Heinrich Heine - Die zweite Vertreibung aus dem Paradies
1983
Inhalt ... zeigt Szenen aus dem Leben, dem Dichten und dem Sterben dieses deutschen Dichters.
Karl Fruchtmann schreibt in einer Vorbemerkung zu seinem Drehbuch: "Der Film ist eine Szenenfolge. Er will nicht so tun, als erzähle er anekdotisch, ein Leben von der Geburt bis zum Tod eines großen Mannes. Er will vielmehr in einzelnen Sequenzen Dinge aussagen, die wahr, aussagewert und aussagenötig sind. Er will dabei sehr filmisch sein, aber sich in seinem Aufwand äußerst begrenzen. Er schafft seine darstellende Wahrheit aber nicht mit Statisten-Massen, großen Bauten, vielen Kostümen, Außenaufnahmen und Motiven in anderen Städten und Ländern, sondern er entspricht mit der Großaufnahme, der Montage und der Verwendung von Stilmitteln eines symbolischen Realismus."
Der erste Teil des Films zeigt Heine 1823 in Hamburg: seinen Übertritt zum Protestantismus 1825; seinen Aufenthalt an der Nordsee während der Pariser Juli-Revolution 1830; die Auseinandersetzung mit seinem Onkel Salomon, einem reichen Hamburger Bankier, der ihn zeitlebens finanziell unterstützte; seinen Kontakt zu den Ideen der Saint-Simonisten um Prosper Enfantin; seine Bekanntschaft mit Crescentia Eugénie Mirat 1834, die Heine 1941 heiratete und "Mathilde" nannte; Auseinandersetzung mit Karl Marx 1844.
Der zweite Teil zeigt Heine während seines acht Jahre andauernden Martyriums in der "Matratzengruft"; sein Zusammenleben mit Mathilde; die Gespräche mit seinem Arzt und Ferdinand Lasalle und seine späte Liebe kurz vor seinem Tod zu Elise Krinit, der "Mouche". Literarische Heine-Texte aus der "Harzreise", den "Bädern von Lucca", dem "Wintermärchen" und den "Memoiren" sind als Spielszenen in die biografischen Szenen aus Heines Leben integriert.
(Quelle: ARD-Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Heft Oktober - November 1983)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 21. Oktober 2020
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