Der Musterschüler
1970
Inhalt
Der siebenjährige Martin Malzacker, Schüler der 2. Klasse einer Grundschule im Rheinland, ist nach dem Unterricht nicht nach Hause gekommen. Frau Malzacker verständigt die Polizei, die zur Großfahndung aufruft. Was ist geschehen: ein Verbrechen, ein Unglücksfall, ein Jungenstreich? Herr Lippert, Martins Lehrer, glaubt zumindest die Ursache des Verschwindens zu kennen.
Martin Malzacker zählt zu jenen Kindern, vor denen das gegenwärtige Grundschulsystem versagt. Als die für alle gemeinsame Volksschule im Jahre 1919 gegen die Ständeschulen durchgesetzt wurde, bedeutete sie eine demokratische Errungenschaft. Heute ist diese Grundschule durch und durch reformbedürftig. Längst hat die moderne Erziehungswissenschaft nachgewiesen, dass das veraltete Schulsystem nicht in der Lage ist, allen Kindern, entsprechend ihren Fähigkeiten, gleiche Bildungschancen zu gewähren. Gelöst werden könnte dieses Problem erst in einer Grundschule, in der man unter anderem die Schüler nach ihrer unterschiedlichen Begabung als parallele Klassen, sogenannte Leistungsklassen, aufteilt. Einer solchen Reform stehen vor allem die zahlreichen Konfessionsschulen im Wege, die zuwenig Schüler und zuwenig Lehrer haben, um solche Leistungsklassen einführen zu können. So bleibt es weiter bei einer unerträglichen Situation: Hochintelligente Kinder wie Martin Malzacker, von den Mitschülern als Musterschüler denunziert, werden permanent unterfordert. Desinteresse und Aggressivität sind die Folgen. Lehrer Lippert, gerade von der Hochschule und noch des persönlichen Engagements fähig, fand in Martin Malzacker den exemplarischen Beweis für die Misere der heutigen Grundschule. Nachdem Lippert alle Möglichkeiten im Rahmen der Klasse erschöpft hatte, drängte er auf eine Lösung, die inzwischen auch von den Kultusministern als Notlösung empfohlen wird: Martin soll in die dritte Klasse springen. Der konservative Rektor der Schule, Repräsentant eines überalterten Systems, gestützt vom Unverständnis der Eltern, macht Lipperts Plan zunichte. Martin gerät zwischen zwei Fronten.
(Quelle: Broschüre Fernsehspiele im WDR, erstes Halbjahr 1970, Seite 58-60)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 23. Dezember 2020
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