Erika
1976
Inhalt Erika, seit vier Jahren mit Ede verheiratet, "bricht aus": Ihre Vorstellungen vom Glück haben sich als Illusion erwiesen. Das monotone Ritual alltäglicher Pflichterfüllung und die lediglich auf Wohlstand ausgerichtete Lebensweise drohen sie zu ersticken. Der Protest gegen den Mann, gegen seine bessere Entlohnung bei kürzerer Arbeitszeit, gegen die zur echolosen Selbstverständlichkeit herabgewürdigten hausfraulichen Verrichtungen erweisen sich dennoch nur als wackelige Basis für den emanzipatorischen Sprung ins "Vorwärts", in vermeintliche Selbstständigkeit, denn ihre eigene Arbeitswelt stellt nur die Verlängerung ihrer Ehemisere dar: Ursprünglich als Schreibkraft in einer Firma angestellt, kommt sie zu keiner Arbeit, die sie befriedigt und die anerkannt wird, sondern man degradiert sie mit Aushilfsposten und Botengängen zum Lehrmädchen. Das Wohnen bei der alleinstehenden Mutter baut weitere unübersteigbare Barrieren in den Freiheitsweg: Die Frau vereinnahmt ihre Tochter mit egoistischer Mütterlichkeit. Und ihre Verständnislosigkeit gegenüber Erikas Problemen führt zu hässlichen Querelen und gegenseitiger Verbitterung. Eine ehemalige, gerade geschiedene Klassenkameradin erscheint Erika zunächst vorbildlich. Von dieser flotten, selbstbewussten Freundin lässt sie sich fürs neue Leben fit machen, bis sie dahinterkommt, dass diese nichts anderes im Kopf hat, als Erika wieder "an den Mann" zu bringen. Trotz der eifrigen Ermunterungen dieser heiratssüchtigen Freundin widersteht sie den Werbungen des als Schürzenjäger bekannten Juniorchefs der Firma. Eine Nach mit einem Kanadier aber, der sie im Stich lässt, bleibt nicht folgenlos. Während Mutter und Schwiegermutter die Schwangerschaft als glückliche Wende in der Ehe ihrer Kinder mit Likör begießen, versucht Erike mit letzten Urlaubstagen und gespartem Feriengeld in Berlin einen Arzt aufzutreiben. Aber wie schon in ihrer Heimatstadt wird sie auch hier mit Worten über beglückende Mutterschaft und ähnlichen Allgemeinplätzen abgewiesen. Sie kehrt zu Ede zurück, bringt das Kind zur Welt, und sie hat sich emanzipiert. Ede kauft ein, er versorgt das Kind, während sie einen Sekretärinnenkurs besucht...
(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Heft 13, Juni - August 1976)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 9. November 2020
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