Tatort (Gift)
1974
Inhalt
Auf
einer Schutthalde entdecken spielende Kinder einen Toten. Beim gründlichen
Absuchen der Fundstelle stoßen die Kriminalbeamten um Hauptkommissar Paul
Trimmel auf eine Reihe von Giftfässern. Die erste Spur weist zum nahen
Hamburger Unternehmen "Toxex", das den gefährlichen
Industrieabfall vernichten sollte, die zweite zur Kieler Firma "Metallin",
aus deren Produktionsstätten er stammt.
* * *
Fakten zum Film:
"Es war mein Chef Brock, der angeordnet hat, dass die hochgiftigen cyanidhaltigen Härtesalzrückstände auf eine Müllkippe gebracht werden sollen, als es und nicht gelang, sie zu vernichten, wofür wir Geld erhielten. Es müssten an die 2000 Tonnen gewesen sein, wenn nicht mehr." (Geschäftsführer einer westdeutschen Industrieentgiftungs-Firme.) "Ich habe etwa dreißig- bis vierzigmal Transporte von Fässern vom Firmengelände Brock zur Kippe ausgeführt. Auf den Fässern habe ich Totenköpfe und die Aufschrift 'GIFT' gesehen, mir aber nichts dabei gedacht." (Angestellter Kraftfahrer einer Speditionsfirma.) "Ich habe auf Geheiß von Lindberg Fässer mit der Aufschrift 'GIFT' auf der Kippe mit einer Planierraupe mit Erdreich zugedeckt. Auf meinen Einwand hin, das Zeug könne das Erdreich verseuchen, sagte mir Lindberg, der Inhalt sei trotz der Aufschrift der Fässer harmlos." (Bauarbeiter, der diese Tätigkeit in "Schwarzarbeit" ausführte.) "Brock kam dann eines Tages zu mir uns sagte mir, dass ich den Abfall nicht mehr zur Kippe fahren lassen könne, da man dort dummerweise Giftfässer gefunden habe. Würde man uns jetzt und zukünftig beim Abladen beobachten, würde man seine Firma mit diesen Giftfässern in Verbindung bringen können." (Inhaber einer von Brock beschäftigten Speditionsfirma.) "Ja, ich habe von Lindberg geringfügige Geldzuwendungen dafür erhalten, dass ich das Ablagern von festen Stoffen in Behältern auf der Kippe geduldet habe. Dass es sich bei den Stoffen um Gift handelte, war mir nicht bekannt. Es ist mir bekannt, dass auf der Kippe außer Schutt und Erdaushub nichts anderes abgekippt werden sollte." (Kippenwärter der von der Firma Brock missbräuchlich benutzten Kippe.)
Dies sind Auszüge aus Originalakten einer deutschen Kripodienststelle, die einen der größten Giftmüll-Skandale der letzten Zeit aufzuklären hatte. sie wurden mir - ebenso wie die Unterlagen zu anderen, ähnlich gelagerten Fällen - zur Verfügung gestellt, um den sachlichen Hintergrund des Spielfilms Gift so authentisch wie möglich gestalten zu können. Namen und wenige Einzelheiten habe ich unter anderem deshalb geändert, weil das Verfahren noch nicht rechtskräftig abgeschlossen ist. Nicht zu ändern ist die Tatsache, dass der oben zitierte Kippenwärter das erste "Opfer" der polizeilichen Arbeit war: Er wurde gleich zu Beginn der Ermittlungen in diesem Fall fristlos entlassen.
(Quelle: Einzelbroschüre des NDR Nr. 6/74, herausg. vom Norddeutschen Rundfunk, Redaktion Hauptabteilung Fernsehspiel)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 16. Dezember 2020
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