Flucht ohne Ende 1984/85
Filmliste Michael Kehlmann
Inhalt Ein kleines Bistro in Paris. Franz Tunda erzählt dem Schriftsteller Joseph Roth die Geschichte seiner Flucht durch viele Länder, eine Flucht, die ihn zum Fremden machte - überall. 1916 war der k.u.k. Oberleutnant Franz Tunda hinter der Front in russische Kriegsgefangenschaft geraten. Aus einem Lager in Sibirien kann er entfliehen. Ein polnischer Sibiriake nimmt ihn auf und versteckt ihn. Hier gilt er bald als der jüngere Bruder des Jägers. Als Baranowicz erhält er auch einen Pass. Nach dem Ende des Krieges wandert Tunda durch Russland, um endlich in seine Heimat zu kommen. Erneut gefangen, dann wieder befreit, schließt er sich einer Kampfgruppe der Boten an. Er lernt Natascha kennen und kämpft an ihrer Seite für die Revolution. Aber den versprochenen neuen Menschen findet er nach dem Sieg der Revolution nicht. Er trennt sich von Natascha, lässt sich, nun ein verdienter roter Kommandant, in den Kaukasus versetzen. Die schweigsame, schöne Alja teilt sein Leben. Vielleicht hätte Tunda seine Vergangenheit ganz vergessen, vielleicht hätte er hier im Kaukasus eine zweite Heimat gefunden, wenn der nicht der mondänen Claire Debreuil begegnet wäre - und durch diese Frau werden Erinnerungen wach an Wien und Irene, seine Braut. Baranowicz wird wieder zum Österreicher Franz Tunda. Doch Wien, seine ersehnte Heimat, ist ihm fremd geworden. Arbeitslos und ohne Irene, die inzwischen geheiratet hat, findet Tunda in der Hauptstadt des Rumpfösterreich nicht wohl. So nimmt er dankbar eine Einladung seines Bruders Georg an, der Kapellmeister in der Stadt am Rhein ist. Aber auch dieses Deutschland der zwanziger Jahre zeigt ihm nur, dass er nicht hierher gehört. Weiter jagt er dem Traum und Irene nach - von Berlin nach Paris. Er trifft sie - aber Irene erkennt ihn nicht, geht an ihm wie an einem Fremden vorüber. Tunda wartet - auf Geld, auf Nachricht aus Deutschland von seinem Verleger, weiß eigentlich nicht mehr, worauf er warten soll. "Er hatte keinen Beruf, keine Liebe, keine Lust, keine Hoffnung, keinen Ehrgeiz und nicht einmal Egoismus. So überflüssig wie er war niemand auf der Welt."
(Quelle: Broschüre ARD Fernsehspiel, Okt. - Dez. 1985, Seite 90/91, herausg. von der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland)
Info: Die Schauspielerin Dagmar Mettler war mit dem Regisseur Michael Kehlmann verheiratet.
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 2. Januar 2022
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