Der Schatz des Priamos *)

1981

 

Filmliste Karl Fruchtmann

 

  

  

Regie

Karl Fruchtmann

Drehbuch

Karl Fruchtmann

Regie-Assistent

-

Vorlage

-

Produktion

NDR in Kooperation mit ORF

Kamera

Günther Wulff

Musik

-

FSK

-

Länge

195 Minuten

Filmbeschreibung

-

Sonstiges

-  Heinrich Schliemann-Museum  

- Über den Schatz von Priamos

FBW-Bewertung

-

Ur-/Erstaufführung

27.05.1981 und 03.06.1981

Genre

2teiliger Fernsehfilm, Biografie

      

        

  

Darsteller Rolle
Tilo Prückner Heinrich Schliemann
Olga Karlatos Sophia Schliemann geb. Engastromemos
Angela Schmid Katharina Schliemann geb. Lyschin
Kadir Savum Nicholas Jannakis
Heinz Moog Rudolf Virchow
Ronald Hines Frank Calvert
Knut Hinz Wilhelm Dörpfeld
Stathia Logothetis Theoclitos Vimpos
Osman Seden Savfet Pascha
Edgar Bessen Müllerbursche
Karl-Heinz Kreienbaum Prinzipan
Hans Musäus Lyschin
Alexander May Oberbürgermeister
Willi Pelser Schliemanns Vater
Micha Prückner Schliemann als Kind
u.v.a.

              

   

Inhalt

Das Fernsehspiel Der Schatz des Priamos wird das Leben und Werk des Archäologen Heinrich Schliemanns beschreiben. Gleichzeitig soll die Zeit, nämlich die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Gründerzeit, das Victorianische Zeitalter, der Höhepunkt des Imperialismus, die Zeit der Suche nach den Wurzeln der abendländischen Zivilisation, nicht nur die Kulisse bilden, sondern als prägendes Element eine Rolle spielen. Das Schwergewicht des Stücks soll bei den Ausgrabungen in der Troas, bei der Suche nach dem Schatz des Priamos liegen. Sie ist nicht nur ein Spannungselement innerhalb des Spiels, sondern versinnbildlicht die beiden wesentlichen Antriebskräfte Schliemanns und seiner Epoche: Die Suche nach dem Gold und die Suche nach dem Wissen. Der Erfolg seiner Bemühungen gegen alle Rückschläge und Widerstände machte Schliemann zu einem Helden des Bürgertums. Mit ihm teilte Schliemann auch seine Fehler: Rücksichtslosigkeit bei der Durchsetzung seiner Ziele und Überheblichkeit gegenüber Völkern und Zivilisationen, die nicht dem griechisch-römischen Idealbild entsprachen.

  

Wenn Schliemann trotz seiner Schwächen in einer Reihe mit großen Altertumsforschern wie Winckelmann, Layard und Evans steht, so, weil er sich vom manischen Schatzsucher zu einem ernsthaften Wissenschaftler wandelte. Wie Christoph Columbus machte Heinrich Schliemann eine große Entdeckung.

Die Handlung des Films hält sich weitgehend an die  Aufzeichnungen Schliemanns und seiner Zeitgenossen, doch es soll deutlich werden, dass Schliemann bei der Abfassung seiner Memoiren und seiner Biographie eine Legende schuf, die nicht immer mit der Realität übereinstimmt. Trotzdem wird Schliemann endlich in den Augen der Zuschauer als positiver Held erscheinen, der die Schwächen und die Tugenden des Bürgertums seiner Zeit verkörperte. 

 

(Textquelle: Broschüre ARD-Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Heft April bis Juni 1981)

      

  

  

Einige Lebensdaten Heinrich Schliemanns

  

1822          Geboren am 6. Januar in  Neubukow, Mecklenburg
1833-36    Schulbesuch in Neustrelitz
1836-41    Handlungsgehilfe in Fürstenberg, Rostock und Hamburg
1841 Auswanderung. 11.12. Schiffbruch vor der Insel Texel/Holland
1841-46  Angestellter in dem Handelshaus B. H. Schröder, Amsterdam
1846-64     Als Kaufmann in St. Petersburg und Moskau
1850 Erste Amerika-Reise
1852 Heirat mit Katharina Lyschin
1854-56 Krim-Krieg, Hochkonjunktur
1858 Reisen nach Tunesien, Ägypten, Palästina, Syrien, Westtürkei (Troja)
1963-65   

Liquidation der Firma. Verlässt St. Petersburg endgültig, Reise nach Nordafrika, Indien, Java, China, Japan, Amerika.

1866 Studium der Antike in Paris
1868 Reise nach Italien, Peloponnes und West-Türkei
1869 Promotion an der Universität Rostock, Reise nach Amerika, Scheidung von Katharina, Verheiratung mit Sophia Engastromenos
1870 Versuchsgrabungen in Hissarlik, Türkei, auf der Suche nach Troja
1871-73 Grabungen in Troja, Juli 1873 Fund des Goldschatzes
1874 Erste Grabung in Mykene
1875 Graubünden in Italien und Sizilien
1876 Grabungen in Mykene, Fund des Goldschatzes
1878-79 Zweite Grabung in Troja, Zusammenarbeit mit Rudolf Virchow
1881

11. Juli Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Berlin. Schenkung des Schatzes des Priamos "dem deutschen Volke"

1882 Dritte Grabung in Troja mit dem Archäologen Wilhelm Dörpfeld
1883 Grabungen in den Thermophylen und bei Marathon. Ehrendoktor der Universität Oxford. Besuch in Mecklenburg
1884-85 Grabungen mit Dörpfeld in Tirnys, in der Burg des Herkules
1895 Reise nach Mittelamerika
1888 Grabungen in Alexandria. Nilreise mit Rudolf Virchow
1890 Vierte Grabung in Troja mit Virchow und Dörpfeld. 13. November Operation eines Ohrenleidens in Halle. 26. Dezember gestorben in Neapel

  

 

 

*)  Priamos, König von Troja, ist Sohn des Laomedon.

Eigentlich heißt er Podarkes. Priamos wurde er genannt, als er bei der Zerstörung Trojas durch Herakles von seiner Schwester Hesione losgekauft worden war. Von seiner Gattin Hekabe und Nebenfrauen hatte er zahlreiche Kinder, so Hektor, Kassandra, Paris, Helenos, Polydoros, Ilione und Polyxene. Im Trojanischen Krieg löste er den Leichnam des gefallenen Hektor bei Achilleus aus. Bei der Eroberung Trojas durch die Griechen floh er an einem Altar des Zeus und wurde dort von Neoptolemos erschlagen.

  

 

 

 

  

  

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 4. Juli 2022

  

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