Das leise Gift
1984
Regie:
Erwin Keusch Drehbuch: Erwin Keusch
Vorlage:
nach dem
Roman von Marcus P. Nestler
Produktion:
Prokino-Filmproduktion GmbH, im Auftrag des WDR, in Koproduktion mit ORF und SRG
Kamera:
Frank Brühne
Länge:
103 Minuten Sonstiges: -
Genre:
Real-fiktiver Fernsehfilm
Peter
Sattmann
... Martin Vogel
Peter
Bongartz ... Viktor Nanzer
Günter
Lamprecht
... Philipp Fäsch
Sabine
Bach ... Barbara
Nikolas
Lansky ... Gabor Kutbay
Uwe
Ochsenknecht
... Andreas
Alexander
May ... Ballmer
Gerd
Günther Hoffmann … Hummel
Dieter
Schidor
... Hartwig
Sabine
von Maydell
… Ida
Jan-Paul
Biczycki … Hipert
Robert
Bosshardt … Theo
Will
Danin … Ruth
Martin
Wiebel … Hanspeter
Gefion
Helmke … Frau Wehmeyer
Gerd
Burkhard … Biochemiker
Jeanette
Mühlmann … Frau
Kutbay
Inhalt
Martin
Vogel, Werksfotograf im Chemie-Konzern GALAG, hat Schnupfen und eine leichte
Bronchitis. Außerdem ist er sauer. Seit drei Jahren fotografiert er für die
Betriebszeitschrift "Galag-News" immer nur "neue Direktoren,
Musterpackungen und gedopte Mäuse".
Viktor
Nanzer, sein Vorgesetzter und Rivale um die Gunst von Barbara, der Sekretärin
der NEWS, ist mit Martins Arbeitsmoral nicht zufrieden und schikaniert ihn
offensichtlich: Martin darf nicht als Kamera-Assistent mit dem GALAG-Filmteam
nach Obervolta fliegen, wie er sich sehnlichst gewünscht hatte.
Martin
Vogel hat keine Zeit, sich Gedanken zu machen. In der Nacht haben zwei schwere
Explosionen den Laborkomplex 71 der GALAG erschüttert. Martin soll eilig
Aufnahmen für die Versicherung machen. Aus Neugier dringt er trotz des Verbotes
in das schwer beschädigte Gebäude ein. Beißender Qualm aus einem Labor treibt
ihn in einer Toilette, Dort findet er einen völlig starr daliegenden Chemiker.
Wie
automatisch fotografiert Martin den Mann, schleift ihn raus und steckt dabei
hastig eine mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllte Ampulle und ein
Kompressionsdiagramm ein, das der Chemiker in den steifen Fingern hält.
Erst
zu Hause bemerkt Martin mit Erstaunen, dass sein an sich weißes Auto ganz mit
flüssig-blauer Farbe überzogen ist. Um am nächsten Morgen kommt es ans
Tageslicht: Die nähere Umgebung der GALAG ist blau - Straßen, Plätze, Häuser,
Gärten, Autos. Und Dr. Goll, der von Martin gerettete Chemiker, ist im
Krankenhaus gestorben - an den Folgen eines Schädelbruchs, wie der
GALAG-Pressechef Dr. Fäsch auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz erklärt.
Bei der Explosion, über deren Ursache man leider nichts Genaues sagen könne,
sei lediglich eine harmlose Textilfarbe ausgetreten, die sich leicht abwaschen
lasse.
Da
dringt eine militante Gruppe von Umweltschützern ins Werksgelände ein und
sprengt die Versammlung mit der Behauptung, bei der Explosion sei Dioxin in die
Umwelt gelangt.
Der
Werksschutz vertreibt die Demonstranten, und die Firmenleitung fahndet nach dem
Informanten der Umweltschützer. Martin, von Fäsch und Viktor in die Zange
genommen, macht sich verdächtig. Er glaubt nicht, dass der äußerlich
unverletzte Goll an einem Schädelbruch gestorben ist. Er fasst den Plan, mit
Hilfe der Unterlagen, die er Goll ohne Absicht abgenommen hat, den tatsächlichen
Hergang des Störfalls zu beweisen. Langsam wächst aber auch seine Angst, sich
bei seiner Rettungsaktion selbst vergiftet zu haben. Seine Erkältung wird immer
schlimmer...
Martin
findet heraus, dass der ökologisch engagierte Chemiker Gabor Kutbay die
Umweltschützer-Gruppe alarmiert hat. Er verbündet sich mit ihm, um mit Hilfe
seiner "Beweisstücke", die er als Laie nicht beurteilen kann, den
Konzern zur Offenheit zu zwingen.
Doch
Martin kann sich bald nur noch mit Hilfe unzähliger Tabletten auf den Beinen
halten. Und eines Morgens macht er eine ungeheuerliche Entdeckung: seine Haare
fallen aus, seine Fingernägel haben sich gewellt, seine Haut hat sich mit einem
hässlichen Ausschlag überzogen, seine Augen sind blau. Zu Martins Panik kommt
bald noch ein Verfolgungswahn: Gabor ist bei einem mysteriösen Verkehrsunfall
ums Leben gekommen. Ein Teil der "Beweisstücke" ist weg. Mit letzter
Verzweiflung versucht Martin mit der Drohung, das Kantinenessen der GALAG zu
vergiften, die Wahrheit über den Störfall und die Emission herauszubringen.
Doch er hat keine Chance gegen den in der Öffentlichkeitsarbeit routinierten
Konzern.
Als
Erpresser gejagt, flieht Martin mit dem Rest seiner Beweise in ein
Wochenendhaus, wo ihn schließlich Viktor und Barbara überraschen - und den
hysterisch um sich schlagenden retten. Martins Blut wird ausgetauscht. Aber
bleibende Schäden sind nicht auszuschließen. Man hat Derivate des TCDD in
seinem Blut gefunden. Kinder sollte Martin besser nicht zeugen. Gleichsam als
lebender Leichnam wird Martin befördert. Zusammen mit Ida darf er nach
Obervolta, wo er in einer Tochterfirma der GALAG einen leitenden Posten
bekleiden wird.
Niemand wird je erfahren, was an jenem blauen Montag tatsächlich geschehen ist.
(Quelle: Broschüre "ARD-Fernsehspiel", Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Heft: Juli bis Sept. 1984)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 20. November 2020
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