Die Welt in jenem Sommer
1980
Inhalt
Hamburg
im Sommer des Jahres 1936, vor dem Hintergrund der zu dieser Zeit stattfindenden
Olympischen Spiele von Berlin.
Hannes
Hacker ist ein zwölfjähriger Junge. Er führt ein Leben wie viele
gleichaltrige Jungen jener Zeit: Er vertreibt sich mit seinen Schulkameraden in
den Hinterhöfen von Eimsbüttel die Zeit; er studiert mit fanatischem Eifer die
Berichte über die Olympischen Spiele in der Zeitung; er fährt mit dem Jungvolk
ins Ferienlager, nimmt an Geländespielen, Flaggenhissungen und Wanderungen
teil. Sein sehnlichstes Ziel ist, die Pimpf-Prüfung zu bestehen und das
Fahrtenmesser der HJ zu erhalten.
Doch
Hannes hat ein Geheimnis, das er vor seinen Freunden verheimlichen muss: er hat
eine jüdische Großmutter. Diese Großmutter, die er abgöttisch liebt, besucht
Hannes jeden Freitag in ihrer Wohnung in Eppendorf; er verbringt dort einen
unbeschwerten Nachmittag mit ihr – wie in jenen glücklichen Zeiten, als sein
Vater noch ein angesehener Feuilleton-Redakteur war und noch nicht, wegen seiner
Ehe mit einer "Nicht-Arierin", seine Stellung verloren hatte.
In
die Idylle mit der Großmutter bricht eines Tages die Bedrohung durch die
feindliche Umwelt ein: Hannes findet bei der Großmutter einen SA-Mann vor, der
sich bei ihr eingenistet hat und vorgibt, sie zu beschützten bzw. den
reibungslosen Ablauf von Omas Praxis als Masseuse zu gewährleisten. Hannes
merkt, dass damit die schönen Kindernachmittage mit Oma vorbei sind.
Die
Situation von Hannes' Familie wird unter dem Druck der äußeren Umstände immer
schwieriger: Der arbeitslose Vater beginnt zu trinken; die Mutter zerquält sich
in Vorwürfen, dass ihr Mann wegen ihrer jüdischen Herkunft seine Stellung
verloren hat; die siebzehnjährige Schwester wird wegen ihrer Freundschaft zu
einem politischen Verfolgten von der Polizei verhört. Hannes findet sich in
dieser zerstörten Familie kaum noch zurecht und reagiert verstört und
aggressiv. Auch mit seinen Schulfreunden hat er immer größere Schwierigkeiten
– er glaubt, dass diese hinter sein Geheimnis gekommen sind. Als er schließlich
die Pimpf-Prüfung besteht und das ersehnte Fahrtenmesser erhält, kann er sich
kaum noch darüber freuen. Bei einem Besuch in der Wohnung der Großmutter
findet er diese tot: Sie hat sich erhängt.
Hannes
reagiert auf diesen Schock zunächst mit unwirklicher Ruhe – dann jedoch mit
totaler Verzweiflung und Verstörung: Er stürzt sich im Schwimmbad vom
Sprungturm; als man ihn aus dem Wasser fischt, versteht niemand, warum dieser
kleine Junge ein weinendes, schreiendes, zähneklapperndes Bündel Elend ist.
Der Film basiert auf einen Roman von Robert Muller, der in Hamburg geboren ist und 1938 nach England emigrierte. Er starb in London am 27. Mai 1998.
(Quelle:
Broschüre "ARD-Fernsehspiel",
Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
der Bundesrepublik Deutschland, Heft: Jan. bis März 1980)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 12. November 2020
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