Orden für die Wunderkinder
1963
Inhalt Carl-Heinz Schroth spielt den pensionierten "Oberregierungsrat" Ziegler, der sich im Altersheim seiner merkwürdigen, aber bemerkenswerten Karriere erinnert: Vor noch gar nicht langer Zeit war er als mehrfach vorbestrafter Heiratsschwindler aus dem Gefängnis entlassen worden. Dem 60-Jährigen wollte es diesmal nicht gelingen, in seiner alten "Branche" Fuß zu fassen. Zufällig wird er Zeuge einer Ordensverleihung, die ihm klarmacht, wie sehr es seinen zu Reichtum und Ansehen gekommenen Mitbürgern nach Auszeichnung verlangt. Ferdinand Ziegler beschafft sich gefälschte Stempel, Papiere und Urkunden. Als "Oberregierungsrat" eröffnet er auf der Post ein Geheimkonto. Eine ganze Reihe von Großverdienern, Geschäftsleiten und Würdenträgern erfährt durch Zieglers Briefe, dass ihnen "aufgrund Ihres selbstlosen Wirkens für Volk und Staat das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen worden ist"; um einen Unkostenbeitrag von 750 Mark für die Verleihfeierlichkeiten wird gebeten. Die Zahl der auf solche Weise geehrten Bürger wächst; das Konto Zieglers ebenfalls. Aber bald entstehen Komplikationen. Ziegler wagt die Flucht nach vorne und etabliert sich als Chef einer neuen Geheimabteilung im Innenministerium, deren Aufgabe es ausgerechnet ist, Korruption und Dienstvergehen zu untersuchen. Schließlich wird Ziegler selbst dekoriert, doch diesem Höhepunkt seiner "Karriere" folgt konsequent der Fall. Wie aber ließe sich ein Skandal besser vermeiden als durch die Einverleibung Zieglers in die Ministerialbürokratie: Seine sämtlichen Ordensverleihungen werden bestätigt, er selbst wird als echter Oberregierungsrat in Pension geschickt.
(Quelle: Fernsehspiele Westdeutscher Rundfunk, Ausgabe Juli bis Dezember 1973. Herausgeber: WDR-Pressestelle)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 10. Mai 2024
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