Gewalt

1971

 

Filmliste Helma Sanders

 

  

  

Regie

Helma Sanders

Drehbuch

Helma Sanders

Schnitt

Rainer Hach

Produktionsleitung

Reinhard Becker

Produktion

ZDF, Redaktion: Hans Kutnewsky

Kamera

Alain Derobe

Musik

Adamo

FSK

-

Länge

91 Minuten

Sonstiges

-

FBW-Bewertung

-

Ur-/Erstaufführung

20.05.1971

Genre

Fernsehspiel

  

  

  

Darsteller

Rolle

Werner Umberg

Er

Angelika Bender Sie
Kaspar von Groote Sein Vater
Käthe Rink Seine Mutter
Helene Echternach Ihre Mutter
Gianni Zerelli Italiener
Josef Könn Fahrer

                  

 

 

Inhalt

Der Kölner Stadtanzeiger berichtete im Dezember 1969 über ein junges Paar, das sich wegen gemeinsam begangenen vorsätzlichen Mordes an einem Gastarbeiter vor der Jugendstrafkammer Köln zu verantworten hatte. Die beiden Angeklagten waren aus einem tristen Zuhause in einem Industriestädtchen des Bergischen Landes ausgerissen und wollten von Hamburg aus mit einem Schiff nach Übersee, irgendwohin, "wo es anders ist als zu Hause". Den Ausländer, den sie unterwegs kennen lernten, erschlugen sie, um sich seines Autos zu bemächtigen.

  

"Die Geschichte", so meint die Autorin, "ist kennzeichnend für viele junge Leute, die den Weg aus der Unterprivilegiertheit in die Gefängnisse gehen. Nach misslungenen Versuchen der Anpassung, dann der Flucht, reagieren sie auf die Gleichgültigkeit und die Brutalität ihrer Umgebung selbst gewalttätig. Die kriminelle Tat ist Ausdruck einer Rebellion des einzelnen gegen die Zwänge, die auf ihn ausgeübt werden; zum Beispiel gegen die Selbstentfremdung in der Teilarbeit, gegen die auf Warenaustausch reduzierten Beziehungen der Menschen in der Konsumgesellschaft, durch deren Verlockungen sie bei ihrem niedrigen Bildungsstand besonders gefährdet sind; gegen die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten ... Und wegen ihres niedrigen Bildungsstandes artikuliert sich auch ihre Rebellion als sinnlose, unkontrollierte Affekthandlung, als Gewaltverbrechen."

  

Der Film, der auf einer authentischen Begebenheit beruht, ist kein Dokumentarspiel im herkömmlichen Sinn, sondern ein Versuch nachzuempfinden, wie es zu der - als symptomatisch erkannten - Handlungsweise gekommen ist. Er endet damit, womit der Zeitungsbericht aus dem Jahr 1969 beginnt.

 

(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Heft 3, Winter 1973/74, Herausgeber: Zweites Deutsches Fernsehen - Informations- und Presseabteilung)

    

    

  

  

  

  

  
  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 12. Dezember 2020

  

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