Das zweite Erwachen der Christa Klages 

1977

 

Filmliste Margarethe von Trotta

 

  

  

Regie

Margarethe von Trotta

Drehbuch

Margarethe von Trotta, Luisa Francia

Regie-Assistenz

Alexander von Eschwege

Schnitt

Annette Dorn

Produktionsleitung

Günter Sturm

Produktion

Bioskop-Film GmbH München

Produzent

Eberhard Junkersdorf

Kamera

Franz Rath

Musik

Klaus Doldinger

FSK

ab 12 Jahre

Länge

93 Minuten

Erstverleih

Filmverlag der Autoren

FBW-Bewertung

Prädikat "Wertvoll"

Auszeichnungen

- Otto-Dibelius-Preis 1978

- Filmband in Gold für die darstellerische Leistung von Tina Engel und in Silber an Bioskop-Film

Ur-/Erstaufführung

24.02.1978, TV-Erstsendung: 15.10.1980

Sonstiges

Filmbesprechung im "Spiegel"

Filmbesprechung bei Filmportal

Genre

Drama

  

  

  

Darsteller

Rolle

Tina Engel

Christa Klages

Silvia Reize Ingrid Häkele
Katharine Thalbach Lena Seidlhofer, Bankangestellte
Marius Müller-Westernhagen Werner Wiedemann
Peter Schneider Pfarrer Hans Grawe
Ulrich von Dobschütz Ingrids Ehemann Heinz
Erika Wackernagel Mutter Grawe
Friedrich Kaiser Wolfgang
Achim Krausz Bankdirektor
Fritz Ley Alter Mann aus Riga
Gertrud Thomele Christas Mutter
Rosa Sämmer Hausmeisterin
Margit Czenki Kindergärtnerin Reingard
Peter Koj Hans Grawe
Hildegard Linden Frau im Zug
Ingrid Kraus Lenas Kollegin
Natascha Steuer Christas Kind Mischa
Josef Bierbichler Ladenbesitzer
Luisa Francia Christas Freundin
Felix Moeller Junge im Zug

                    

    

Inhalt  

 

Christa, eine junge Kindergärtnerin, überfällt mit Freunden eine Bank, um ihren Kinderladen vor dem finanziellen Ruin zu retten. Auf der Flucht sucht sie Rat und Schutz bei alten Freunden, die ihr meist helfen, auch wenn sie die Tat nicht billigen. Zwei Frauen kreuzen schicksalhaft ihren Weg: Ingrid, eine frühere Schulfreundin, die jetzt mit einem Bundeswehroffizier verheiratet ist, und Lena, die Bankangestellte, die Christa beobachtet hat und nach ihrer Festnahme identifizieren soll.

Das zweite Erwachen der Christa Klages ist die erste selbstständige Regiearbeit von Margarethe von Trotta. Sie und Co-Autorin Luisa Francia sagen über ihren Film: "Christas Ausbruch, das ist auch ein Sich-zur-Wehr-Setzen, seine Bedürfnisse verteidigen... Sie ist stark genug zu handeln, aber sie hat ein falschen Verständnis davon, was Stärke ist... Trotzdem: Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die Christa im Verlauf ihrer Flucht macht, ist die, dass sie die anderen braucht, dass sie nicht ohne die anderen handeln kann."

 

(Quelle: Der Frauenfilm - Filme von und für Frauen, Gudrun Lukasz-Aden / Christel Strobel, Heyne Filmbibliothek, Originalausgabe, Wilhelm Heyne Verlag München, TB Nr. 90)

  

  

 

 

Aus der Stadt sind sie raus, das Geld haben sie in der beigen Tasche bei sich. Hans, der Pfarrer, hat sie bei sich aufgenommen. Beim Abendessen hat Christa nur gesagt, dass sie Hilfe brauchen, dass der Kinderladen, den sie aufgebaut hat, in dem auch ihre Tochter Mischa ist, geschlossen werden muss, wenn nicht bald eine größere Summe Geld zur Verfügung stünde. Hans hat Hilde zugesagt; aber am nächsten Morgen entdeckt er, dass sie das Geld bei sich tragen, dass sie eine Bank überfallen haben, um an Geld zu kommen. Und er sollte dazu benutzt werden, das Geld, als kirchliche Unterstützung getarnt, an den Kinderladen weiterzugeben. Er ist entsetzt und enttäuscht, aber er verrät Christa und Werner nicht an die Polizei. Christa ist ihm sehr nahe geworden, er hofft, dass sie auf den richtigen Weg zurückfindet. - In der Bank legt die Polizei Lena, der Bankangestellten, die Christas Geisel war, ein Foto vor: Lena ist sich nicht sicher.

  

Christa will nicht aufgeben. Es muss möglich sein, den Plan zu Ende zu führen, den Kinderladen zu retten. Kann Ingrid, ihre frühere Schulfreundin, helfen? Ingrid schlägt instinktiv die Tür zu, als sie Christa vor sich sieht. Aber sie überwindet ihre Angst, und sie will Christa helfen. Ihr Leben in der Neubau-Eigentumswohnung ist leer und eintönig, ihren Mann sieht sie nur am Wochenende. Wärme und Verständnis, wie sie es von Christa erfährt, hat sie lange vermisst. Ingrid bringt das Geld zum Kinderladen, aber die anderen wollen das Geld nicht. Christa ist ratlos und sie hat Angst: Im Kinderladen war Lena. Ist sie ihr auf der Spur? Lena war auch bei Christas Mutter. - Ingrids Mann duldet sie Gäste nicht mehr in seiner Wohnung. Christa und Werner sind wieder auf der Flucht irgendwohin. Unterwegs wird Werner, als er ein Auto knacken will, erschossen. Christa flüchtet zu Ingrid zurück, bricht zusammen. In der Nacht bringt sie Ingrid zu einem Versteck.

  

Christa bittet Hans noch einmal um Hilfe. Hans weiß eine Möglichkeit: nach Portugal. Sein Bruder ist dort Lehrer. Christa fliegt mit Ingrids Pass. Sie arbeitet in einer landwirtschaftlichen Kooperative, die Arbeit ist schwer, und Christa kann die Sprache nicht. Ingrid findet einen Weg, sie zu besuchen. Gemeinsam versuchen sie, durchzuhalten. Sie sind glücklich, zusammen zu sein, ihre Gemeinschaft zu fühlen. Aber die Leute von der Kooperative wollen sie nicht länger behalten, sie haben von Christas Geschichte erfahren. Christa und Ingrid fahren auf getrennten Wegen nach Deutschland, das Geld hat Christa zurückgelassen. Es gelingt ihr nicht, Kontakt zu Ingrid aufzunehmen; sie ist allein, in einem leeren Appartement, verzweifelt. Sie braucht die anderen, sie braucht Mischa, den Kinderladen, Ingrid, Hans. Sie geht zu den anderen zurück, trotz der Gefahr. Es dauert nicht lange, man verhaftet sie. Sie wird Lena zur Identifizierung gegenübergestellt.

 

(Broschüre "ARD Fernsehspiel", hrg. von der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Heft Okt.-Dez. 1980)  

  

 

 

 

  

  

  

  

 

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 2. März 2021

  

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