Die Matrosen von Kronstadt
1983
Inhalt Nach den zurückliegende Revolutions- und Kriegswirren befindet sich Sowjetrußland Anfang des Jahres 1921 in einer tiefen Versorgungskrise. Die Unruhen im ganzen Lande wachsen und führen schließlich zu Streiks in den Städten, die sich auch gegen Disziplinierungsmaßnahmen der staatlichen Bürokratie wenden. Die politische Führung ist alarmiert: Sollte etwa Petrograd (das spätere Leningrad), von dem die bolschewistische Revolution ihren Ausgang nahm, jetzt zum Zentrum einer Gegenbewegung werden? Die Gefahr für das Regime nimmt zu: Auf der Petrograd vorgelagerten Seefestung Kronstadt solidarisieren sich die in Kasernen oder auf den dort vor Anker liegenden Schiffen stationierten Matrosen und Soldaten mit den Arbeitern auf dem Festland. Sie, die gefeierten Helden des Oktoberaufstandes, verlangen nun grundsätzliche Kurskorrekturen der Regierung. Nicht um die Wiedererrichtung einer bürgerlichen Demokratie geht es ihnen, sondern um die Beseitigung des Herrschaftsapparates einer Partei, der sie nicht mehr trauen mögen. Lenin sieht die mühsam errungene und verteidigte Macht in Frage gestellt. Unter der Leitung des Volkskommissars für Verteidigung, Trotzki, und des später ebenfalls von Stalin liquidierten Armeekommandeurs Tuchatschewski werden Truppen der politischen Polizei sowie aus Offiziersschülern gebildete Eliteverbände gegen die sich verzweifelt wehrenden Aufständischen eingesetzt. Elf Tage lang währt der über das tiefgefrorene Eis des Meerbusens hinweg geführte Kampf. Dann können die Kommissare die angedrohte Abrechnung vornehmen. Wieder einmal hat die Revolution ihre eigenen Kinder gefressen. Franz Neubauer/Redaktion
(Quelle: Das Fernsehspiel im ZDF, Information und Presse/Öffentlichkeitsarbeit, Heft 42, September bis November 1983)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 21. November 2020
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