Rolf Busch
Regisseur
Geboren 1933 in Hamburg.
Rolf Busch starb am 2. Juli 2014.
In Hamburg Abitur und kaufmännische Lehre. Danach literaturwissenschaftliches Studium in Hamburg.
Regieassistent bei den Hamburger Kammerspielen.
1961 Regie-, Dramaturgie-Assistent und Regisseur im NDR bei Egon Monk, dann freier Regisseur in Hamburg und Baden-Baden.
Busch orientierte sich an seiner liberalen Altonaer Herkunft, folgte in der Auswahl der Bücher und Stoffe einem aufklärerischen Interesse, bemühte sich formal um eine an der überprüfbaren Einzelheit orientierte, realistische Filmsprache. Der frühe Film Das letzte Kapitel (1965) traf mit akzentuierenden Fotos Stimmung und Gehalt einer ungewöhnlichen Kriminalerzählung über eine fast freundschaftliche Beziehung zwischen pensionsreifem Kriminalinspektor und - in die feindliche Umwelt - entlassenem Einbrecher (von Hans W. Pump, Autor und Fürsorgebeamter, gest. 1957). Standgericht (1966) von Maria Matray und Answald Krüger hält fest, wie ein brutales Stück Nazi-Justiz in den 1950er-Jahren nicht revidiert wird. Genaue Details fand Rolf Busch zunächst in Büchern von Dieter Meichsner: aktuell in Gerhard Langhammer und die Freiheit (1967), Erlebnis und Erfahrungen eines geflüchteten DDR-Grenzsoldaten in der BRD, historisch in Wie ein Hirschberger Dänisch lernte (1968) über die Errettung der Juden in Dänemark (für Busch und seines dänischen Großvaters Jacobsohn wegen zugleich ein persönliches Thema). 1972 zeigte das ZDF das Fernsehspiel Zeitaufnahme von Wolfgang Mühlbauer, welches als "Fernsehspiel der Gegenwart" ausgestrahlt wurde. Regie hatte Rolf Busch.
Außerdem wurden in der Regie von Rolf Busch auch Hörspiele ausgestrahlt, die bei der Hörspieldatenbank eingesehen werden können.
(Quelle: u.a. Egon Netenjakob: "TV-FILMLEXIKON - Regisseure - Autoren - Dramaturgen", Fischer-Cinema TB-Verlag, Originalausgabe März 1994, Frankfurt/Main - mit Erlaubnis des Autors)
Layout:
Rosemarie Kuheim |