Ein Mann von gestern 

1980

 

Filmliste Tom Toelle

 

  

  

Regie

Tom Toelle

Drehbuch

Wolfgang Menge und Tom Toelle

Vorlage

-

Schnitt

Marie-Anne Naumann

Produktionsleitung

Willi Christophori

Produktion

WDR

Kamera

Jan Kalis und Bernd Müller

Musik

?

FSK

?

Länge

ca. 90 Minuten

Sonstiges

  

  

Info 

Drehzeit 22.10. - 09.12.1979

Drehorte: Köln, Stuttgart und Hamburg.

  

Nach der Erstausstrahlung dieser bissigen Satire im März 1980 gab es viel Zustimmung - auch in den Sendeanstalten. Franz Barsig, der ehemalige Intendant des Senders Freies Berlin, kritisierte einige realitätsferne Szenen, gestand aber zu: "Das Thema war es wert, behandelt zu werden, denn die Anmaßung der Parteien wird immer unverschämter, und viele Rundfunkgeräte sind nur noch ihr verlängerter Arm."

(Quelle: www.tvprogramme.net)  

FBW-Bewertung

-

Ur-/Erstaufführung

-

Genre

Fernsehspiel

  

  

  

Darsteller

Rolle

Will Quadflieg

Iffländer

Hans Günter Martens Dr. Pröhl
Gustav Rudolf Sellner Knoop
Michael Degen Fengler
Siegfried Kernen Schellhorn
Gerd Westphal Dr. Eberhard
Eberhard Feik Schwarz
Rudolf Debiel Brücker
Rolf Defrank Scholz
Witta Pohl Johanna Winter
Ilse Strambowski Frau Baerwald
Inge Schönberg Frau Geissler
Gisela Ferber Frau Ettmaier
Angelika Thomas Sabine

                  

 

 

Inhalt  

 

Als Fernsehdirektor Arno Iffländer morgens sein Büro betrifft, ahnt er nicht, dass sich bis zum Abend sein Leben entscheidend verändert haben wird. Die Frage, ob ein Film gesendet wird oder nicht, ist für ihn als Fernsehdirektor in einer Rundfunkanstalt alltäglich. Und deshalb kann er auch nicht wissen, war sich daraus ergibt, dass er seine Zustimmung für einen Beitrag für "Tagesthemen" gibt, der Ministerpräsident Knoops Beraterfunktion für eine Kernkraftwerksfirma aufgedeckt. Dass Iffländer mit seiner Zustimmung die damit verbundenen politischen und persönlichen Auswirkungen ignoriert, droht ihm zum Verhängnis zu werden: Der Landtagswahlkampf läuft auf vollen Touren, Knoops Wiederwahl scheint sicher. Knoop wiederum sollte Iffländer nächste Woche bei der Wahl zum Intendanten vorschlagen.

 

Iffländer wird bedrängt, den Film abzusetzen. Er aber verteidigt den journalistisch ordentlichen Beitrag gegen Rücksicht und Vorsicht anderer leitender Rundfunkleute. Er fühlt sich dem Öffentlichkeitsinteresse verpflichtet und bestreitet das Recht, parteipolitisches Kalkül walten zu lassen. Nicht umsonst ist er parteilos. Es gelingt ihm, seinen Entschluss solange durchzusetzen, bis der Intendant, von außen bedrängt, Iffländer die Entscheidung abnimmt und die Sendung verbietet. Iffländer erkennt, eben noch von der Möglichkeit journalistischer Freiheit überzeugt, dass in einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wo offenbar parteipolitische Rücksicht wichtiger ist als sachliche Argumentation, für ihn kein Platz mehr ist. Das Spiel wird ihm nachgerade unangenehm, als er zu der Party kommt, die an diesem Abend ihm zu Ehren stattfindet. Die ihn jetzt mit Lob überschütten, sind die gleichen Leute, die ihn vor einigen Stunden stolpern ließen...

 

(Quelle: Broschüre ARD Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Ausgabe Jan. bis März 1980)

 

  

  

  

  

 

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 17. Dezember 2020

  

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