Vom anderen Stern

1982

 

Filmliste Petra Haffter

 

  

  

Regie

Petra Haffter

Drehbuch

Petra Haffter

Vorlage

Nach einer Kurzgeschichte von Peter Carey

Produktion

C + H Film, Berlin

Kamera

Karl Kases

Musik

-

FSK

-

Länge

80 Minuten

Ur-/Erstaufführung

13.10.1983 ZDF

Genre

Lief im ZDF in der Reihe "Das kleine Fernsehspiel"

      

      

  

Darsteller Rolle
Julia Lindig Lilly
Claude Oliver Rudolph Herrmann
Volker Spengler Motelmanager
Andreas Wellano Vogelverkäufer

                

  

  

Inhalt

Eine moderne hochentwickelte Industriegesellschaft. Von Männern geschaffen. Von Männern dominiert. - Irgendwo. - Vorlage Australien. - Drehort die Bundesrepublik Deutschland.

  

Lilly und Herrmann haben sich den Bedingungen der Zeit angepasst: Mobil und flexibel sind sie immer auf der rastlosen Suche nach Arbeit - für Herrmann. Die Vorstellung vom eigenen Heim und eigenen Herd ist als Lebensziel fragwürdig geworden. Dafür steht ein Leben von der Hand in den Mund. Man ist auf der Suche. Irgendwas findet sich immer. 

So greift denn Lilly auch tatsächlich einmal im richtigen Moment zu und erwirbt von ihrem letzten Geld einen schwarzen Vogel. Herrmann ist empört.

Den Vogel an ihrer Seite entwickelt Lilly ganz neue Lebensstrategien: In ihrer Fantasie sieht sie sich und Herrmann bereits als reisende Unterhaltungskünstler zu Ruhm und Geld gelangen. Doch ein unglücklicher Zwischenfall im Motel sorgt zwar für Geld, setzt aber auch der Träumerei ein jähes Ende.

Mit dem Vogel im Gepäck scheinen die zwei vom Glück verfolgt. So sieht es jedenfalls Lilly, und ihre Zuneigung zum schwarzen Raben wächst. Doch je größer ihre Vertrautheit mit dem Tier wird, um so mehr entfernt sich Herrmann. Die Freude über den plötzlichen Reichtum kann er nicht teilen, den Schrecken im Nacken, will er das Tier nicht länger um sich haben. - Doch der Vogel bleibt.

Der frustrierte Herrmann beginnt, Druck auf seine Frau auszuüben. Voller Selbsthass reagiert er eifersüchtig und neidisch auf ihre Lebensfreude und beginnt, sie und den Vogel zu hassen.

Von der "Welt" erfahren sie über allgegenwärtige Nachrichten: Brücken stürzen ein; Großbrände brechen aus; Straßenbeläge zerbersten; die Natur bahnt sich ihren Weg. Nur Lilly versucht immer wieder, dem Leben die besten Seiten abzugewinnen.

Herrmann steuert wie so oft sein Schlachtschiff lustlos durch die zubetonierte Landschaft, als plötzlich die patroullierende Streife auf den knatternden Auspuff aufmerksam wird. Doch was den Polizisten noch viel mehr zum Einschreiten bewegt, ist das Tier, das Lilly ahnungslos auf ihrem Schoß sitzen hat. Der Vogel muss beschlagnahmt werden, "weil er hier nicht hergehört". Panisch versucht Lilly, den Vogel zu verteidigen, aber der Rabe wehrt sich selbst.

Wieder bricht eine desolate Zeit für die drei an. Sie verbarrikadieren sich in einer der leerstehendne Wohnungen einer heruntergekommenen Beton-Schlafstadt. Schweigend lauschen sie gemeinsam den Nachrichten, Katastrophenmeldungen - ohne auch nur eine einzige Reaktion auf den Tod des Motelmanagers zu erfahren. 

Dann ist das Maß plötzlich voll. Mit der Frage: "Er oder ich?" stellt Herrmann Lilly vor eine Entscheidung, die Lilly aber bereits getroffen hat. - Herrmann bleibt bei ihnen. Lilly macht weiter. Allein und von den beobachtenden Augen ihres Mannes verfolgt, der sich auf ähnliche Weise von den Blicken des Vogels durchbohrt fühlt.

Dann mitten in einer der Katastrophenmeldungen, fällt es Herrmann wie Schuppen von den Augen: Der Rabe ist an allem schuld. Wo er auch hinscheißt, spaltet sich der Boden, stürzen Brücken und Häuser ein, wird Leben von Menschen und Tieren zerstört.

Endlich hat Herrmann den Beweis, dass das Tier gefährlich ist. - Jetzt kann er den Vogel beseitigen. Doch der ist schneller. Er tötet Herrmann, und, während noch ein großer Schwarm schwarzer Vögel kreischend über den Unglücksort fliegt, erhebt sich der Rabe und ordnet sich in den Schwarm seiner Artgenossen ein. Er fliegt mit ihnen davon, und Lilly bleibt allein zurück.

 

(Quelle: Das Fernsehspiel im ZDF, Information und Presse/Öffentlichkeitsarbeit, Heft 42, Sept. bis Nov. 1983)

  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 8. November 2020

  

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