Abschied DDR, 1968
Regie:
Egon Günther
Drehbuch:
Egon Günther und Günter
Kunert, n. d. gleichnamigen Roman von Johannes K.
Becher
Produktion:
DEFA
Kamera:
Günter Marczinkowsky
Sonstiges:
s/w Länge: 107 Minuten Filmbeschreibung: www.filmportal.de
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Darsteller
... spielt
Jan
Spitzer ... Hans Gastl
Rolf
Ludwig ... Oberstaatsanwalt
Heidemarie
Wenzel ... Zigarettenverkäuferin Fanny
Jürgen
Heinrich ... Hartinger
Klaus
Hecke ... Löwenstein
Mathilde
Danegger ... Großmutter
Manfred
Krug
... Dichter Sack
Annekathrin
Bürger ... Magda, Sängerin
Helmut
Schreiber ... Kuniak, Zuhälter
Inhalt
Am
Tage des Sieges der deutschen Truppen bei Lüttich verlässt Hans Gastl, ein
siebzehnjähriger Gymnasiast, das wohlsituierte Elternhaus und durchlebt noch
einmal die Stationen seiner Kindheit. Da sind die dummen Streiche von Mitschülern,
die er zunächst bewunderte und derentwegen er seine Großmutter bestahl. Dies
und sein angebliches Verhältnis zum Dienstmädchen Klärchen hatten Hans'
Vater, einen Oberstaatsanwalt, dazu bewogen, den Sohn ins Johannes-Pensionat zu
schicken, wo man ihm das Dichten und die Weibsbilder mit strenger Zucht
auszutreiben versuchte. Ungern gesehen wurden auch Hans' Begegnungen mit dem
Arbeiterjungen Hartinger und dem jüdischen Schüler Löwenstein, die in ihm
Sympathien für den Klassenkampf weckten. Geborgenheit und Liebe glaubt er bei
der Zigarettenverkäuferin Fanny zu finden, doch deren Zuhälter Kuniak trieb
sie in den Tod. Bei Literaten sucht er einen Ausweg, im "Cafe
Stefanie" trägt er seine expressionistischen Gedichte vor, der Dichter
Sack und die Sängerin Magda zollen ihm Anerkennung. Als er sich beim Ausbruch
des Ersten Weltkrieges nicht - wie seine Mitschüler - als Freiwilliger meldet,
wird er in der Familie als Drückeberger verhöhnt. So verlässt er sein Elternhaus, denn
"die Zeit des großen Abschiednehmens ist gekommen".
Der
zum zehnten Todestag von Johannes R. Becher gedrehte Film übernahm Züge des
Bildungs- und Erziehungsromans und verdeutlichte durch poesievolle Bilder - vor
allem in den Traumsequenzen -, ungewöhnlich freie erotische Szenen sowie
ironisierende, satirische Akzente den "Weg zum Anderswerden". Damit
irritierte er die Zulassungsbehörden der DDR, die ihm das Prädikat
"Besonders wertvoll" zuerkannten, ihn aber auch zeitweise aus dem
Verleih nahmen.
(Quelle:
RECLAMS
Lexikon des deutschen Films, Stuttgart, 1995)
Im
August 1914 beginnt der Erste Weltkrieg, und ganz Deutschland scheint im
nationalistischen Freudentaumel gefangen. Hans Gastl aber, der 17jährige Sohn
eines Münchner Oberstaatsanwalts, entscheidet sich gegen den Zeitgeist:
"Ich mache Euren Krieg nicht mit." – Die Entscheidung, die seinen Vater
über alle Maßen schockt, ist lange gereift. Schon als Kind rebellierte Hans
gegen die Saturiertheit und Scheinmoral der Älteren. Er freundet sich mit
einem jüdischen Jungen an und mit Hartinger, der aus einer Arbeiterfamilie kam.
Und er verliebte sich in die Prostituierte Fanny, mit der gemeinsam er in den
Freitod gehen wollte. Schließlich hat er den Tod des Mädchens auf dem
Gewissen...
Regisseur Egon Günther und Autor Günter Kunert verfilmten den autobiographischen Entwicklungsroman des vormaligen DDR-Kulturministers Johannes R. Becher als modernes satirisches Spektakel, antibürgerlich und pazifistisch zugleich. Diese Haltung stieß bei den DDR-Oberen – zumal unmittelbar nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die CSSR – auf erhebliches Misstrauen: Bei einer Festveranstaltung zu Ehren von Becher verließ Parteichef Walter Ulbricht das Kino demonstrativ unmittelbar vor Beginn des Films. Abschied wurde nach wenigen Wochen Laufzeit abgesetzt und nur noch für Einzelvorführungen zugelassen.
(Quelle: Amazon)
Ein Abschied von gestern: Der Bürgersohn Hans Gastl verlässt anno 1914 sein Elternhaus und wird nicht am Weltkrieg teilnehmen... Formal brillante Verfilmung von J. Bechers Roman.
(Quelle:
Filmarchiv Austria)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 3. November 2020
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