Michael Ballhaus

Länge: 108 Minuten

Genre: Melodram  

Sonstiges: www.ggf.film.de

  

      

 

Darsteller ... spielt wen

Angela Winkler                    ... Edith Baumeister

Vadim Glowna                     ... Paul Baumeister

Leopold von Verschuer         ... Chris Baumeister

Hans Madin                         ... Onkel Georg

Irm Hermann                      ... Sabine Angerwolf

Wolfgang Condrus                ... Bernd Angerwolf

Sona MacDonald                   ... Katharina Ems

Friedrich Georg Beckhaus      ... Dr. Bleibig  

Werner Eichhorn                   ... Dr. Starr

Dieter Baier

Pierre Clement

Barbara Czerwinski

Susanne Keller

Barbara Morawiecz

Britta Pohland

Edith Stiller

Eric Will

  

   

  

Inhalt

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Patricia Highsmith. Er berichtet von einer bürgerlichen Familientragödie, erzählt das alltägliche Unglück einer verheirateten Frau, die eine Lebensmöglichkeit findet aus der Kraft der Fantasie, mit der Entfaltung eines Wahn- und Traumgebildes zu einer bedrückenden Realität. Für Ediths Rechts in der schizophrenen Welt ihrer Träume zu leben, plädiert der Film und wirbt um Verständnis für den schwierigen und qualvollen Selbstfindungsprozess eines "verkorksten" jungen Menschen wie Chris, für den die begangene Untat jenseits von Schuld und Sühne zur Katharsis wird.

  

Edith und Paul sind ein intellektuelles, dennoch eher durchschnittlich bürgerliches Ehepaar in mittleren Jahren. Paul arbeitet als Journalist bei einer größeren überregionalen Zeitung. Edith ist trotz Hochschulbildung Hausfrau, wenn auch politisch interessiert und aktiv. Mit gleichgesinnten Freunden gibt sie eine Stadtteil-Zeitung heraus, schreibt Artikel zu Fragen der Zeit und über kommunale Belange.

Die Probleme und Nöte im privaten Bereich vertraut sie ihrem Tagebuch an, und dieses Tagebuch wird im Laufe der Jahre - die Handlung  spielt in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren - zum Vehikel ihrer Fantasie, zur Flucht in eine Traumwelt, in der die unbewältigten Konflikte ihres realen Lebens harmonisierend aufgehoben sind.

Was Edith widerfährt, ist durchaus nicht ungewöhnlich, ist eher das Schicksal vieler Frauen ihres Alters. Sie wird von Paul wegen einer anderen, jüngeren Frau verlassen. Chris, der eigene Sohn, erweist sich als Versager in der Schule und Beruf. Nach nicht bestandenem Abitur gammelt er ziel- und planlos herum, begnügt sich mit Gelegenheitsjobs, bietet das Erscheinungsbild eines gefühlsverklemmten, lebensuntüchtigen Psychopathen.

  

Mehr und mehr flüchtet sich Edith in ihre Fantasiewelt, in der ihr Sohn nicht nur das Abitur mit Glanz besteht, sondern auch ein Hochschulstudium erfolgreich absolviert, im Beruf als Ingenieur Karriere macht und glücklich verheiratet ist. Ein Ereignis droht die fragile Welt von Ediths Fantasien zum Einsturz zu bringen: Jahrelang hat Edith den Onkel ihres Mannes, einen bettlägerigen, starrköpfigen alten Mann, zu Hause pflegen müssen, eine Bürde, die ihr Paul aus egoistischen Gründen - in Erwartung einer Erbschaft - aufgeladen hat und unter deren Last sie fast zusammenbricht. Eines Tages ist der alte Mann tot. Edith empfindet dies wie eine Befreiung und Erlösung, auch wenn sie ahnt, fast weiß, dass ihr Sohn Chris mit einer Überdosis von Medikamenten das langsame Sterben des Greises beschleunigte, also in Tötungsabsicht gehandelt hat. Schützend stellt sie sich vor Chris, als Paul Verdacht schöpft und seinem Sohn - dessen Versagen er als die größte Enttäuschung seines Lebens empfindet und den er deshalb zutiefst verachtet, ja sogar hasst - zum Geständnis eines Verbrechens zwingen und ihn hinter Schloss und Riegel bringen will.

  

In Ediths Verhalten sieht nunmehr Paul seinen schon lange schwelenden Verdacht bestätigt, dass seine Frau psychisch krank ist. Zunächst versucht er, sie davon zu überzeugen, dass sie sich einer psychiatrischen Behandlung unterziehen sollte. Nachdem sie sich weigert, ist er fest entschlossen, zu ihrem Besten - wie er es sieht - zu handeln und sie mit ärztlicher Hilfe zwangseinweisen zu lassen. Chris, der durchaus den schizophrenen Zustand seiner Mutter erkennt, akzeptiert ihre Weigerung. Er fasst den Entschluss, ihr zur Flucht zu verhelfen und fortan jener Sohn zu sein, der bislang nur in Ediths glücklicher Wahnwelt existierte. Der Einbruch der Realität vereitelt jedoch alle Fluchtpläne. Ein banaler Unfall - ein Sturz von der Treppe - setzt Ediths Leben ein jähes Ende.

 

(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Heft 50, Sept. -Nov. 1985, hrg. vom Zweiten Deutschen Fernsehen, Informations- und Presseabteilung / Öffentlichkeitsarbeit)

 

 

 

 

 

    

 

 

 

   

  

  

 

 

  

  

  

   

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 22. Oktober 2020

  

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