Die Schießübung

1975

 

Filmliste Norbert Kückelmann

 

 

  

  

Regie

Norbert Kückelmann

Drehbuch

Norbert Kückelmann und Walter Sedlmayr

Produktion

Kinoproduktion mit dem ZDF

Kamera

Jürgen Jürges

Ur-/Erstaufführung

8. Jan. 1975

Genre

-

      

      

  

Darsteller

Rolle

Walter Sedlmayr

Delikatessenhändler Maximilian Raab 

                

 

Inhalt

Für seinen ersten Film Die Sachverständigen erhielt der Münchner Rechtsanwalt und Filmemacher Norbert Kückelmann den Bundesfilmpreis 1973. Sein zweiter Film Die Schießübung entstand als Kinokoproduktion mit dem ZDF.

 

Der Münchner Bankraub in der Prinzregentenstraße im Jahre 1971 ist Ausgangspunkt und Auslöser der Geschichte. Die dabei erfolgte Tätererschießung ist praktizierte, bewusste Tötung von Personen an Ort und Stelle. Diese Tötung ist - wenn überhaupt - nur dann zu rechtfertigen, wenn sie den geltenden Ausnahmebestimmungen des Notstands oder der Notwehr in vollem Umfang gerecht wird und wenn es außer der bewussten Tötung kein anderes Mittel mehr gegeben hat, um gleichwertige Rechtsgüter, nämlich das Leben anderer Personen, in diesem Augenblick vor einer echten Gefährdung zu retten.

 

Ein Bankräuber ist zu bekämpfen und zu bestrafen. Personen und Sachen sind vor ihm zu schützen. Aber schützen heißt nicht erschießen. Und ein Bankräuber hat weder durch das Betreten des Schalterraumes noch durch das Bedrohen von Geiseln sein Leben verwirkt. Alle Strafverfahren und Polizeigesetze unterstehen immer noch in der Gesetzeshierarchie dem Artikel 102 des Grundgesetzes, der lautet: "Die Todesstrafe ist abgeschafft." Dieses Gesetz bedeutet eine bewusste Abschwächung staatlicher Einwirkungsmöglichkeiten in den körperlichen Bereich von Personen und will auch, wie seine Motivation darlegt, bewusst aggressiven Nationalismus ablehnen. So sind es denn auch keine rationalen Motivationen, sondern irrationale Momente und Faktoren, die zu gewaltmäßigen, drastischen Methoden führen. Die wichtigste von ihnen ist die Repräsentanz der teilnehmenden Menge, die an Ort und Stelle die Forderung zum Durchgreifen mehr oder weniger laut werden lässt.

 

Der Film Die Schießübung soll den Versuch darstellen, die irrationalen Wirkungsfaktoren aus dem Bereich kleinbürgerlicher, wohlstandsgesellschaftlicher Unzufriedenheit zu analysieren und sie als Impulse und Auslöser für drastisches Handeln der Ordnungsorgane zu erkennen. Zwischen der Menschenmenge und dem polizeilichen Handeln besteht sicherlich ein Zusammenhang: derjenige zwischen Ordnungswut und Ordnungsmacht.

 

Der Film versucht, das normale Verhalten eines Angehörigen der bürgerlichen Mittelschicht in verschiedenen Situationen und Stimmungen, gruppiert um das Ausnahmegeschehen Bankraub, zu beobachten.

Norbert Kückelmann

 

(Quelle: Broschüre "Das Fernsehspiel im ZDF", Information und Presse/Öffentlichkeitsarbeit, Heft 7, Dez. 1974 bis Febr. 1975)

 

 

  

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 26. November 2020

  

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