Meister Timpe
1980
Inhalt
Der
Roman Kretzers umfasst den Zeitraum von 1871 bis 1979. Es geht um die
Entwicklung der Großindustrie, die Zerstörung der Kleinbetriebe und das
Entstehen der Arbeiterbewegung. In der Zeit hektischer Bodenspekulation und der
Industrialisierung Berlins, insbesondere in den Jahren 1871 bis 1874, war der
wirtschaftliche Ruin eines Handwerksbetriebes kein Einzelfall, sondern
signifikantes Zeichen einer sozialen Umstrukturierung. An Timpes Schicksal wird
deutlich, wie das Handwerk machtlos ist gegenüber der industriellen Fertigung.
Meister
Timpe, königstreu und der Tradition verhaftet, erkennt nicht die politischen
und sozialen Umschichtungen, die sich in seiner unmittelbaren Umgebung
vollziehen, er vertraut auf die Arbeit seiner Hände und glaubt an ein
moralisches Grundprinzip, das alle zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen überdauert.
So unterschätzt er auch die Gefahr, die von seinem reichen Nachbarn und
Fabrikbesitzer Urban, dem Symbol einer aufsteigenden Bürgerschicht, ausgeht. Er
sieht in Urban nicht den Vertreter des ihn vernichtenden Kapitals, sondern in
erster Linie den persönlichen Feind, zumal es diesem gelungen ist, Franz, den
einzigen Sohn Timpes, auf seine Seite zu ziehen und ihn für seine Interessen
auszunutzen.
Auch im Verhältnis zu seinem Sohn erweist sich Timpes Hilflosigkeit, er beurteilt den Generationskonflikt unter dem alten Erziehungsgrundsatz, der für ihn besagt, dass der Sohn allein das nachzuvollziehen habe, was der Vater ihm vorgelebt hat. Die Möglichkeit, dass Franz eigene Wege gehen könnte, kommt für Timpe nicht in Betracht. Das Verhältnis Vater-Sohn ist für ihn in dem Moment entscheidend gestört, als Franz den Wunsch äußert, sich aus der Enge der väterlichen Werkstatt zu lösen.
(Quelle:
Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Nr. 28, 1980, Seite 21)
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Geboren am 16.08.1914 in Braunschweig. Wächst in Berlin auf. Ihr Onkel ist der bekannte Schauspieler Hubert ("Hubsi") von Meyerinck. Sie gibt 1931 ihr Theaterdebüt in Berlin; es folgen Engagements in Berlin und Köln. Nach dem Krieg wird sie häufig als Synchronsprecherin eingesetzt: Jane Wyman in Das verlorene Wochenende (DF v. 1948), Kathleen Ryan in Ausgestoßen (DF v. 1948) sowie Maureen O'Hara in Sindbad der Seefahrer. Später folgen Angela Lansbury in Mord im Spiegel oder Helen Hayes in Miss-Marple-Neuverfilmungen. Sie spielt in Kinofilmen wie Die Ehe des Herrn Mississippi (1963) oder Die blaue Hand (1967) und ist auch im Fernsehen häufig zu sehen, z.B. in Serien wie Der Alte oder Die Wicherts von nebenan. Gudrun Genest war mit dem 1961 verstorbenen Schauspieler Aribert Wäscher verheiratet. Ihre Tochter Corinna ist ebenfalls Schauspielerin. Gudrun Genest stirbt am 6. Februar 2013 im hohen Alter von 98 Jahren.
Hans Georg Panczak wuchs in Berlin quasi mit dem Theater, Fernsehen und auch mit der Synchronisation auf. Er spielte an verschiedenen Berliner Bühnen (u.a. Schlosspark und Hebbeltheater) oder auch in Lübeck. Zu seinen bekanntesten Fernsehrollen gehören einige Tatorte: Die Kugel im Leib (1979), Peggy hat Angst (1983), Bienzle und das Narrensspiel (1994) oder Der Heckenschütze (1998). Als Hotelier ist er außerdem seit langem in der ZDF-Vorabendserie Der Landarzt zu sehen. Neben Thomas Gottschalk und Helmut Fischer konnte man ihn 1987 in der Komödie Zärtliche Chaoten erleben. Zu seinen bekanntesten Synchronrollen kann man Mark Hamill in den Krieg der Sterne-Filmen, in der damals sehr beliebten Serie Die Waltons sprach er den "John Boy" (Richard Thomas) oder auch Richard Dreyfuss in American Graffitti zählen. Außerdem lieh er seine Stimme Ron Howard in John Waynes letztem Film Der letzte Scharfschütze und Jackie Chan in The Protector. Sehr gefragter Werbesprecher, beispielsweise für McDonald oder AOK. Sein Sohn Jan Makino ist ebenfalls als Synchronsprecher tätig.
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 31. Oktober 2020
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