Der Pfingstausflug

1979

 

Filmliste Michael Günther

 

  

  

Regie

Michael Günther

Drehbuch

Michael Günther

Vorlage

-

Produktion

Ottokar Runze Filmproduktion mit dem ZDF und SRG

Kamera

Michael Epp

Musik

Hans Martin Majewski

FSK

-

Länge

90 Minuten

Ur-/Erstaufführung

23.12.1978

FBW-Bewertung

Prädikat: Besonders wertvoll

Genre

Komödie

      

        

  

Darsteller Rolle
Elisabeth Bergner Margarete
Martin Held Heinrich
Edda Seippel Frau Schmidt
Gaby Gassner Inge
Dagmar Biener Renate
Simone Rethel Frau mit Baby
Ewald Wenck Theodor
Otto Czarski Kurt
Horst Pönichen Dr. Winters
Friedhelm Ptok Wolfgang
Klaus Sonnenschein Busfahrer

                 

  

Großartige Schauspieler: Martin Held und Elisabeth Bergner

©Zweites Deutsches Fernsehen (gefunden bei IMdB)
Inhalt  

Das Ehepaar Heinrich und Margarete Johannsen lebt in einem Berliner Altenheim. Am Pfingstsonntag beschließt Margarete, mit ihrem Mann den Neffen Wolfgang zu besuchen, der sie beide vor einem halben Jahr zum Pfingstessen eingeladen hat. Frau Schmidt, die Heimleiterin, untersagt den beiden Alten den Ausflug, da sie das Risiko einer so langen Fahrt quer durch die Stadt für zu groß hält. Außerdem, meint sie, habe der Neffe wahrscheinlich längst vergessen, dass er die beiden eingeladen hätte. Heimlich stehlen sich Margarete und Heinrich aus dem Haus und begeben sich auf den Weg. Die Fahrt erweist sich als Odyssee: Sie haben mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpfen, auch mit sich selbst. Es ist heiß, Heinrich wird müde, er hat Durst, er erinnert sich auch nicht mehr an den Zweck des Ausflugs, hält Margarete mal für seine Mutter, dann wieder für eine ganz Fremde. Mit Humor, Geduld und zäher Energie schleppt Margarete ihn weiter. Wie zwei Kinder hasten und stolpern die beiden Alten ihrem Ziel entgegen, sich zankend, sich versöhnend, albernd und sich sorgend. Auf ihrem abenteuerlichen Weg haben beide Gelegenheit, zurückblickend ihr gemeinsames Leben zu betrachten, wobei sich die Erinnerungen verschieben und verzerren.

Und schließlich bestehen sie alle Prüfungen, überwinden alle Hindernisse und erreichen ihr Ziel. Aber Wolfgang und seine Familie sind nicht zu Hause. Was nun?

 

Es ist eine ganz einfache Geschichte, die da mit viel Humor und ganz unsentimental erzählt wird. Und sie beschreibt dabei unter anderem sehr deutlich auch das, was sie nicht erzählt, nämlich die Armut der übergroßen Mehrzahl unserer Mitmenschen, derer zwischen 25 und 55, die sich nicht mehr erinnern wollen, wie sie als Kinder waren und denen die Fantasie fehlt, sich vorzustellen, wie sie als alte Menschen sein werden. Durch diese Welt, die sie bereits überwunden haben, bewegen sich die beiden Alten sehr gefährdet und doch unangefochten, sehr betroffen und doch unberührbar und machen dadurch sehr deutlich, was an ihr nicht stimmt.

  

  

 

 

 

 

Michael Günther: ...Ein kleines Wunder war, dass dieser Film zustande kam und dass er mit dieser "Margarete" und mit diesem "Heinrich" zustande kam, die ich mir insgeheim von Anfang an gewünscht hatte. Die Begegnung mit Elisabeth Bergner und Martin Held war ein unvergessliches Erlebnis für mich. Sie beide gehörten zu einer Generation und einer Klasse von Schauspielern, deren Persönlichkeit uns wirklich als "das höchste Glück der Erdenkinder" erscheint. Dieses Glück teilt sich uns mit und bringt einen Gewinn, der über den Genuss eines Films hinausgeht.

 

Und dies war es sicher, was so viele Zuschauer anrührte, die den Film in den Kinos sahen. Und eben nicht nur alte Zuschauer. Es gab Fachleute, die mir prophezeiten, mein Film wäre nur etwas für die Alten - sie haben sich geirrt. Ich wusste von Anfang an, dass die Geschichte des alten Paares, die ich erzählen wollte, uns alle etwas sagen würde, dass auch die Jungen über sie lachen und sie ernst nehmen würden, und die Reaktion der Zuschauer in Deutschland, aber auch in Amerika, hat dies bewiesen.

 

Das war für mich der Beweis, dass ein Film eine Geschichte erzählen muss, eine Geschichte, die uns emotional beteiligt, zum Beispiel wie der "Ausflug" von Heinrich und Margarete, diesen beiden schon leicht verrückten Alten, die in einer nicht sehr humanen Welt mit Hilfe ihres Witzes, ihrer Zähigkeit, ihrer Fantasie und ihrer Liebe das Abenteuer bestehen.

  

Die Schauspielerin Elisabeth Bergner erhielt für diese Rolle 1979 den Ernst Lubitsch-Preis. Dieser Preis wird vom Klub der Berliner Filmjournalisten vergeben.

 

(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Heft 28, März - Mai 1980, hrg. vom Zweiten Deutschen Fernsehen, Informations- und Presseabteilung / Öffentlichkeitsarbeit)

 

  

  

 

 

 

 

  

  


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 4. November 2020

  

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