Eine Dummheit macht auch der Gescheiteste 1978
Darsteller ... Rolle Martin Lüttge ... Glumow Ruth Maria Kubitschek ... Kleopatra Karl-Maria Schley ... Mamajew Gisela Trowe ... Turussina Herbert Tiede ... Krutizkij Hannelore Schroth ... Glafira Gerd Baltus... Gorodulin Volkert Kraeft ... Kurtschajew Bettina Kenter ... Maschenka Volker Eckstein ... Golutwin Jenny Thelen ... Manefa Käte Jaenicke ... Erstes Weib Hertha von Walther ... Zweites Weib Walter Gnilka ... Diener Hannes Kaetner ... Bursche Susanne Odermatt ... Mädchen
Inhalt "Sie brauchen mich, meine Herren ...", so lauten die letzten Worte des Jegor Dmitritsch Glumow, eines jungen, armen, aber auch intriganten Mannes, der sich skrupellos all der Mittel bedient, die ihm die korrupte und bornierte bürgerliche Gesellschaft der Jahre um 1860 in Moskau bietet. Seine Liebedienerei ergötzt die gut situierte Verwandtschaft. Man findet ihn äußerst wohlerzogen, bescheiden und von aufmerksamem Wesen. Ein junger Mann, der noch zuhören kann, der das Konservative liebt und den liberalen Freigeist ablehnt. Man ist kurz davor, ihn zu protegieren und ihn in die Gesellschaft aufzunehmen. Doch da passiert etwas Fatales. Glomow hat eine Dummheit gemacht. Er hat ein bissiges Tagebuch geschrieben, in dem er alle, mit denen er zu tun hatte, entlarvend schildert. Dieses Büchlein gerät in die Hände der Verwandtschaft. Verstohlen lacht man über die Beschreibung des anderen, empört sich über die eigene. Doch wird man es sich leisten können, ihn zu verstoßen? Wird er nicht alle lächerlich machen? Besser schon, man bedient sich des Jegor Dmitritsch, der nun die gesellschaftlichen Spielregeln kennt und bei seinem Abgang sagt: "Gesetzt, ich hätte jedem von Ihnen das einzeln vorgelesen, was ich über den anderen geschrieben habe, so hätte ein jeder Beifall geklatscht... Sie brauchen mich, meine Herren, ohne Menschen wir mich können sie gar nicht existieren."
(ARD-Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Heft April - Mai 1978)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 16. November 2020
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