Berlin Chamissoplatz 

1980

 

Filmliste Rudolf Thome

 

  

  

Regie

Rudolf Thome

Drehbuch

Rudolf Thome, Jochen Brunow

Regie-Assistenz

Jochen Brunow

Schnitt

Ursula West

Ton 

Margit Eschenbach

Produktion

Anthea-Film, München / Moana-Film, Berlin / Rudolf Thome Filmproduktion, Berlin / Polytel International Hamburg

Produktionsleitung

Gudrun Ruzickova-Steiner

Kamera

Martin Schäfer

Musik

Ohpsst (= Klaus Henrichs, Ludolph Kuchenbuch, Mikro Rilling)

Liedertexte: Renate Horlemann

Lieder-Vertonung: Hanns Zischler

FSK

ab 6 Jahre

Länge

Ca. 112 Minuten

Sonstiges

-

FBW-Bewertung

Prädikat "Wertvoll"

Ur-/Erstaufführung

Uraufführung am 1. Nov. 1980 bei den Hofer Filmtagen; Kinostart: 21. Nov. 1980; TV: 16. März 1983 (WDR)

Genre

Liebe, Beziehung, Gesellschaftsdrama

  

  

  

Darsteller

Rolle

Sabine Bach

Anna

Hanns Zischler Martin
Wolfgang Kinder Jörg
Gisela Freudenberg Claudia
Alexander Malkowsky Axel
Ulrich Ströhle Anwalt
Bela Brauckmann Sven
Anna Klasse Karin
Ralf Lotzin Atze
Hildegard Bach Annas Mutter
Hans Lechner Dieter
Jochen Brunow Apotheker
Ingo Kaetel CB-Funker
Renate Sami Barfrau
Ruth Rischke Frau Mager
Frau Reschke Frau mit Hund
Ray Wolf Daniel
Martin Schmitz Heiner
Robert Wilhelm Fritz
Brigitte Müller Sekretärin/Architekten
Uschi Bode Sekretärin/Anwalt
Claudia Mehlhorn Druckerin
Jürgen Bäcker Polier

                  

 

 

Inhalt  

 

Anna trifft Martin auf dem Chamissoplatz. Er ist Architekt und mit dem Sanierungsprogramm für dieses Wohngebiet beauftragt. Anna interviewt ihn mit einer Videokamera, sie wohnt selbst dort. Martin gibt ihr seine Karte.

 

Bei der Versammlung der Mietergruppe wird das Material diskutiert. Anna sucht Martin in seinem Büro auf, um weitere Informationen zu bekommen. Später treffen sie sich in einem Restaurant wieder. Martin ist dreiundvierzig, Anna vierundzwanzig. Martin ist verzaubert. Als er sie das nächste Mal nicht erreicht, schläft er im Auto vor ihrer Haustür. Eines Nachts steigt er auf das Dach ihres Nachbarhauses, um ihr auf abenteuerliche Weise seine Liebe zu erklären. Und als er sich an den Flügel setzt, um ihr ein Liebeslied zu singen, vergisst sie das Weinglas in ihrer Hand. Anna widerspricht nicht, als Jörg, mit dem sie bislang zusammen war, mühsam ihren Wohnungsschlüssel von seinem Schlüsselbund nestelt.

  

Im Rausch ihrer Verliebtheit fahren sie nach Italien. Dort, am Meer, sagt ihm Anna, dass sie ein Kind erwartet. Martin ist überrumpelt. Wird sein Traum das aushalten? Zurück in Berlin kommen sie gerade rechtzeitig zum Mieterfest der Leute vom Chamissoplatz. Martin kommt sich dort etwas verloren vor. In dem Aufklärungsblatt der Mietergruppe entdeckt er seine eigenen vertraulichen Informationen zu den Hintergründen der Sanierung - mit Nennun seines Namens.

Wütend und enttäuscht verlässt Martin die Szene und fährt weg. Als Anna ihm nachläuft, bleibt er nicht stehen, sie fährt ihm nach...

 

 

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Schauspieler Hanns Zischler

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

"BERLIN CHAMISSOPLATZ ist in gewisser Weise mein privatester und dann auch wieder mein unpersönlichster Film. Das hängt mit den Darstellern zusammen - Sabine Bach und Hanns Zischler. Zischler ist als Person so präsent geworden, hat sich selbst so sehr da hineingegeben, dass es dann nicht mehr nur um mich ging. Nachdem er das erste Drehbuch mit Anmerkungen wie 'hahaha - blablabla' versehen hatte, schrieb ich eine neue Fassung, in der ich seine Kritik mitaufgenommen habe. Das hat ihm dann gefallen, und das hat auch funktioniert - wir hatten Spaß zusammen. Es war für uns beide eine Herausforderung, miteinander zu arbeiten - auch später beim Drehen, wo jeder bereit war, alles zu geben. Und das Schönste war, dass es mit Sabine Bach auch so funktioniert hat.

Vom Drehbuch her hatten wir die Anna ja sehr stark aufgebaut, mehr schon als Traumfrau, gar keine 'wirkliche'. Wir hatten so im Kopf, das könnte eine Hawks-Frau sein. Die Frauen bei Hawks (gemeint ist der Regisseur Howard Hawks, der Filme wie "Ein Goldfisch an der Leine", "Rio Bravo" oder "Big Sky - Der weite Himmel" inszeniert hat, rk) sind ja immer sehr stark, die wissen immer genau, was sie tun, die sind eigentlich immer besser als ihre Männer.

Der Film war ein Abenteuer - wir haben ihn zu einem gemacht. Wir hätten den leichteren Weg gehen können, kein Risiko eingehen. Einen Film so abgesichert zu drehen, würde mich wohl langweilen. Das hängt auch damit zusammen, dass ich - und das wird man beim Film auch sehen - dass ich überhaupt keine Perfektion anstrebe. Was nützt mir Perfektion, wenn der Film nicht stimmt, nicht lebt? Die kleinen Fehler können wir verschmerzen, es gibt fast keine schlechten Schnitte.

Nach vier Filmen mit Drehbuch und drei Filmen ohne Drehbuch mache ich jetzt weiter Filme mit Drehbuch, weil ich gemerkt habe, dass es angenehmer zu arbeiten ist und dass es mir Spaß macht - aber mit der Erfahrung von drei Filmen ohne Drehbuch. Ich habe nicht den Frust, dass ich klage und jammere, ich muss jetzt für diese blöden Gremien Drehbücher schreiben, im Grunde brauche man das ja gar nicht, und ich müsste mich da anstrengen, was Literarisches zu produzieren. Ich schreib' das Drehbuch für mich. Und die Leute, die mit mir arbeiten - es vereinfacht die Zusammenarbeit.

Und während des Drehens hatten sowohl der Zischler als auch die Sabine und auch ich das Bedürfnis, wir müssten auf jeden Fall nochmal zusammen einen Film machen. Und bei Zischler und mir war's so, dass wir also sehr große Lust haben, eine Komödie zu machen. Ich hab' ja noch nie eine richtige Komödie gemacht - einen Film, der darauf angelegt ist, die Leute zum Lachen zu bringen." (Rudolf Thome) 

  

(Quelle: "KINO 81/82 - Bundesdeutsche Filme auf der Leinwand", herausgegeben von Robert Fischer, Verlag Monika Nüchtern, München - mit Erlaubnis des Autors)

    

    

  

  

  

 

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 17. Dezember 2020

  

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