Günter Herburger

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Günter Herburger wurde am 6. April 1932 in Isny/Allgäu geboren.

Er starb am 3. Mai 2018 in Berlin.


Herburger studierte Theaterwissenschaft, Literatur, Soziologie in München und Paris.

 

Verfasste Hörspiele und Erzählungen wie z.B. "Eine gleichmäßige Landschaft" (1964) oder "Die Messe" (1969), auch Gedichte wie "Ventile" (1966) oder "Training" (1970).

 

Seine Erzählungen zogen in den 1960er- und 1970er-Jahren die besten Regisseure an. Peter Lilienthal arbeitete mit Herburger an drei Filmen, wie z.B. Abschied (1966): Ein Begräbnis offenbart gestörte Beziehungen; Der Beginn (1966) (Adolf Grimme-Preis mit Gold, Preis der DAG); hier wird das Abenteuer der Freiheit zwischen Schulzeit und Beginn des Berufslebens beschrieben. Hauptlehrer Hofer (1975) zeigt das Scheitern eines zugleich liebevollen und sanft, aber beharrlich reformatorischen Dorflehrers an den Unterdrückungsverhältnissen des 19. Jahrhunderts: "Ich wollte eine beispielhafte Figur beschreiben in historischem Gewand" (H.).

Johannes Schaaf erzählt nach Herburger in dem Kinofilm Tätowierung (1967), wie es kommen kann, dass ein Junge seinen Adoptivvater erschießt.

Volker Vogeler wurde mit drei Filmen nach gesellschaftskritischen Alltagsgeschichten bekannt, wie Das Bild (1967). Es ist die vorübergehende Starrolle einer Regensburger Verkäuferin, die als Mannequin einspringt; in Die Söhne (1968) führt Herburger nach seiner Erzählung "Nüssen" gelangweilte Allgäuer Kleinstädter auf Abwegen vor, die eigentlich nicht viel besser als ihre (Nazi?-)Väter sind. Im Film Tanker (1970) erleidet ein aufstiegsfreudiges Betriebswirtschaftlerpaar, weil ohne Kapital, den kapitalistisch gesetzmäßigen "Marsch in die Neurose".

Die Eroberung der Zitadelle (1976) inszenierte der von H. bewunderte Bernhard Wicki: Ein deutscher Schriftsteller verschuldet den Unfalltod seiner Mutter und lernt als Hilfsarbeiter in Italien eine harte Wirklichkeit kennen, die einem Künstler nicht fremd sein sollte.

 

(Quelle: "TV-Filmlexikon - Regisseure, Autoren, Dramaturgen 1952-1992" von Egon Netenjakob, Fischer Cinema TB Nr. 11947, Frankfurt 1994)

  

 

  

  

  

  

   

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 15. Oktober 2022

 
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