Erwin Keusch Regisseur - Drehbuchautor
Geboren
am 22. Juli 1946 in Zürich.
Seine Mutter führte ein Lebensmittelgeschäft, während der Vater in der benachbarten Bäckerei arbeitete. 1954 hatten sich die Eltern soviel zusammengespart, dass sie sich ein eigenes Geschäft kaufen konnten.
1965 bis 1968 studierte Erwin Keusch an der Universität Zürich Germanistik, Psychologie und Geschichte.
1968 übersiedelte
er nach München, dort Studium Theatergeschichte und Germanistik. Außerdem begann
er, als Autodidakt Filme herzustellen, zunächst Experimentalfilme,
Taschengeldfilme, dann Kollektivproduktionen mit Kollegen und Auftragsfilme für
Fernsehanstalten.
1978 drehte Erwin Keusch den von der Kritik und vom Publikum vielbeachteten Film Das Brot des Bäckers und bekam dafür etliche Preise (siehe unten). So schrieb zum Beispiel die 'Stuttgarter Zeitung': "Ohne Scheu vor Tendenzen, Sentimentalität und Trivialem beschreibt Erwin Keusch am Beispiel eines Bäckermeisters und seines Lehrlings die aktuellen Schwierigkeiten des Handwerks in unserer allein am Produktivitätsdenken orientierten Gesellschaft. Auf ständiger Gratwanderung zwischen Toleranz und Kritik am Althergebrachten zeigt Keusch einfühlsam die Entfremdung der Menschen von seiner Arbeit." Und 'Die Zeit' schreibt (Zitat): "Immer wieder gelingen Keusch und seinem Kameramann Dietrich Lohmann dichte, lebendige Szenen, schöne, lakonische Beobachtungen: ein Film, der neugierig macht auf weitere Arbeiten dieses jungen Regisseurs." - (Siehe auch Filmkritik/filmportal.de aus film-dienst, Nr. 6, 15.03.1977)
Keusch führte für zahlreiche Fernsehfilme und Episoden für TV-Serien Regie, darunter Tatort (Episoden Kainsmale, 1992 und Tod eines Auktionators, 1995) und Die Kommissarin (bei 7 Folgen), Polizeiruf 110 (Im Netz der Spinne), Doppelter Einsatz (Lebendig begraben) und Bella Block (Geldgier) 1997. In den Jahren 2006 - 2009 wurden etliche Folgen der TV-Serien Familie Dr. Kleist, SOKO Donau Wien, Notruf Hafenkante und Unter weißen Segeln gedreht.
Zwischen 2008 und 2011 drehte der Regisseur Kurzfilme für die ZDF-Reihe "Aktenzeichen XY ungelöst".
Bei Y o u T u b e ist ein Kurzfilm von 2008 zu finden, der den Titel "Deutsch für Asylbewerber" trägt.
Mir ist leider nicht bekannt, ob Erwin Keusch seit 2011 weitere Filme gedreht hat.
Auszeichnungen für den Film Das Brot des Bäckers. - Prädikat der Filmbewertungsstelle "Besonders wertvoll". - Filmband in Silber, verbunden mit einer Prämie von 300 000 DM. - Darstellerpreis, Filmband in Gold für B. Tauber, verbunden mit einem Nachwuchsstipendium von 10 000 DM. - Der große Herold an Erwin Keusch, Preis der Fachzeitschrift 'Backjournal'. - Ernst Lubitsch-Preis 1978 an Erwin Keusch "für die überzeugende Verbindung zeitkritischer Schilderung mit komödiantischen Elementen".
Layout:
Rosemarie Kuheim |