Tatort (Gift)

1974

 

Filmliste Peter Schulze-Rohr

 

  

  

Regie

Peter Schulze-Rohr

Drehbuch

Friedhelm Werremeier und Peter Schulze-Rohr

Redaktion

Rüdiger Humpert

Szenenbild

Ellen Schmidt

Produktionsleitung

Wolfgang Kühnlenz

Produktion

NDR (Dieter Meichsner)

Kamera

Nils-Peter Mahlau

Musik

Friedrich Scholz

FSK

?

Länge

ca. 87 Minuten

Sonstiges

 

FBW-Bewertung

-

Ur-/Erstaufführung

21. Juli 1974 NDR

Genre

Kriminalfilm

  

  

  

Darsteller

Rolle

Walter Richter

Kriminalhauptkommissar Paul Trimmel

(Walter Richter war als Kommissar Trimmel 17 mal im Einsatz)

Klaus Schwarzkopf Kriminalhauptkommissar Finke (...agierte in Kiel und war dort in 7 Tatorten zu sehen)

Edgar Hoppe

Kriminalhauptmeister Höffgen

(Edgar Hoppe war als Assistent 6 mal im Einsatz)

Ulrich von Bock Kriminalobermeister Petersen

Joachim Richert

Kriminalmeister Laumen

(Joachim Richert war als Kriminalmeister 12 mal im Einsatz)

Renate Grosser Susanne Knabe, Chefin der Industrie-Entgiftungsfirma "Metallin"
Peter Schiff Walter Knabe, ihr Mann
Franz Mosthav Kraftfahrer Erwin Scholz
Ursela Monn Annika Boll
Ursula Sieg Barmädchen, ihre Freundin
Bruno Vahl-Berg Wärter der Müllkippe
Gerd Höning Umweltschützer
Peter Kirchberger Gerichtsmediziner
Jürgen Wulf Laborant
Manfred Schermutzki Kommissar
Rolf Jahncke Beamter
Georg Reimer Beifahrer
Liselotte Kunze Pensionsinhaberin

                  

 

 

Inhalt  

 

Auf einer Schutthalde entdecken spielende Kinder einen Toten. Beim gründlichen Absuchen der Fundstelle stoßen die Kriminalbeamten um Hauptkommissar Paul Trimmel auf eine Reihe von Giftfässern. Die erste Spur weist zum nahen Hamburger Unternehmen "Toxex", das den gefährlichen Industrieabfall vernichten sollte, die zweite zur Kieler Firma "Metallin", aus deren Produktionsstätten er stammt.

Aus dem Polizeilabor kommt der Befund: Der Ermordete von der Müllkippe wurde mit einem schweren Colt erschossen. Die Durchsuchung seiner Taschen fördert nur einen Hinweis ans Licht, einen Zettel mit dem Namen Annika Boll. Eine Frau mit diesem Namen wird in Kiel vermißt. Kommissar Finke findet heraus, dass sie bei der "Metallin" beschäftigt war.

Diese Feststellung erhärtet den Verdacht der Kriminalbeamten: Zwischen dem Mord und dem krassen Fall von Umweltverschmutzung besteht eine Verbindung. Als Trimmel Mitarbeiter Petersen die "Toxex"-Chefin Susanne Knabe verhört, erfährt er, dass sie von einer Geschäftsreise nach Amerika einen Colt mitgebracht hat. Sie will ihn an Dr. Stephan, den Chef der "Metallin", verkauft haben.

Fieberhaft ermitteln jetzt die Kriminalisten in Hamburg und Kiel. Ehe sie das Knäuel der Spuren entwirrt haben, finden sie noch einen zweiten Toten und weitere Fässer mit Giftmüll. Das gibt ihnen neue Rätsel auf: Hat der Mörder des Unbekannten vom Schuttplatz auch den zweiten Mann erschossen? Und wen trifft die Schuld am leichtfertigen Umgang mit dem Gift für die Welt?

  

* * *

  

Fakten zum Film:

 

"Es war mein Chef Brock, der angeordnet hat, dass die hochgiftigen cyanidhaltigen Härtesalzrückstände auf eine Müllkippe gebracht werden sollen, als es und nicht gelang, sie zu vernichten, wofür wir Geld erhielten. Es müssten an die 2000 Tonnen gewesen sein, wenn nicht mehr." (Geschäftsführer einer westdeutschen Industrieentgiftungs-Firme.)

"Ich habe etwa dreißig- bis vierzigmal Transporte von Fässern vom Firmengelände Brock zur Kippe ausgeführt. Auf den Fässern habe ich Totenköpfe und die Aufschrift 'GIFT' gesehen, mir aber nichts dabei gedacht." (Angestellter Kraftfahrer einer Speditionsfirma.)

"Ich habe auf Geheiß von Lindberg Fässer mit der Aufschrift 'GIFT' auf der Kippe mit einer Planierraupe mit Erdreich zugedeckt. Auf meinen Einwand hin, das Zeug könne das Erdreich verseuchen, sagte mir Lindberg, der Inhalt sei trotz der Aufschrift der Fässer harmlos." (Bauarbeiter, der diese Tätigkeit in "Schwarzarbeit" ausführte.)

"Brock kam dann eines Tages zu mir uns sagte mir, dass ich den Abfall nicht mehr zur Kippe fahren lassen könne, da man dort dummerweise Giftfässer gefunden habe. Würde man uns jetzt und zukünftig beim Abladen beobachten, würde man seine Firma mit diesen Giftfässern in Verbindung bringen können." (Inhaber einer von Brock beschäftigten Speditionsfirma.)

"Ja, ich habe von Lindberg geringfügige Geldzuwendungen dafür erhalten, dass ich das Ablagern von festen Stoffen in Behältern auf der Kippe geduldet habe. Dass es sich bei den Stoffen um Gift handelte, war mir nicht bekannt. Es ist mir bekannt, dass auf der Kippe außer Schutt und Erdaushub nichts anderes abgekippt werden sollte." (Kippenwärter der von der Firma Brock missbräuchlich benutzten Kippe.)

 

Dies sind Auszüge aus Originalakten einer deutschen Kripodienststelle, die einen der größten Giftmüll-Skandale der letzten Zeit aufzuklären hatte. sie wurden mir - ebenso wie die Unterlagen zu anderen, ähnlich gelagerten Fällen - zur Verfügung gestellt, um den sachlichen Hintergrund des Spielfilms Gift so authentisch wie möglich gestalten zu können. Namen und wenige Einzelheiten habe ich unter anderem deshalb geändert, weil das Verfahren noch nicht rechtskräftig abgeschlossen ist. Nicht zu ändern ist die Tatsache, dass der oben zitierte Kippenwärter das erste "Opfer" der polizeilichen Arbeit war: Er wurde gleich zu Beginn der Ermittlungen in diesem Fall fristlos entlassen.

Friedhelm Werremeier        

  

(Quelle: Einzelbroschüre des NDR Nr. 6/74, herausg. vom Norddeutschen Rundfunk, Redaktion Hauptabteilung Fernsehspiel)

  

  

  

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 16. Dezember 2020

  

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