Was wären wir ohne uns 

1979

 

Filmliste Ulrich Schamoni

 

  

  

Regie

Ulrich Schamoni

Drehbuch

Wolfgang Menge

Produktionsleitung

K.-H. Tischendorf

Produktion

Süddeutscher Rundfunk, Reinhart Müller-Freienfels

Kamera

Anton Stupica

Musik

"Rosy-Singers" und Dieter Reith mit seiner Studioband

FSK

-

Länge

je Folge ca. 90 Minuten

Sonstiges

Drehzeit: 10. April 1978 - 28. Juli 1978, Drehorte: Studios des SDR, Funkstudio Berg und Stadtgebiet Stuttgart

Erzähler

Gerd Vespermann

Ur-/Erstaufführung

7., 14., 21. und 28. Februar 1979

Genre

"Potpouri in Bild und Ton", Zeitgeschichte, Nachkriegszeit

  

  

  

Darsteller

Rolle

Horst Bollmann

Otto F. Baumann
Margret Homeyer Lieselotte Baumann
Ute Willing Sabine Baumann
Gerd Vespermann Erzähler
Alexander Hegarth Dr. Schulze-Festberg
Hubert Suschka Schlottau
Ilse Künkele Fräulein Dürner
Pierre Franckh Rudi Vogel
Ernst H. Hilbich Sandholzer
Evelyn Hamann Fräulein Dr. Aufenbaucher
Werner Bruhns
Dieter Eppler Harry Fleischer
Nikolaus Schilling Erwin Kirchhoff
Heinz Weiss Butschkau
Else Kaufmann Frau Vaihinger
Oskar Müller Herr Schlotterbeck
Marie-Luise Etzel Dr. Bernheim
Frank Strecker Edmund Schäffle
Willy Seiler Reporter Neuhaus
Siegmar Schneider Franz Becker
Martin Rickelt Kripobeamter
Ernst Specht Kripobeamter
Peter Glombeck Anton Österle

  

    

Gemütlichkeit bei Baumanns in Was wären wir ohne uns (von li. nach re. Horst Bollmann, Margret Homeyer und Hubert Suschka)

 

Foto: SWR Media-Services

Inhalt  

 

Der Beginn der 50er Jahre liefert hier den Hintergrund der Kollage, die in Spielszenen verpackt ist. Der Autor Wolfgang Menge und der Regisseur Ulrich Schamoni nennen die 4teilige Fernsehspielfolge, die den Beginn der fünfziger Jahre behandelt, "eine Art Collage" - eben ein Potpourri in Bild und Ton". Die Absicht ist nicht, ein vollständiges Panorama der Zeit von 1950 - 1953 zu geben, sondern dem Zuschauer auf unterhaltsame Weise zu vergegenwärtigen, wie es damals etwa war. Deshalb haben Autor und Regisseur auch jeweils nur einige Tage aus jenen Jahren herausgegriffen, die meist noch nicht einmal von historischer Bedeutung waren. Deshalb werden neben Wochenschauen und Filmausschnitten auch Produkte und Konsumartikel vorgestellt. Es werden Tipps für den Haushalt, Ratschläge für alltägliche Verrichtungen zeittypisch angeboten, eingerahmt von den Hits dieser Jahre.

  

Im Mittelpunkt der Fernsehspielfolge steht die Familie Baumann, die in den Nachkriegswirren von Berlin nach Stuttgart verschlagen wurde. Es werden einige Stationen dieser Familie erzählt, die in der gerade gegründeten Bundesrepublik eine neue Existenz aufzubauen versucht.

 

Otto F. Baumann, der Friseur ist und nicht über die in jener Zeit so wichtige Hemdsärmeligkeit und Geschäftstüchtigkeit verfügt, gelingt es nur mit Mühe und nach etlichen Rückschlägen, einen eigenen Friseursalon zu eröffnen. Dabei ist ihm Lieselotte, seine Frau, eine entscheidende Hilfe und eine Zeitlang ist sie es, die die Familie, zu der noch eine Tochter (Sabine) gehört, über Wasser hält. Mit steigendem materiellen Erfolg wird aber die Harmonie der Familie auf die Probe gestellt und neue Probleme tauchen auf.

 

Natürlich wird auch auf politische Ereignisse Bezug genommen, aber dem Autor geht es ebenso um scheinbar unwichtige Dinge - selbst auf Kosten der sogenannten wichtigen. Er will eine konventionelle Geschichte auf unkonventionelle Weise erzählen, um den Betrachter von heute zu unterhalten, aber vielleicht auch ein bisschen nachdenklich zu stimmen über diese scheinbar so positive Epoche. Am Ende lässt er seinen Erzähler, der durch die Sendung führt, sagen: "Sehr oft höre ich, besonders in letzter Zeit, dass diese 50er Jahre doch eigentlich die schönsten waren, die wir erleben durften. Richtig ist, dass wir die Sorgen, die uns heute zu schaffen machen, damals nicht kannten. Es ist indessen auch möglich, dass wir sie nicht kennen wollten, weil wir genug andere hatten. Vielleicht ist es sogar so, dass unsere Sorgen von heute erst dadurch entstanden sind, dass wir damals in falsche Richtungen gegangen sind."

 

Gerd Vespermann als Erzähler machte seine Sache wirklich gut

©Virginia Shue, Hamburg

 starfotos@virginia-hamburg.de

 

1. Folge: 1950. Otto Baumann und seine Familie sind in den Nachkriegsjahren von Berlin nach Stuttgart verschlagen worden. Otto arbeitet in seinem Beruf als Friseur im Salon von Frau Österle. Probleme gibt es vorübergehend mit dem "Major", einem mit seiner Chefin befreundeten Schieber, der gleichzeitig als Geschäftsführer des Friseursalons fungiert. Als er eines Tages verhaftet wird, ist Baumann sein Nachfolger.

 

2. Folge: 1951. Die Baumanns tun sich schwer im Jahr 1951. Der Hausherr ist arbeitslos. Die Familie kann sich nur deshalb über Wasser halten, weil Frau Baumann eine Stellung beim geschäftstüchtigen Textilhändler Schlottau gefunden hat. In einer Kommode der verstorbenen Hauptmieterin Frau Vaihinger findet Tochter Sabine durch Zufall 7500 DM. Die Baumanns kommen in Versuchung...

 

3. Folge: 1952. Die Baumanns zeigen Mut zum Risiko und eröffnen einen Frisiersalon. Der Kredit dafür stammt von Schlottau. Kurz vor der Eröffnung erklärt Schlottau allerdings Frau Baumann, er müsse sein Geld eher zurückhaben. Doch sie verschweigt ihrem Mann die Hiobsbotschaft. Das Geschäft beginnt zu florieren, das Wirtschaftswunder findet auch bei Baumanns statt.

 

4. Folge: 1954. Im Jahre 1953 gehen Baumanns Geschäfte gut. Nur privat gibt es Ärger. Otto fühlt sich zu einer jugendlichen Friseuse hingezogen, und Tochter Sabine, mit einem Amerikaner befreundet, erwartet ein Kind. Peinlich ist, dass Ottos früherer Chef um eine Bleibe bittet. Er ist aus Ost-Berlin geflüchtet.

 

(Quelle: ARD Fernsehspiel, Ausgabe Januar bis März 1979. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland)

 

  

 

  

 

 

  

  

 

 

 

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 3. März 2021

  

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