Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

1981

 

Filmliste Bernhard Sinkel

 

  

  

Regie

Bernhard Sinkel

Drehbuch

Alf Brustellin, Bernhard Sinkel

Schnitt

Annette Dorn

Asstattung

Nicos Perakis

Produktion

Bavaria Atelier GmbH, im Auftrag von ZDF / Taurus-Film/ORF

Produzent

Peter Märthesheimer

Kamera

Dietrich Lohmann

Redaktion

Hans Jürgen Bobermin

Musik

Nikos Mamangakis

FSK

-

Länge

5 x 60 Min.

Sonstiges

HP Bernhard Sinkel

Preise

-

Ur-/Erstaufführung

TV-Erstsendung: 24. Januar 1982

Genre

Literaturverfilmung

  

  

  

Darsteller

Rolle

John Moulder-Brown Felix Krull
Oliver Wehe Felix als Kind
Klaus Schwarzkopf Vater Krull
Daphne Wagner Mutter Krull
Nikolaus Paryla Schimmelpreester
Mareike Carrière Olympia
Franziska Walser Genoveva
Despina Pajanou Rosza
Magalie Noël Madama Houpflé
Alain Flick Machatschek
Rolf Zacher Stanko
Marie Colbin Zaza
Pierre-Francois Pistorio Venosta
Klaus Pohl Leutnant Übel
Joss Ackland Mr. Twentyman
Rita Tushingham Mrs. Twentyman
James Kilmarnock James Cossins
Fernando Rey Professor Kuckuck
Vera Tschechowa Maria Pia
Georgia Slowe Zouzoz
Vicco von Bülow (als Gast) Thomas Mann
Hans Richter Müller-Rosé
Benno Hoffmann Reicher Freier
Harry Baer Junger Freier
Peter Fricke Harry
Franz Rudnick Stabsarzt
Kurt Raab Sally Meerschaum
Barbara Valentin Concierge
Hans Heinz Moser Direktor Stürzli
u.v.a.  

                  

 

 

Loriot als Thomas Mann

 

Loriot hat hier einen kurzen Auftritt als Hausbewohner. Mit einer frappierenden Ähnlichkeit mit Thomas Mann.

  

©HP Sinkel

  

 

 

 

Inhalt

Etwa um die Jahnhundertwende wächst in dem kleinen Weinstädtchen Eltville am Rhein ein ungewöhnliches Kind heran: Felix Krull, Sohn  eines deutschen Sektfabrikanten, der aber französischen Champagner seinem eigenen Produkt vorzieht und auch sonst der leichten Lebensart eher zugeneigt ist. Felix, ein Knabe von angenehmem Wesen, entdeckt schnell, dass seine natürlichen Gaben geeignet sind, seine Umwelt zu entzücken, wenn nicht zu verzaubern. So beginnt er, seine Talente zu erproben: an seinen Eltern, seinen Lehrern, seinem Patenonkel und schließlich, höchstes Ziel, an Genoveva, dem jungen Hausmädchen.

 

Während Felix sich in dieser Weise spielerisch vergnügt, hat auch sein Vater die schönen Seiten des Lebens dem vulgären Alltag vorgezogen, der ihn dann freilich in Form eines Bankrotts seiner Sektkellerei doch noch einholt. Nobel, wie es sich gehört, nimmt Vater Krull sich das Leben, und das Dasein von Felix hat unversehens auch eine weniger behagliche Perspektive. Mit seiner Mutter und seiner Schwester Olympia zieht er nach Frankfurt. Dort hat die Familie eine kleine Pension eröffnet, und dort trifft Felix auch auf die Ungarin Rosza, eine Femme fatale, die Leidenschaft und Geschäftsinteresse miteinander zu verbinden weiß. Sie nimmt sich den bezaubernden Jüngling zunächst als Geliebten, eine Erfahrung, der Felix sich freudig und gelehrig hingibt. Als Rosza ihn aber auch noch zu ihrem Beschützer (wie sie es nennt) machen will, wird es Felix unbehaglich, denn so hat er sich seine Zukunft doch nicht vorgestellt. Zum Glück winkt eine Chance im Ausland: Durch Vermittlung seines Patenonkels kann Felix eine Karriere in einem berühmten Hotel in Monte Carlo beginnen. Vor dieser vielversprechenden Zukunft muss Felix allerdings noch vor die militärische Musterungskommission. Aber das ist für Felix, der sich auch auf die Verzauberung von militärischen Musterungskommissionen aufs gewissenhafteste vorbereitet, ein kleines Problem.

 

Die Wirklichkeit des legendären, mondänen Monte Carlo sieht für Felix zunächst etwas ungnädig aus. Die reiche Welt hat, so scheint es, nicht gerade auf den armen Felix gewartet. Er fängt als Liftboy an, und seine Entlohnung ist eher karg. Aber Felix lässt sich nicht verdrießen. Er ist, erst recht inmitten all des Glanzes, in dem er sich nun bewegen darf, entschlossen, ans Glück zu glauben. Das naht in Gestalt einer Dame, die im Hotel absteigt: Madame Houpflé, langweilig verheiratet mit einem schwerreichen elsässischen Fabrikanten von Sanitärbedarf, die sich für ihre mittelmäßige Ehe mit exzentrischer Schriftstellerei und exzentrischen Liebesaffären entschädigt. Sozusagen aus dem Fahrstuhl heraus reißt sie den schönen Knaben Felix in ihr Zimmer, in ihre Arme und in ihre leidenschaftlichen Träume.

  

Felix ist glücklich, dass die Welt ihn liebt. das war schon immer sein höchstes Ziel. Zugleich ist er unglücklich, denn er liebt selbst, und zwar eine Frau, die unerreichbar für ihn ist: die schöne Artistin Zaza, die auf ihrem Hochseil Abend für Abend Monte Carlo in Atem hält, um dann in einer unbekannten Umgebung zu verschwinden, zu der Felix keinen Zutritt hat. So kommt es, dass er eine Art Doppelleben beginnt: Tagsüber arbeitet er untadelig in seinem Beruf, erwehr sich höflich und charmant der vielfachen Anträge, die ihm gemacht werden. Nach Dienstschluss aber verwandelt sich Felix in einen Herrn, der offenbar den besten Kreisen angehört. - Auf einmal geschieht es: Als Kellner lernt Felix Zaza kennen. sie verbringt mit ihrem Geliebten, einem Marquis de Venosta, gelegentlich einige Stunden im Hotel. Als "Herr" gerät Felix mit eben jenem Marquis ins Gespräch, und dann entsteht eine Freundschaft. Der Marquis vertraut ihm seine Situation an, aus der nur Felix, der hochbegabte Menschendarsteller, ihn retten kann. Die Eltern des Marquis missbilligen dessen Liaison mit einer Zirkusartistin und haben deshalb ihrem Sohn eine einjährige Weltreise verordnet, um ihn von dieser Person zu trennen. Wenn nun Felix in Gestalt des Marquis de Venosta antreten würde? Er würde etwas von der Welt sehen und der Marquis etwas von seiner Geliebten. So stimmt Felix zu, nicht zuletzt, weil auch Zaza deutlich macht, dass sie für einen solchen Gefallen dankbar wäre.

 

Im Kostüm, mit den Papieren, den Reisedokumenten und dem Scheckbuch des Marquis fährt Felix der ersten Station seiner Reise entgegen: Lissabon. Ein Professor Kuckuck, Leiter eines Paläontologischen Museums in Lissabon zieht Felix im Speisewagen in ein ebenso gelehrtes wie weitschweifiges Gespräch über die Entstehung des Universums. Wenn die Aufmerksamkeit von Felix durch diese Ausführungen des Professors noch nicht gefesselt ist, so wird sie es doch durch den Auftritt des weiblichen Teils der Familie Kuckuck: Frau Maria-Pia, ganz üppige, reife Frau, und Tochter Zouzou, ein widerborstiges freches Mädchen. Wie gebannt bleibt Felix in Lissabon, wie willenlos folgt er Professor Kuckuck ins Museum, seiner Tochter Zouzou zum Tennis und seiner Gattin Maria-Pia zu Tisch, bis die ziellose Suche in der Glut eines portugiesischen Stierkampfes schließlich do ihr geheimes Ziel findet. Endlich ist die Tochter bereit, sich dem verführerischen Marquis hinzugeben, als die Mutter auftritt und für sich selbst in Anspruch nimmt, was der Tochter zugedacht war. Am Tag nach dieser Nacht, in der Felix Krull wieder er selbst wurde, verschwindet er aus der uns bekannten Welt.

 

(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Dezember 1981 - Februar 1982, Zweites Deutsches Fernsehen, Information und Presse/Öffentlichkeitsarbeit)

  

  
  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 12. Dezember 2020

  

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