Geldsorgen
1978
Herbert Paetsch - er hat ganz und gar nichts Außergewöhnliches an sich - arbeitet als Annoncier in der Küche eines Restaurants. Er ist gelernter Koch, aber wegen eines Beinleidens übt er diesen anstrengenden Beruf nicht mehr aus. Eines Tages bekommt er Kracht mit dem Geschäftsführer des Restaurants und kündigt etwas zu voreilig, denn ein größeres Sparkonto besitzt er nicht, wenn auch seine Frau Lotte in einem Supermarkt mit arbeiten geht. Herbert ist nicht kleinlich, besonders was seine Tochter Dagmar angeht. Er wollte sich auch vor seinem Schwiegersohn nicht lumpen lassen und hat den beiden auf Raten eine moderne Kücheneinrichtung für das neue Einfamilienhaus gekauft.
Lotte ist sehr bedrückt, als sie am Abend von der Kündigung erfährt. Herberts Vater, noch immer in einem Frisörsalon berufstätig, entrüstet sich mehr, weil er, was die Ausdauer seines Sohnes in puncto Arbeit angeht, nicht die allerbesten Erfahrungen hat. Doch mit Hilfe der Besitzerin des Salons bringt er Herbert als Nachtportier in einem kleinen Hotel schnell wieder unter. Herbert ist darüber gar nicht so erfreut, wie es der Vater mit Recht erwarten dürfte. Das hat einen finsteren Hintergrund: Herbert ist inzwischen auf eine leider kriminell-verwerfliche Weise zu viel Geld gekommen. Er hat, während er eines Abends im Hof des Supermarktes auf seine Frau wartete, eine Geldtasche aus einem Geldtransporter an sich genommen, mit deren Inhalt (vielleicht die Tageseinnahmen des Lebensmittelmarktes) er die Küche für Dagmar bezahlen kann.
Eine Kurzschlusshandlung? Herbert findet danach nicht mehr viel Zeit zu differenzierten psychologischen Selbstanalysen. Sein Verbrechen schlägt ihm erst einmal schwer auf die Physis, auf Magen und Darm. In dem Geldsack war etwas mehr als nur die Tageseinnahme! Die polizeilichen Ermittlungen laufen auf Hochtouren! Aber selbst in der größten Panik wirft man so viel Geld nicht einfach auf den Sperrmüll. Das Geld der Firma wieder vor die Tür zu stellen, wäre auch recht riskant.
Wer könnte sagen, welcher unsolide Charakter sich dann an dem Geld bereichern würde? Große wohltätige Stiftungen sind auch ein Problem: Von der Gefahr, dadurch überführt zu werden, abgesehen - soll man mit dem Geld nichtsnutzigen Wermutbrüdern ein paar schöne Jahre machen?!
Es ist eben für einen nichtprofessionellen Gelegenheitstäter nicht so leicht, solches Diebesgut unter die Leute zu bringen. Die Vorstellung, auf so viel Geld zu sitzen, hat ihre angenehmen Seiten; aber die Sorgen überwiesen schließlich - buchstäblich die Geldsorgen!
Dass hier Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder wirklichen Vorfällen rein zufällig wären, braucht man gar nicht erst zu sagen. Dennoch, "am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles..." Leichtsinnigen Menschen, deren Fantasie auf dumme und krumme Gedanken kommen könnte, haben die Autoren diese Geschichte erzählt, zur Warnung!
(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Information und Presse/Öffentlichkeitsarbeit, Heft 23, Dezember 1978 bis Februar 1979)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 7. November 2020
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