Peter Adler
Geboren am 4. Mai 1923 in Dresden.
Gestorben am 28. Februar 2012 in Grünenbach.
Peter Adlers Bücher (Hör- und Fernsehspiele) setzen sich häufig mit der Geschichte der Juden während des Nationalsozialismus auseinander. Seine Geschichte DIE VERGESSENEN schildert das Schicksal von deutsch-jüdischen Emigranten in Paris, die nach dem Zweiten Weltkrieg keinerlei Entschädigung bekommen haben. Diese zu Herzen gehende Geschichte wurde 1956 von Peter Dreessen für den SDR verfilmt.
Eine Filmauswahl, bei denen Peter Adler die Drehbücher schrieb:
AL CAPONE IM DEUTSCHEN WALD (Regie: Franz Peter Wirth, 1969, WDR) Die verfilmte Geschichte einer Gaunerbande aus der Pfalz. Ihr Anführer, Bernhard Kimmel, ging als der 'Al Capone' der Pfalz in die Kriminalgeschichte ein. Der Film macht verständlich, wie die Gewalt einer Jugendbande eskaliert, die von Nazi-Vorbildern träumt.
DAS BROT DES MALERS LUSCHEK (Regie: Franz Peter Wirth, 1954, SDR)
DAS FRÄULEIN ALS BÄUERIN (Regie Klaus Emmerich, 1976,WDR Lisa, die Tochter des anglophilen Gutsherren Muromskij, darf Alexej, den Sohn des benachbarten brav-russischen Gutsherren Berestow, nicht kennenlernen, weil die beiden Väter verfeindet sind. Als sie erfährt, dass Alexej eine Schwäche für Mädchen aus dem Volk hat, verkleidet sie sich als Bäuerin und gewinnt so die Liebe des jungen Edelmanns. Als die beiden Väter sich versöhnen, wollen sie ihre Kinder miteinander verheiraten. Alexej wehrt sich dagegen, er will seine Bäuerin heiraten. Lisa deckt am Ende ihre List auf, und dem glücklichen Ende steht nichts mehr im Wege. Darsteller: Doris Buchrucker (Lisa), Bernt Herberger (Alexej), Peter Lühr (Muromskij), Harry Kalenberg (Berestow), Johanna Mertinez (Nastja), Irmgard Först (Miss Jackson)
DAS HAUS LUNJOWO (Regie: Franz Peter Wirth, 1970, SDR) Dokumentarspiel über die Anti-Hitler-Aktionsgruppe unter den Stalingrad-Gefangenen um den General Walther von Seydlitz, innerhalb der Bewegung "Freies Deutschland".
DER FRIEDE VON LOCARNO (Regie: Eberhard Itzenplitz, 1978, ZDF)
...
ist der Versuch, anstatt des "überanstrengten" Politiker
Stresemann als Helden aufzubauen, mit einer Fiktion - Fernsehen im Jahre
1925 (!) - in der "durch die Brille von Journalisten" gesehenen
Auseinandersetzung um seine Politik ein Stückchen Kontinuität der
deutschen Geschichte verständlich zu machen.
DER FRIEDEN UNSERER STADT (Regie Rainer Wolffhardt, 1960, SDR) In einer deutschen Kleinstadt, die in jedem unserer Bundesländer liegen könnte, wird ein großes Festspiel vorbereitet. Es findet zu Erinnerung an die Beendigung der Konfessionskriege statt und soll den Geist der Menschlichkeit und Toleranz verherrlichen. Ein alter Marktplatz bildet den Hintergrund für das historische Ereignis. Fast sämtliche Bürger haben sich für die Vorbereitung zur Verfügung gestellt; hier und da mag der Wunsch lebendig sein, etwas zur Hebung der Gemeindefinanzen zu tun. Zur selben Zeit wird in der Stadt bekannt, dass ein im Jahre 1938 emigrierter Bürger zurückkehren will. Die Nachricht wird zum Tagesgespräch der Stadt und löst allgemeine Beunruhigung aus. Die Meinungen darüber, ob die Rückkehr des Emigranten opportun ist oder nicht, klaffen weit auseinander und führen zu erregten Diskussionen. Man spürt, dass einigen Bürgern nicht sehr wohl ist in ihrer Haut, wenn sie an die Ereignisse im Jahre 1938 denken. So wird trotz des gutgemeinten Festspiels deutlich, dass Toleranz noch immer Vorurteilen unterliegen kann. (Quelle: SWR Media Services GmbH)
DAS ATTENTAT - DER TOD DES ENGELBERT DOLLFUß (Regie: Franz Peter Wirth, 1967, SDR)
Szenisches
Protokoll über den von Hitler-Deutschland insgeheim unterstützten
Staatsstreich gegen die österreichische Regierung unter Bundeskanzler Engelbert
Dollfuß, dargestellt nach Verhandlungsaufzeichnungen und Augenzeugenberichten.
Der Putsch gegen das Dollfuß-Regime am 24./25. Juli 1934 scheiterte, der
Bundeskanzler starb aber durch eine Kugel der Aufständischen ...
DIE ROTE KAPELLE (Regie: Franz Peter Wirth, 1972, WDR) 7teilige TV-Serie, hier gab es diverse Drehbuchautoren: Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs reist Leopold Trepper, Oberst der Roten Armee, über Finnland, Schweden, Dänemark nach Belgien. Dort beginnt er mit dem Aufbau eines wirksamen Spionagenetzes. Als Tarnunternehmen dient ihm zunächst eine Kette von Regenmäntelgeschäften in Brüssel und Ostende, dann nach der deutschen Besetzung die Import-Export Firma "Simexco", die im Auftrag des deutschen Militärbefehlshabers in Belgien arbeitet. Das Spionagenetz überzieht bald ganz Belgien und Frankreich. Die Meldungen kommen aus allen Bereichen der Wirtschaft, Industrie und der Wehrmacht und werden per Funkspruch nach Moskau durchgegeben. (Quelle: Funk Uhr Nr. 15/1972)
EIN MANN FÜR MAMA (Regie: Georg Tressler, 1976, ZDF)
GEORGINAS GRÜNDE (Regie: Volker Schklöndorff, 1975, WDR) Nach der Erzählung "Georgina's Reasons" von Henry James.
DAS ATTENTAT - HEYDRICH IN PRAG (Regie: Rolf Hädrich, 1977, WDR) Die Geschichte spielt sich zwischen Herbst 1941 und Sommer 1942 im Protektorat Böhmen und Mähren ab (die Tschechoslowakei existierte damals nicht (mehr). Dem Sudetendeutschen Frank, SS-Gruppenführer, ging die Enteignung der Tschechen nicht schnell genug. Die Folge war eine Intrige gegen seinen Vorgesetzten, um dessen Stelle einnehmen zu können. Als dieser beurlaubt wurde, wurde nicht Frank, sondern der 37jährige, verheiratete Vater von drei Kindern Eugen Tristan Heydrich der Nachfolger als Reichsprotektor. Ein eiskalter Mensch ohne Freunde, dessen Macht auf dem Wissen um Geheimnisse seiner Mitarbeiter und Vorgesetzten - nicht zuletzt über Adolf Hitler - beruhte. Heydrich organisierte Anfang 1942 die Liquidierung der europäischen Juden. In der Nacht zum 27.9.1941 erschien Heydrich in Prag zum Antritt als stellvertretender Reichsprotektor... (Textquelle: © GP, Die Krimihomepage)
Die Hauptrollen in diesem sehenswerten Fernsehspiel sind Martin Benrath als Heydrich, Günther Strack als Böhme, Klaus Schwarzkopf als Dr. Geschke, Harry Kalenberg als Daluege, Fritz Wepper als Gabčik, Dieter Kirchlechner als Bartoš, Joachim Bliese als Valčik, Franz Rudnick als Dr. Lyčka u.v.a.
|
Layout:
Rosemarie Kuheim |