Ein Mann von gestern
1980
Inhalt
Als Fernsehdirektor Arno Iffländer morgens sein Büro betrifft, ahnt er nicht, dass sich bis zum Abend sein Leben entscheidend verändert haben wird. Die Frage, ob ein Film gesendet wird oder nicht, ist für ihn als Fernsehdirektor in einer Rundfunkanstalt alltäglich. Und deshalb kann er auch nicht wissen, war sich daraus ergibt, dass er seine Zustimmung für einen Beitrag für "Tagesthemen" gibt, der Ministerpräsident Knoops Beraterfunktion für eine Kernkraftwerksfirma aufgedeckt. Dass Iffländer mit seiner Zustimmung die damit verbundenen politischen und persönlichen Auswirkungen ignoriert, droht ihm zum Verhängnis zu werden: Der Landtagswahlkampf läuft auf vollen Touren, Knoops Wiederwahl scheint sicher. Knoop wiederum sollte Iffländer nächste Woche bei der Wahl zum Intendanten vorschlagen.
Iffländer wird bedrängt, den Film abzusetzen. Er aber verteidigt den journalistisch ordentlichen Beitrag gegen Rücksicht und Vorsicht anderer leitender Rundfunkleute. Er fühlt sich dem Öffentlichkeitsinteresse verpflichtet und bestreitet das Recht, parteipolitisches Kalkül walten zu lassen. Nicht umsonst ist er parteilos. Es gelingt ihm, seinen Entschluss solange durchzusetzen, bis der Intendant, von außen bedrängt, Iffländer die Entscheidung abnimmt und die Sendung verbietet. Iffländer erkennt, eben noch von der Möglichkeit journalistischer Freiheit überzeugt, dass in einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wo offenbar parteipolitische Rücksicht wichtiger ist als sachliche Argumentation, für ihn kein Platz mehr ist. Das Spiel wird ihm nachgerade unangenehm, als er zu der Party kommt, die an diesem Abend ihm zu Ehren stattfindet. Die ihn jetzt mit Lob überschütten, sind die gleichen Leute, die ihn vor einigen Stunden stolpern ließen...
(Quelle: Broschüre ARD Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Ausgabe Jan. bis März 1980)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 17. Dezember 2020
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