Die
Fahrt nach Schlangenbad
1981
Inhalt Im Rheingau, kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Der ehemalige Leutnant Richard Dewald hat Arbeit in einer Kaserne bei den französischen Besatzungstruppen gefunden. Er ist in Schiebereien zwischen Franzosen und Deutschen verwickelt - mehr vermittelnd als aktiv. Er hat den deutschen Kaufmann Alfred Wittkowsky mit den Franzosen bekannt gemacht, und mit dessen Frau Alma hat er auch eine Liaison. Das Unternehmen fliegt auf, und Dewald verlässt den Boden, der ihm zu heiß geworden ist. Er findet Unterschlupf bei seinem ehemaligen Obersten, dessen Adjutant er war, dem Besitzer eines Weingutes am Rhein. Der nimmt den jungen Mann gern auf, nicht ohne Berechnung: Er hat einen Sohn, Klaus, einziger Erbe, den kaum etwas mit seinem Vater verbindet und über den sein Vater sagt: "Ich habe ihn nicht genug gemocht." Ein verkrüppeltes Bein hat dem Sohn den Wehrdienst erspart. Erst zögernd, aber dann vorbehaltlos, schließt er sich dem neuen Bewohner des Gutes an. Bald verfolgt der alte Mann dieses Verhältnis mit Misstrauen. Bevor er jedoch Richard Dewald vor die Tür setzen kann, stirbt er an einem Schlaganfall. Dewald versucht jetzt, seine Position auf dem Gut zu festigen, indem er ein junges Mädchen, Hedwig, nachkommen lässt, das er als seine Frau ausgibt. Bei Richard Dewald ist jetzt jede Handlung nur noch reine Berechnung: Er will durch Klaus von Blum seine Zukunft absichern. Aber er verrechnet sich gänzlich, weil er Menschen nicht mehr so sehen will und kann, wie sie sind.
(Quelle: Broschüre ARD Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Heft 33, Juni - August 1981)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 29. April 2024
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