Der Monddiamant 1974
Inhalt
Während einer kriegerischen Auseinandersetzung in Indien raubt der britische Oberst Herncastle einen wertvollen Diamanten von der Stirn einer Mondgott-Statue. Etwa 30 Jahre später überreicht der junge Franklin Blake jenen Monddiamanten Jane Verinder zu ihrem 18. Geburtstag. Oberst Herncastle hatte ihn seiner Nichte Jane vermacht. Der geraubte Stein hatte ihm nur Unglück gebracht: aus der Armee verstoßen, von der Familie und der Gesellschaft geächtet, musste er sein weiteres Leben in völliger Einsamkeit fristen, in Furcht vor der Rache der Inder. Franklin und Jane verlieben sich während Franklins Aufenthalt auf dem Landsitz der Verinders in Yorkshire, zur Enttäuschung von Janes Vetter Godfrey, der sich bisher große Chancen bei Jane ausgerechnet hatte. Der kostbare Monddiamantlöst im Hause Verinder Bewunderung und Unbehagen zugleich aus und ist das wichtigste Gesprächsthema während Janes Geburtstagsfeier. Wie berechtigt die Sorge war, zeigt das Auftauchen von drei indischen Gauklern, die schließlich aus dem Schlossgarten verwiesen werden. Am nächsten Morgen ist der Diamant aus Janes Schatulle spurlos verschwunden. Der sofort herbeigerufene Scotland-Yard-Inspektor Cuff stellt Ermittlungen an, die jedoch zu keinem konkreten ergebnis führen. Es bleibt zunächst bei Vermutungen, die Cuff des öfteren mit dem alten Betteredge bespricht, dem Diener und Vertrauten der Hausherrin Lady Julia Verinder. Das Hausmädchen Rosanna, einst wegen Diebstahls verurteilt, macht sich durch ihr merkwürdiges Verhalten verdächtig, man traut ihr das Delikt jedoch eigentlich nicht zu. Sonderbar ist auch das Verhalten von Jane. Sie lehnt jede Aussage ab und verhält sich seit dem Verschwinden des Diamanten Franklin gegenüber abweisend. Man hat den Eindruck, als ob die Familie Verinder an der Aufklärung des Falles nicht mehr interessiert ist.
Inhalt Lady Julia, schwer erkrankt, ist begleitet von Jane und Betteredge in ihr Londoner Haus gezogen, um in der Stadt Ärzte zu konsultieren. Sie glaubt, der böse Einfluss des Monddiamanten sei an ihrer Krankheit schuld. Franklin ist ins Ausland gegangen, tief enttäuscht von der Haltung Janes, die es sogar abgelehnt hat, seine Briefe zu öffnen. Jane hat sich inzwischen mit Godfrey verlobt, der sich sehr um die bemüht. Als merkwürdig wird von allen Beteiligten die Nachricht empfunden, Godfrey und der Londoner Geldverleiher Luker seien am selben Tag unabhängig voneinander von Indern überfallen worden. Godfrey kann sich den Überfall überhaupt nicht erklären, zumal ihm dabei nichts entwendet wurde. Was Luker betrifft, so wollen Gerüchte in London wissen, dass bei ihm der berühmte Monddiamant verpfändet worden sei... Lady Julia stirbt, und Jane fährt für einige Zeit nach Italien. Betteredge ist gerade dabei, die Rückkehr nach Yorkshire vorzubereiten, als eines Tages Franklin bei ihm auftaucht. Er ist wieder nach England zurückgekehrt und kann den ihm unerklärlichen Bruch mit Jane immer noch nicht überwinden. Er berät sich mit Lady Julias langjährigem Anwalt Bruff, der ihm die Zusammenhänge weiter zu erhellen sucht. Franklin ist fest davon überzeugt, dass das jähe Ende seiner Beziehung zu Jane mit dem Verschwinden des Monddiamanten zusammenhängt. Er ist entschlossen, dessen Spur neu zu verfolgen, und zwar da, wo die mysteriöse Geschichte begann - in Yorkshire...
Nach Die Frau in Weiß und Der rote Schal ist Der Monddiamant die dritte WDR-Verfilmung eines Wilkie-Collins-Romans (veröffentlicht 1868 in England unter dem Titel "The Moonstone"). Die Außenaufnahmen entstanden an der Küste von Cornwall in der Grafschaft Dorset sowie in Windsor und Lonson. (Quelle: Broschüre Fernsehspiele Westdeutscher Rundfunk, Zweites Halbjahr 1974, WDR Pressestelle)
Kritiken:
TV-Spielfilm schreibt "Pflichtprogramm für Fernsehnostalgiker... leicht angestaubt, aber charmant"
Im Spiegel Nr. 53/1974 schreibt Gunar Ortlepp: "Frevelnde Hand - Nichts von der phantastischen Puzzle-Kunst des großen Collins, [...] statt dessen bot Semmelroth dreieinhalb Stunden Oberflächlichkeit und endloses Salbadern, eine Art Talk-Show vor wechselnden Tableaus zur Frage: Wer hat den Mondstein beiseite geschafft? [...] Und auch noch zwei Leichen, die knapp vorm sonntäglichen Happy End doch noch auf der Strecke blieben, konnten da, of corpse, nichts mehr retten: Die Handlung war jämmerlich zerfleddert, das letzte Restchen Spannung dahin [...] Jammerschade um das edle Collins-Juwel, an dem sich Semmelroth mit frevelnder Hand vergriff."
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 30. Mai 2022
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