Altersheim
1972
Inhalt Wer von den geistig noch rüstigen, aber körperlich hilfsbedürftigen alten Menschen es finanziell irgendwie vermag, setzt wohl alles dran, nicht in der Endstation Öffentliches Altersheim zu landen. So zieht auch Frau Amsel, mehr als 70 Jahre alt, nach Aufgabe ihres kleinen Milchladens und nach dem Tod ihres Mannes alleinstehend, in ein privates Altersheim, in der Hoffnung, hier einen wohlverdienten Lebensabend zu verbringen. Die Hoffnung trügt. Es ist zwar keines jener extrem schlecht geführten Heime, die gelegentlich mit Skandalberichten Schlafzeilen in der Presse machen. Doch erlebt Frau Amsel ein Heim, wie es nicht gerade selten anzutreffen ist. Das Essen ist dürftig und schlecht. Geistig nicht mehr zurechnungsfähige Pflegefällen leben auf engem Raum mit geistig Gesunden zusammen. Die Heimbewohner haben durch Hausarbeiten, die als Bewegungstherapie verordnet werden, Personalkosten einsparen zu helfen. Das Pflegepersonal ist unzuverlässig und fachlich und moralisch nur mangelhaft qualifiziert. Frau Amsel ist noch nicht bereit, sich wie die anderen apathisch in ihr Schicksal zu ergeben. Sie rebelliert. Sie beschwert sich beim Sozialamt. Die Überprüfung ergibt jedoch keine gravierenden Tatbestände, die es der Behörde erlaubten, gegen den Heimbesitzer vorzugehen. Die gesetzlichen Mindestanforderungen sind erfüllt. Die Heiminsassen, aus Angst, bei einer Schließung ihren Heimplatz zu verlieren, bekunden allseits Zufriedenheit. Frau Amsel ist nun als Querulantin abgestempelt, bei den Mitbewohnern und bei der Behörde.
Sie bekommt auf ihren Wunsch einen Platz in einem öffentlichen Heim, einem Großbau au dem vorigen Jahrhundert. Es zeigt sich: Frau Amsel ist zwar unerträglichen Verhältnissen entronnen, doch ein neues unerträgliches Leben wartet auf sie.
(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, September bis November 1975, Heft 10, herausgegeben vom Zweiten Deutschen Fernsehen, Informations- und Presseabteilung)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 23. Dezember 2020
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